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0850 - BARDIOC

Titel: 0850 - BARDIOC
Autoren: Unbekannt
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auf die Ebene fiel. Ariolc glitt aus dieser dunklen Wolke, eingehüllt in ein Gewand aus rotem Samt, zu dem seine hellen Haare einen reizvollen Kontrast bildeten. Die Auftritte Ariolcs waren stets Spiegelbilder seiner Eitelkeit, und als Bardioc einmal Ariolcs Burg besucht hatte, war er, angewidert von dem dort herrschenden Prunk, schnell wieder heimgekehrt.
    Dabei war Ariolc selbst umgänglich und humorvoll.
    Die Wolke fiel schnell in sich zusammen, während Ariolc zu Laire ging um sich zu identifizieren „Wie ich sehe, hätte ich mich nicht so sehr zu beeilen brauchen", sagte er, dann fiel sein Blick auf Bardioc. „Du bist schon hier?"
    „Er war der erste", bemerkte Kemoauc scheinbar beiläufig.
    Bardioc zog es vor zu schweigen. Er durfte sich nicht länger unsicher machen lassen. Wahrscheinlich gehörten die Bemerkungen und Fragen der anderen nur zum Teil der oberflächlichen Konversation, und nur die Tatsache, daß Bardioc ein schlechtes Gewissen hatte, veranlaßte ihn, diesen Worten eine tiefere Bedeutung beizumessen. Das Erscheinen von Ganerc unterbrach das Gespräch, noch bevor es richtig in Gang gekommen war. Ganerc unterschied sich schon äußerlich beträchtlich von den sechs anderen, denn er war nur halb so groß wie sie. Niemand wußte, ob er unter diesem Umstand litt, aber er hatte als einziger jemals bei einem Treffen gefehlt und nicht auf den RUF geachtet.
    Damals war das Gerücht entstanden, er wollte freiwillig aus dem Leben scheiden. Ganerc hatte nie darüber gesprochen und auch keine Erklärung für sein Fernbleiben abgegeben. „Ich freue mich", sagte er zu den drei anderen. „Es ist lange her, daß wir uns getroffen haben."
    „Ziemlich lange", bestätigte Kemoauc. „Doch der RUF wird uns wieder vereinen."
    Als nächster erschien Partoc, doch wie es seiner Art entsprach hockte er sich stumm auf den Boden und sagte kein einziges Wort. Partoc hatte einmal eine Havarie mit seinem Sporenschiff erlitten und war gezwungen gewesen, eine Zeitlang unter Sterblichen zu leben. Dieses Erlebnis hatte er niemals ganz überwunden.
    Laire schaltete jetzt die Beleuchtung der Ebene ein, so daß die kochenden Sonnenmassen zurückzutreten und zu verblassen schienen.
    Als hätte er nur auf diesen Augenblick gewartet, materialisierte Murcon in einer Lichtkaskade und hob zur Begrüßung einen Arm. Murcon lebte als einziger der Sieben nicht allein in seiner kosmischen Burg, aber er verriet nie, wer noch bei ihm war, und wenn ihn einer der anderen besuchte, pflegte er seinen geheimnisvollen Gast zu verstecken. „Ich freue mich", sagte Murcon zu den Anwesenden und schaute sich um. „Wie ich sehe, fehlt nur noch Lorvorc"
    „Vielleicht hat er den RUF überhört", meinte Ariolc. Es war ein schlechter Scherz, über den niemand lachte. Zum erstenmal iühlte Bardioc sich in diesem Kreis einsam und verlassen. Das zeigte ihm, wie sehr er sich innerlich bereits von den anderen getrennthatte. Und nun war die Zeit gekommen, diese Trennung auch körperlich und räumlich zu vollziehen.
    Bardioc war nicht länger bereit, im Sinn seiner anonymen Auitraggeber tätig zu werden. Er hatte einen festen Plan, wie er aus dem Kreis der Sieben ausbrechen und seine eigenen Wünsche realisieren würde. Das Leben in seiner kleinen kosmischen Burg erschien ihm eintönig und unbefriedigend.
    Er sehnte sich danach, ein eigenes großes Reich aufzubauen, über das er herrschen wollte.
    Bardioc hatte begonnen, den Traum von unbegrenzter Macht zu träumen. „Ob wir jemals erfahren werden, wer unsere Auftraggeber sind?" sinnierte Ganerc und unterbrach mit dieser Frage Bardiocs Gedankengänge. „Wer immer sie sind - sie handeln positiv", erwiderte Kemoauc.
    Ganerc sah sich im Kreise der anderen um. „Eigentlich müßte einer von uns ihr Vertrauter sein und damit mehr wissen als wir alle", überlegte er. „Kemoauc käme dafür in Frage. Weißt du mehr als wir, Kemoauc?"
    „Nein", antwortete Kemoauc und jeder konnte fühlen, daß die Antwort mit großer Aufrichtigkeit gegeben wurde. „Ich weiß nicht mehr als ihr alle. Genau wie euch hat man mir ein Sporenschiff zur Verfügung gestellt, mit dem ich Lebenskeime in unbelebte galaktische Regionen transportiere."
    „Warum sind die Unbekannten, die diese Schiffe beladen,so sehr daran interessiert, daß das Leben sich auch in den verlassensten kosmischen Regionen ausbreitet? Warum geben sie sich nicht mit der natürlichen Evolution zufrieden?"
    „Das ist eine philosophische Frage über die ich schon
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