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085 - Professor Kulls Blutnixe

085 - Professor Kulls Blutnixe

Titel: 085 - Professor Kulls Blutnixe
Autoren: A.F.Morland
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Mädchen bückte sich und schaufelte mit den Händen Wasser. Sie ließ es über die nackten Brüste fließen. Ein kleiner glitzernder Strom rann durch das Tal zwischen den beiden verlockenden Hügeln.
    »Herrlich!« rief das Mädchen jauchzend aus, um Frank zu veranlassen, zu ihr zu kommen.
    Er hielt die Hand hoch und ließ grinsend das gelbe Bikinioberteil hin und her baumeln.
    Melissas Füße gruben sich in den weichen Sand. Vorsichtig setzte sie einen Schritt vor den anderen, den Blick nicht von Frank nehmend. Wenn sie erst einmal bei ihm war, wenn er sie bemerkt hatte, würde sie dafür sorgen, daß er jegliches Interesse an seiner Freundin verlor. Ihr Blick besaß eine hypnotische Kraft. Die würde sie einsetzen, um sich Frank gefügig zu machen. Sobald sie ihn voll unter Kontrolle hatte, würde er sich wünschen, von ihr gebissen zu werden.
    Das Mädchen ging ins Wasser. Bald reichte es ihr bis an die Knie, dann wanderte es an den Schenkeln hoch, erreichte das knappe Höschen, das kaum etwas verbarg. Jeder Schritt war von leisen plätschernden Geräuschen begleitet.
    »Es ist unbeschreiblich schön!« rief das Mädchen, ohne sich umzudrehen. »Und überhaupt nicht kalt, Frank!«
    Sie tauchte langsam ein in die schillernden Fluten und machte die ersten Schwimmbewegungen, während Melissa auf vier Schritte an den jungen Mann herankam.
    Ihre Oberlippe zuckte.
    Die gefährlichen Vampirzähne kamen zum Vorschein. Die Vampirin hätte sich am liebsten auf Frank gestürzt, aber in seinem Schock hätte er sich heftig gewehrt, vielleicht wäre es ihm sogar gelungen, fortzulaufen, und das wollte Melissa vermeiden.
    Immer weiter hinaus schwamm das Mädchen. »Fraank!« rief sie vergnügt. »Wenn du ins Wasser kommst, hast du einen Wunsch frei!«
    Wasser! Melissa schüttelte sich innerlich. Sie haßte Wasser. Fließendes Wasser zum Beispiel stellte für sie eine tödliche Gefahr dar. Es konnte sie umbringen. Aber auch ins Meer würde sie niemals gehen, obwohl es sich hierbei um ein stehendes Gewässer handelte. Ganz so »stehend« war es nämlich auch nicht. Es gab Ebbe und Flut, es gab Strömungen. Höllenqualen wäre die Vampirin ausgesetzt gewesen, wenn sie ins Wasser gegangen wäre. Deshalb blieb sie dem Meer fern. Sie war schließlich kein Fisch. Denen sollte es vorbehalten bleiben, sich im Wasser zu tummeln.
    Wenn Franks Freundin jetzt zurückgeschaut hätte, hätte sie Melissa hinter dem jungen Mann bemerkt, aber das Mädchen schwamm vom Ufer weg, drehte sich auf den Rücken und strampelte mit den Beinen. Sie brachte das Meerwasser mit den Füßen zum Gischten. Eine weiße Fontäne spritzte hoch und stand wie eine Säule, solange das Mädchen die Beine bewegte.
    Frank ließ den Bikini-BH fallen und sprang auf. »Warte!« rief er. »Ich komme!« Und dann rannte er los.
    Ins Wasser!
    Dorthin, wohin ihm die Vampirin nicht folgen konnte.
    Melissa war wütend, weil sie dieses sicher geglaubte Opfer verloren hatte.
    Das Wasser spritzte hoch auf, als Frank hineinrannte und sich nach wenigen Schritten wuchtig hineinwarf.
    Und Melissa hatte das Nachsehen.
    Sie fauchte zornig, wandte sich wild um und verließ den Strand. Sie hätte nicht so vorsichtig sein sollen. Was hätte es schon ausgemacht, wenn Franks Freundin mitbekommen hätte, was passierte? Verhindern hätte das Mädchen nichts können.
    Hungrig und wütend rannte das Schattenwesen durch die Dunkelheit. Sie war wie eine Süchtige, die unter beginnenden Entzugserscheinungen litt. Da war ein Zerren und Reißen in ihren Eingeweiden, die Kehle war schmerzhaft trocken, und in ihrem Kopf hämmerte hallend immer derselbe Gedanke.
    Blut! Blut! BLUT!…
    Scheinbar orientierungslos lief die Vampirin durch die Nacht. Sie mußte ein Opfer finden. Sie brauchte eines.
    Ein Nachtclub fiel ihr ein. Er befand sich ganz in der Nähe; die Musik drang an ihr Ohr. Sie versuchte sich zu beruhigen.
    Sie haßte Menschenansammlungen. Nur wenn es sich nicht vermeiden ließ, ließ sie sich dort blicken, wo viele Leute waren. Die Gefahr, erkannt zu werden, war groß.
    Sie erinnerte sich an eine Nacht, da war sie genauso hungrig gewesen wie heute, deshalb hatte sie diesen Nachtclub aufgesucht. Sie hatte einen gutaussehenden jungen Mann kennengelernt, und er hatte mit ihr getanzt, und beinahe wäre es beim Tanzen passiert, inmitten all der Leute.
    Sie hatte den muskulösen Hals des Mannes vor sich gehabt, hatte ständig das leichte Zucken der Halsschlagader gesehen und ihre Gier nicht mehr
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