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0852 - Feuer, Asche, altes Blut

0852 - Feuer, Asche, altes Blut

Titel: 0852 - Feuer, Asche, altes Blut
Autoren: Jason Dark
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klatschte er auf.
    Das war für uns genau das Startzeichen. Wir wollten keine Sekunde länger im Büro bleiben, und ich wunderte mich, wie flott mein Chef Sir James plötzlich war. Er schaffte es sogar, mit mir Schritt zu halten…
    ***
    Er fiel!
    Er schrie!
    Er war wütend!
    Sein großartig ausgetüftelter Plan war von diesem verfluchten Sinclair zunichte gemacht worden. Dabei hatte ihn Mallmann gewarnt, und er hatte diese Warnungen auch ernst genommen. Daß ihm ein waffenloser Sinclair trotzdem noch gefährlich werden konnte, damit aber hatte er nicht rechnen können.
    Noch immer klang das Splittern und Platzen des Glases in seinen Ohren. Er fluchte innerlich und ärgerte sich auch darüber, daß er nicht in der Lage war, seinen Fall zu stoppen. Die Luft hatte keine Balken, es gab nichts, woran er sich hätte festhalten können. Er würde fallen und fallen und dann aufschlagen.
    Ein zerschmetterter Körper. Einer, bei dem nichts mehr so war wie zuvor.
    Das wäre der Normalfall gewesen, sogar bei einem normalen Vampir, aber nicht bei ihm.
    Er brannte, und sein Körper hatte sich dabei aufgelöst. Er bestand nur mehr aus Flammen, er hatte das Feuer dank seiner Kräfte intensiviert, so daß es keine Knochen, keine Haut, kein gar nichts mehr gab. Wenn er aufprallte, würde nichts brechen oder zersplittern, da war er einfach nur eine Feuermasse.
    Während des Flugs drehte er sich. Für einen Beobachter mußte es so wirken, als hätte jemand einen brennenden Teppich einmal um die eigene Achse gerollt.
    Beau Lambert aber wollte nach unten schauen und dabei sehen, wo er genau aufschlug.
    Da war die Straße.
    Autos fuhren, Menschen bewegten sich auf dem Gehsteig, aber diese Bewegungen hatten den sonst üblichen Fluß verloren, denn nicht nur Passanten war aufgefallen, was sich dort oben abspielte und an der Hauswand entlang nach unten fiel.
    Auch Autofahrer hatten das brennende Bündel entdeckt und angehalten. Ob es dabei einen Auffahrunfall gegeben hatte, interessierte keinen Menschen, denn viel wichtiger war der brennende Gegenstand, der aus der Höhe fiel.
    Lambert schaute hin. Obwohl sein Körper praktisch nur aus Feuerzungen bestand, konnte er genau sehen, wo er aufprallen würde.
    Es war nicht die Straße, dazu hielt er sich zu nahe an der Hauswand.
    Es würde der Gehsteig sein, und er wurde auch nicht von einem Windstoß erfaßt und weggetragen.
    Die Menschen, die sich ungefähr dort aufhielten, wo er aufprallen würde, rannten weg. Es kam zu einem kleinen Chaos, weil sie zusammenprallten, und plötzlich war das Flammengebilde da.
    Es prallte auf.
    In den letzten Sekunden schien die Zeit schneller abgelaufen zu sein. Der Vampir landete auf dem Boden. Er spürte keinen direkten Aufprall, auf ihn wirkte die Landung so, als würde er sich auf dem Gehsteig breit verteilen.
    Es war nur das Feuer, das seine Arme zuckend und gelbrot in verschiedene Richtungen drängte, als würde es dort nach Beute suchen, aber keine finden.
    Schreie gellten auf. Polizisten erschienen plötzlich. Sie waren noch zu weit weg, um eingreifen zu können, denn auch Lambert wußte, daß er jetzt verdammt schnell sein mußte.
    Völlig geräuschlos veränderte sich die Form der Flammen. Sie zuckten und huschten dabei auf die Mitte zu, um sich dort in die Höhe zu schrauben wie ein übergroßer brennender Tannenzapfen.
    In Sekundenschnelle malte sich hinter dem brennenden Vorhang eine dunkle Gestalt ab. Zuerst nur ein Schatten, der er jedoch nicht blieb, denn von innen her bekam er seine feste Form.
    Der Schatten war verschwunden.
    Der Vampir war entstanden.
    Völlig heil. Es war nichts gebrochen. Flattriger Rauch umgab ihn, als er startete und mit langen Sätzen quer über die Straße hinweg die Flucht aufnahm.
    Die Polizisten kamen zu spät, und die Zeugen standen nur da mit offenen Mündern.
    Sie begriffen nichts…
    ***
    Auch wir kamen zu spät. Sir James und ich hätten uns gern Flügel gewünscht, leider mußten wir uns auf das Tempo des Expreßlifts verlassen. So rasant er auch fuhr, es verging doch viel Zeit, bis wir das Erdgeschoß endlich erreicht hatten und die dort arbeitenden Kollegen große Augen bekamen. Wann sahen sie schon einen der Chefs wie ein Irrwisch durch die Halle rennen?
    Da, wo der Vampir aufgeprallt war, hatte sich eine Menschentraube gebildet. Auch Polizisten befanden sich zwischen ihnen, und sie hatten mit den Zeugen eines gemeinsam. Die Ratlosigkeit war ihnen von den Gesichtern abzulesen.
    Stimmen sprachen und schrieen
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