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0852 - Feuer, Asche, altes Blut

0852 - Feuer, Asche, altes Blut

Titel: 0852 - Feuer, Asche, altes Blut
Autoren: Jason Dark
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wurde nur immer der eine gesehen.«
    »Richtig, Jane – bisher!« Sorgenfalten zeichneten die Stirn unseres Chefs. »Vampire existieren, um sich vom Blut anderer zu ernähren. Mit jedem Biß setzen sie den Keim. Gehen wir mal davon aus, daß dieses Wesen tatsächlich ein Vampir und auch gegen Feuer resistent ist, was geschieht, wenn er das Blut Unschuldiger saugt? Können Sie mir das erklären? Würden dann ebenfalls Vampire entstehen, die gegen Feuer resistent sind? Wäre das eine Folge?«
    »Wenn, dann eine schreckliche, Sir«, flüsterte Jane. »Deshalb hat es mich ja so gedrängt.«
    »Zu recht, wie ich meine.«
    »Wir müssen den Vampir also finden!« faßte Suko zusammen.
    »Und das wird schwer werden, weil wir praktisch keine Hinweise haben. Wir können nichts sagen, wir müssen abwarten, ob irgendwo wieder ein Raum oder ein Gebäude abbrennt und darauf hoffen, daß wir schnell genug am Brandort sind, um den Feuer-Vampir zu sichten. Ist das eine Möglichkeiten, die auch hier akzeptiert wird?«
    »Es wäre eine«, sagte Jane. »Keine gute, denn wir wären natürlich zu spät.«
    »Das ist der Fehler.«
    »Haben Sie einen Vorschlag?« fragte Sir James und hatte damit Suko angesprochen.
    »Nein, noch nicht.«
    »Und Sie, Jane?«
    »Möglicherweise ist es der Hauch einer Chance«, gab sie zu.
    »Auch wenn ich schon jetzt davon ausgehe, daß es nicht viel bringen wird und auch keinen großen Spaß macht. Wir sollten uns die Brände genau anschauen. Wir sollten herausfinden, wann und wo sie stattgefunden haben. Da könnte es uns möglicherweise gelingen, ein System herauszufinden. Ich will nicht damit sagen, daß wir vorhersagen können, wo der nächste Brand stattfinden wird, bisher allerdings war als Versicherung nur die ›London Insurance‹ betroffen.«
    »Die größte hier«, sagte ich.
    »Ja.«
    »Weißt du denn auch, wie viele Gebäude, Fahrzeuge oder Räume durch die London Insurance versichert sind?«
    Jane winkte ab. »Erinnere mich nicht daran. Es sind leider zu viele, John.«
    »Wie viele Brände hat es bisher gegeben?« erkundigte sich Suko.
    Jane spreizte ihre Hand. »Fünf.«
    »Und wir müßten mit einem sechsten rechnen?«
    »Aber immer.«
    »Wann hat es den letzten Brand gegeben?« erkundigte ich mich.
    »Vor zwei Tagen. Am späten Abend brach er in einer Pizzeria aus. Und das war keine Rache irgendwelcher Schutzgeld-Erpresser, denn Gäste haben diesen Feuer-Vampir durch die Flammen gehen sehen.«
    »Gab es Tote?« wollte ich wissen.
    Jane hob beide Hände. »Mal den Teufel nicht an die Wand, John. Bisher noch nicht. Es gab nur Verletzte und Menschen mit leichten Rauchvergiftungen.«
    »Das muß nicht so bleiben«, sagte Suko.
    »Leider.«
    Sir James schlug mit beiden Händen auf den Schreibtisch.
    »Wissen Sie, es hat keinen Sinn, wenn wir hier herumsitzen und diskutieren. Versuchen Sie es durch die Statistik. Mehr kann auch ich nicht sagen. Und hoffen wir, daß nicht bald halb London in Flammen steht. So eine Katastrophe wünscht sich wohl niemand.«
    Wenn unser Chef je einen wahren Satz gesprochen hatte, dann war es an diesem Tag der Fall.
    Mit einem sehr bedrückenden Gefühl verließen wir sein Büro.
    Feuer ist immer schlimm. Man kann sich kaum dagegen wehren, ist man einmal eingeschlossen.
    Aber dieser Vampir hatte es geschafft. Wie war so etwas nur möglich gewesen…?
    ***
    Auch der Chinesin Shao gefiel dieser Tag nicht. Seit einigen Monaten lebte sie wieder zusammen mit ihrem Partner Suko in London, diese andere Zeit war vorbei, sie hatte auch nichts erreichen können.
    Ihre Ahnherrin Amaterasu war noch immer gefangen, so daß Shao aus dem Schicksalskreis entlassen worden war und nun wieder mit Suko zusammen in dem kleinen Apartment lebte.
    Zuerst hatte sie sich gefreut. Die Tage waren herrlich gewesen, aber dann kehrte der Alltag ein.
    Suko war oft unterwegs und mußte Shao zwangsläufig allein lassen. Die Zeit wurde ihr lang. Da dehnten sich die Stunden plötzlich, und sie kam sich immer öfter überflüssig vor.
    Nicht daß sie sich unbedingt nach ihrem anderen Leben zurückgesehnt hätte, aber daß Tage so einfach verstrichen, ohne daß sie etwas leistete, das wollte ihr nicht in den Sinn. Mehr als einmal hatte sie mit Suko über ihr Problem geredet, der Shao verstand.
    Gemeinsam hatten sie nach einem Ausweg gesucht und waren auch fündig geworden. Beide waren zu dem Ergebnis gelangt, daß Shao etwas tun mußte. Sie wollte später in einen Beruf einsteigen, dafür allerdings
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