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0851 - Der Kult der Shada-Gor

0851 - Der Kult der Shada-Gor

Titel: 0851 - Der Kult der Shada-Gor
Autoren: Andreas Balzer
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zur Entscheidungsschlacht«, fuhr Lee unbeirrt fort. »Die Tibeter riefen die Neun Drachen um Hilfe, da sie mit der Gefahr allein nicht fertig wurden. Eine gewaltige Streitmacht aus Drachenpriestern, zauberkuridigen Mönchen der einheimischen Klöster und tibetischen Kriegern brannte die verborgene Stadt des Kultes nieder, tötete ihre unmenschlichen Bewohner und vernichtete ihr Heiligtum. Der Eingang zu der Höhle, in der sich diese Kreaturen vor der Welt versteckt hatten, wurde versiegelt. Der Kult von Shada-Gor war ein für allemal besiegt -zumindest dachten wir das.«
    »Was ist passiert?«, fragte Zamorra.
    »Es sind Artefakte aufgetaucht. Bei illegalen Versteigerungen in Hongkong, Singapur, Shanghai, Bombay und Kuala Lumpur, Und das sind nur die Städte, von denen wir wissen. Die unheilige Kunst des Kultes ist unverwechselbar. Sie kann nur von Wesen hervorgebracht werden, die mit dem absolut Bösen in Berührung gekommen sind.«
    »Vielleicht hatte ein Sammler sie noch in seinem Keller stehen«, vermutete Nicole.
    Lee schüttelte den Kopf, und plötzlich sah Zamorra in den Augen des so selbstbewusst auftretenden Chinesen etwas aufblitzen, was er nicht erwartet hatte. Angst.
    »Der-Verkäuf er war in allen Fällen derselbe. Ein 32-jähriger Amerikaner namens Peter Burke, der vorher nie als Sammler in Erscheinung getreten ist. Dafür genießt er in Fachkreisen einen ausgezeichneten Ruf als Bergsteiger. Und er war…«
    »Erst vor Kurzem im Himalaja«, beendete Zamorra den Satz.
    Lee nickte. »Er ist vor einem Monat als einziger Überlebender seiner Gruppe zurückgekehrt. Seine beiden Begleiter sind von einer Lawine in den Tod gerissen worden. Doch auch Burke war nicht mehr derselbe.«
    »Was heißt das?«, fragte Nicole.
    »Er hatte sich… verändert. Als wir ihn gestellt haben, war er kein Mensch mehr, sondern eine dieser Kreaturen, von denen die alten Schriften berichten. Ein Anhänger Shada-Gors. Wir waren gezwungen, ihn, …es zu vernichten.«
    Rasch berichtete der Drachendiener, was bei der Versteigerung in Hongkong passiert war Unwillkürlich mussteil die beiden Dämonenjäger grinsen, als sie hörten, wie sich ausgerechnet der jeden Heldenmutes unverdächtige Rupert Jenkins der dämonischen Kreatur entgegengestellt hatte.
    »Damit wäre das Problem doch eigentlich erledigt. Wo kommen wir da ins Spiel?«, fragte Nicole.
    »Zurzeit versuchen unsere Agenten die restlichen Artefakte aufzustöbern, die Burke bereits verkauft hat. Sie tragen ebenso wie Burke selbst den Keim des Bosen in sich und infizieren jeden, der damit länger in Berührung kommt. Wir haben zumindest ein paar Käufer gefunden und unschädlich gemacht.«
    »Sie wollen sagen, ermordet?«
    »Glauben Sie mir, Mademoiselie Duval, es war unvermeidlich, Sie hatten sich bereits verändert. Aber die meisten sind uns leider entwischt. Und die Spuren führen nach Tibet.«
    »Als würde sie etwas heimrufen«, sagte Zamorra nachdenklich, »Genau«, bestätigte Lee. »Möglicherweise hat Burke in Tibet unabsichtlich den Kult von Shada-Gor wieder zum Leben erweckt und den Keim des Bösen in die Welt getragen. Und jetzt ruft Shada-Gor seine neuen Kinder zu sich.«
    »Wozu?«
    »Das wissen wir nicht. Aber… wir können nicht ausschließen, dass es den vereinten Zauberern damals nicht gelungen ist, die Maschine von Shada-Gor endgültig zu zerstören. Wenn der Kult tatsächlich zu seiner alten Macht zurückfinden sollte, ist Ihre Welt genauso bedroht wie unsere. Es ist in Ihrem eigenen Interesse, uns zu helfen.«
    Zamorra ließ sich in seinen Sessel zurücksinken und schloss die Augen, Es gefiel ihm nicht, wieder einmal für die Neun Drachen die Kohlen aus dem Feuer zu holen, Der Parapsychologe wusste nur zu gut, dass die Bruderschaft nie selbstlos handelte und immer nur auf den eigenen Vorteil bedacht war. Aber wenn Lee die Wahrheit sagte, war der Kult von Shada-Gor eine zu große Gefahr, um sie zu ignorieren.
    Er sah Nicole fragend an. Die schöne Dämonenjägerin nickte zustimmend.
    »Also gut«, sagte der Parapsychologe. »Wir sehen uns die Sache mal an. Aber nicht, weil wir in Ihrer Schuld wären. Die Neun Drachen können mir gestohlen bleiben, es geht mir nur darum, das Leben Unschuldiger zu schützen. Und danach möchte ich nie wieder irgendetwas von angeblichen Verpflichtungen hören!«
    »Sie haben mein Wort, Professor.«
    Bis zum nächsten Mal , dachte Zamorra grimmig.
    Dass er für die Neun Drachen einmal mehr die Kastanien aus dem Feuer holen
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