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0852 - Feuer, Asche, altes Blut

0852 - Feuer, Asche, altes Blut

Titel: 0852 - Feuer, Asche, altes Blut
Autoren: Jason Dark
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Berichte sind nicht wichtig. Da können sich doch höchstens Sesselfurzer in der Buchhaltung daran hochziehen. Bisher hast du das wirklich toll gemacht, Glenda, Kompliment, und…«
    Diesmal störte uns das Telefon. Suko, er saß am nächsten dran, hob ab. »Guten Morgen, Sir«, sagte er und nickte über den Schreibtisch hinweg. »Ja, wir fühlen uns gut.« Er schluckte den Rest des Sandwiches, bevor er sagte: »Klar, wir können auch zu Ihnen kommen. Wann?« Er hörte zu und gab seine Zustimmung.
    Ich stellte die Tasse zurück auf das Tablett und konnte mir dabei ein Grinsen nicht verkneifen, was natürlich auch Glenda sah.
    »Denkt nur nicht, daß ihr um das Schreiben der Berichte herumkommt!« zischelte sie. »Was heute nicht geschieht, passiert morgen.«
    »Da mach dir mal keine Sorgen, Mädchen, das regeln wir schon.«
    »Hoffentlich.«
    Ich war aufgestanden, weil sich auch Suko erhoben hatte. »Sollen wir sofort zu ihm?«
    »Ja.«
    Bedauernd schaute ich Glenda an. »Du siehst, Mädchen, die Pflicht ruft wieder.«
    »Na ja, wie hätte es bei euch beiden auch anders sein können? Ist schon gut. Bis später.«
    Ich hatte noch eine Frage. »Weißt du denn, um was es überhaupt geht?«
    »Sorry, John, da bin ich überfragt. Aber ihr werdet die Sache schon schaukeln.«
    »Klar. Einmal hin und einmal her.« Im Flur fragte ich Suko. »Wie hat denn seine Stimme geklungen?«
    »Nicht übel.«
    »Normal?«
    »Ja.«
    »Dann brennt nichts an?«
    Er hob die Schultern. »Wir werden sehen«, erwiderte er und öffnete die Tür, die direkt zu Sir James’ Büro führte. Er ging vor mir, und ich wäre fast gegen ihn gelaufen, weil er so urplötzlich und ohne Vorwarnung stehengeblieben war.
    Als ich das Lachen hörte, wußte ich den Grund, denn diese Lache kannte ich sehr gut. Sir James hatte Damenbesuch, und zwar war Jane Collins bei ihm zu Gast.
    »Träume ich, oder träume ich nicht?« fragte ich kopfschüttelnd, als ich Jane die Hand reichte und mich dann vorbeugte, um sie auf die Wangen zu küssen.
    »Du träumst nicht, John.«
    »Das ist ein Ding.« Ich holte mir einen Stuhl und nahm Platz. Zwischendurch nickte ich Sir James zu. »Das hätte ich kaum für möglich gehalten. Zu dieser Morgenstunde.«
    »Ich schlafe eben nicht so lange. Das Leben ist viel zu kurz, mein Lieber.«
    »So gesehen hast du recht.« Ich schaute Jane an. Sie hatte ihren leichten Wintermantel über den Schoß gelegt und trug ein leicht grünlich angehauchtes Kostüm, dessen Stoff noch etwas rötlich changierte. In der Hälfte des spitzen Ausschnitts schimmerte der dunkle Stoff eines Tops.
    »Ein privater Besuch ist das doch nicht?« fragte Suko und schaute Sir James dabei an.
    Der hockte wie immer hinter seinem Schreibtisch und schaute uns durch die dicken Gläser der Brille an. »Ich hätte mich über einen privaten Besuch ebenfalls gefreut, aber diesmal ist Miß Collins dienstlich hier.«
    »Um was geht es denn?«
    »Das wird sie Ihnen selbst sagen, John.«
    »Dann los.«
    Jane schlug die Beine übereinander und krauste die Stirn. Sie hatte ihr Haar wieder kürzer schneiden lassen, ohne daß es allerdings an eine Herrenfrisur erinnerte. Es sah raffiniert aus, als wäre ein Windstoß hindurchgefahren und hätte die Strähnen genau nach einem bestimmten Muster verteilt.
    »Ihr werdet euch wundern, wenn ich sage, daß es auf Brandstiftung hinausläuft.«
    »Wundern wir uns?« fragte ich.
    »Nein«, erwiderte Suko.
    »Warum denn nicht?« Jane hatte große Augen bekommen.
    »Weil du«, sagte Suko, »eine Detektivin bist und wir uns vorstellen können, daß dich irgend jemand engagiert hat, um diesen Brand aufzuklären, denke ich.«
    »Es waren Brände, Suko.«
    »Okay.«
    »Aber du hast recht, was das Engagement angeht. Man hat mich tatsächlich engagiert. Ich bin nicht die einzige Person, die für die London Insurance arbeitet. So heißt die Versicherung. Diese Firma zählt zu den Hauptbetroffenen, denn es sind in den letzten zwei Wochen ungemein viele Brandherde in London gewesen. So viele, daß die gesamte Statistik der Versicherung nicht mehr stimmt.«
    »Also Brandstiftung.«
    »Richtig, John.«
    »Hast du eine Spur?«
    Jane lächelte. Dabei sah sie so aus, als wollte sie nicht so recht mit der Sprache heraus. Sie schlug auch einen Bogen, denn sie berichtete davon, was alles abgebrannt war. Dazu zählten das Kaufhaus ebenso wie die Pizzeria oder ein China-Restaurant. Aber auch ein Kino, und in der U-Bahn-Station hatte es auch mal wieder
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