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0854 - Sklavendämonen

0854 - Sklavendämonen

Titel: 0854 - Sklavendämonen
Autoren: Martin Kay
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von seinem Leib ab. Der andere fehlte gänzlich. Langlois lag in einer Lache seines eigenen Blutes. Seine Augen waren geschlossen, das Gesicht vor Schmerzen verzerrt. Aber der rasselnde Atem verriet dem Professor, dass er noch lebte.
    »Kommen Sie her, Paquet, ich habe ihn gefunden!« Zamorra ließ sich neben Langlois auf die Knie nieder und hob den Kopf des Archäologen an. »Verdammt, was ist passiert? Doktor, können Sie mich hören?«
    Ein Rasseln. Langlois würgte, verschluckte sich und spuckte Blut, das Zamorras Kleidung befleckte.
    »Jo… Josee.« Für einen Moment flatterten die Lider. Dann sackte der Körper leblos in sich zusammen. Er war tot.
    »Verdammt!«, keuchte Zamorra.
    »Die Wohnung ist sauber«, sagte Paquet und trat ins Zimmer. Dann ließ er ein leises oh vernehmen, als sein Blick Langlois' Leiche fand.
    Zamorra stand auf, ging ins Bad und wusch sich das Blut von den Händen. Was konnten sie jetzt noch tun? Josee war fort und hatte offensichtlich Langlois so zugerichtet. Das bedeutete, dass die anderen Androgynen, die sich verwandelten, ebenfalls ihrer dämonischen Natur folgten und bald Menschen angreifen würden.
    »Es gerät außer Kontrolle, richtig?«, fragte Paquet.
    Zamorra nickte nur. Er wollte noch etwas hinzufügen, aber da sich sein Handy meldete, schluckte er es hinunter.
    Ohne einen Bück auf das Display nahm er das Gespräch an. »Ja?«
    »Chef, du wirst es nicht glauben, aber ich habe hier etwas!«
    »Nici, was machst du denn um diese gottlose Zeit…«, er blickte auf die Uhr und hielt inne. In Frankreich musste längst die Sonne aufgegangen sein. »Sorry. Ich bin momentan nicht ganz auf der Höhe.«
    »Was ist passiert?«
    »Erzähl ich dir später. Jetzt scheint es, als müssten wir eine ganze Stadt retten. Ich hab nur keinen Schimmer, wie.«
    »Diese Androgynen?«, fragte Nicole. »Gib mir mal einen kurzen Überblick. Vielleicht kann ich dir helfen. Gryf hat mich da auf etwas gestoßen.«
    »Gryf?«, echote Zamorra. »So langsam mach ich mir Gedanken. Hattest du Silbermond-Party?«
    »Sie können manchmal ganz nützlich sein, diese Druiden. Jetzt sag schon, mein Lieber.«
    Zamorra seufzte. Er schilderte Nicole, was sich seit ihrem letzten Kontakt zugetragen hatte und schloss damit, dass er und der Grabräuber Paquet nun in der Wohnung des toten Langlois standen.
    »Das klingt übel.«
    »Ist es auch«, bestätigte Zamorra. »Und, hat Giyf was Brauchbares geliefert?«
    »Wie man es nimmt. Es gab im kanadischen Raum eine niedere Dämonenart, die man Scyres nannte. Ihr Balzruf soll ähnlich dem Lockruf der Eltern der Androgynen klingen.«
    »Das bringt uns nicht weiter.«
    »Der Lockruf würde aber alle geflohenen Androgynen zusammentreiben.«
    Zamorra schürzte die Lippen. »Du meinst, ich brauche nur einen dieser Scyres-Dämonen, um die Androgynen zu finden?«
    Aus den Augenwinkeln bemerkte er, wie Paquet unruhig von einem Fuß auf den anderen trat.
    »Im Prinzip ja«, sagte Nicole am anderen Ende. »Der Haken ist, dass die Scyres ausgestorben sind. Irgendeine Werwolfsippe hat Jagd auf sie gemacht und ihre Linie ausgelöscht.«
    »Verstehe. Aber ich denke, die Informationen bringen mich weiter.«
    »Wirklich?«
    »Vertrau mir.« Zamorra hauchte ihr einen Kuss durch das Telefon, unterbrach die Verbindung und schob das Handy zurück in die Tasche. Dann drehte er sich langsam zu Paquet um. Während des Gesprächs mit Nicole keimte in ihm ein Verdacht auf.
    »Wann wollten Sie es mir sagen?«, fragte er den Grabräuber.
    »Was sagen?«
    »Sie sind ein schmieriger Gauner, Paquet. Glauben Sie, ich habe die Gefahr, in der diese Stadt schwebt, heruntergespielt? Sie haben doch selbst gesehen, welche Hölle losbrechen kann. Und das ist nichts dagegen, wenn die Eltern der Androgynen zurückkehren und ihre Babys nicht vorfinden. Aber nein, Sie denken nur an Ihren Profit. Also?«
    Paquet verzog abfällig die Miene. Dann nickte er. »Also gut, ich habe sie markiert.« Er griff in die Tasche und zog ein handtellergroßes Gerät hervor, in das ein Display eingearbeitet war. Paquet drückte eine Taste, und die Fläche erwachte zu grünem Leben.
    »Wir finden sie wieder«, sagte der Grabräuber.
    »Bis auf Josee. Aber das lässt sich wohl nicht ändern. Wir müssen die anderen zurückbringen. Vergessen Sie mal für einen Augenblick das Geld. Nach dem Fiasko in der Lagerhalle kauft Ihnen sowieso niemand mehr einen Haussklaven ab.«
    Paquet nagte an seiner Unterlippe. »Sie haben vermutlich
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