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0849 - Sprung über den Abgrund

Titel: 0849 - Sprung über den Abgrund
Autoren: Unbekannt
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wartete voller Verzweiflung, daß der Bildschirm irgendeine Reaktion zeige. Aber die Bildfläche blieb dunkel. Das Gerät war außer Betrieb.
    In diesem Augenblick hörte sie hinter sich ein Geräusch.
    Sie wirbelte herum. Sämtliche Türen hatten sich geöffnet. Unter jeder stand einer der grotesken Roboter, die Claus Bosketch seine Diener nannte.
    „Ihr müßt mir helfen!" rief Marboo ihnen zu. „Bosketch hat mich entführt! Ich muß nach Terrania City zurück!"
    Einer der Roboter trat näher. In archaischem Interkosmo erklärte er: „Es gereicht uns zu großem Bedauern, daß wir deinen Wunsch nicht erfüllen können.
    Der Befehl des Herrn lautet, dich nicht aus diesem Gebäude entkommen zu lassen, bis der Weltuntergang eintritt."
    Ein paar Sekunden lang starrte Marboo das Maschinenwesen an, unfähig zu glauben, daß die vernichtenden Worte wirklich gesprochen worden waren - daß sie wirklich in diesem Haus gefangen war, obwohl sie Claus Bosketch besiegt hatte.
    Dann brach sie schluchzend zusammen.
     
    8.
     
    Gegen 15 Uhr am 28. Juni 3585 allgemeiner Zeit würde Julian Tifflor durch mehrmaliges Pfeifen des Hyperkom-Empfängers in seinem Arbeitszimmer aufgeschreckt. Das wiederholte Signal bedeutete, daß eine Mitteilung höchster Dringlichkeit vorlag.
    Er schaltete das Gerät ein. Auf der Bildfläche erschien Schrift. Die Meldung kam von der EX-1950.
    Die Nachricht lautete: „Der Zerfall des Zwergsterns Kobold hat sich auf abenteuerliche Weise beschleunigt. Wenn die Entwicklung so weitergeht, wird Kobold in fünf bis sechs Stunden in den Zustand eines „black hole" eintreten."
    Julian Tifflor las die Meldung mehrmals. Erregung packte ihn. Stand der entscheidende Augenblick so unmittelbar bevor? War der 28. Juni 3585 der Tag, an dem die Erde zu ihrem angestammten Standort zurückkehrte?
    Hastig tippte er die Antwort in die Tastatur.
    „Tifflor verstanden. Ich erwarte stündlich einen neuen Bericht - häufiger, falls die Lage sich weiterhin zuspitzt."
    Zwanzig Sekunden später erhielt er die Bestätigung, daß seine Nachricht erhalten worden war. Er rief nach Henry.
    „Es hat gefunkt, wie?" fragte er, als er eintrat.
    Julian Tifflor war leicht verwirrt.
    „Wie meinst du das?"
    „Die kritische Phase ist angebrochen, habe ich recht?"
    „Du wirst mir allmählich unheimlich, Henry", sagte Tifflor. „Woher weißt du das?"
    „Ich habe deine Stimme durch den Vokoder laufen lassen", antwortete Henry. „Das Bit-Muster ist völlig ungewöhnlich.
    Fast hätte ich deine Stimme nicht erkannt. Du mußt ziemlich aufgeregt sein. Und was könnte dich dieser Tage aufregen?"
    Tifflor lächelte.
    „Du hast recht, Henry. Es sieht so aus, als kämen wir heute noch zum Zuge."
    „Mit Terra News?"
    „Ja. Ruf sie an und sag den Leuten Bescheid, daß ich wahrscheinlich in - sagen wir: fünf bis sieben Stunden meine Erklärung abgebe."
    „Wird gemacht", bestätigte Henry und war im nächsten Augenblick verschwunden.
     
    9.
     
    Walik Kauk sträubte sich gegen das Erwachen. Er fühlte sich am ganzen Körper zerschlagen und völlig erschöpft. Sein einziger Wunsch war, zwanzig Stunden lang zu schlafen.
    Aber da war irgend etwas, das seinen Kopf hin- und herbewegte. Und schließlich fiel ihm Marboo ein.
    In der nächsten Sekunde war er hellwach.
    Er lag auf dem Boden. Über sich sah er das Gesicht des Ka-zwo. Augustus' Hände waren in stetiger Bewegung. Er tippte Walik abwechselnd gegen die rechte und die Linke Schläfe. Das war, was Waiik am Einschlafen gehindert hatte.
    Er stemmte sich in die Höhe.
    „Was ist los?" fragte er. „Ist das die Villa des Obmanns?"
    „Ja", antwortete der Ka-zwo und deutete auf die geborstene Tür. „Dort sind wir hereingekommen."
    „Wir?"
    „Ja. Du warst ein wenig von Kräften. Ich mußte dich tragen."
    „Wo sind Ver und Sepi?"
    „Ich verlor sie aus den Augen, als ich mich um dich kümmern mußte. Sie waren auf dem richtigen Kurs. Wenn nichts Drastisches geschehen ist, müßten sie längst im Innern des Hauses sein."
    „Wie ist die Lage? Alles ruhig?"
    „Ich konnte dich nicht allein lassen", antwortete Augustus. „Aber ich habe ein wenig herumgehorcht.
    Von Claus Bosketch und Marboo vorläufig keine Spur. Aber es sind wenigstens fünfzehn Roboter in diesem Gebäude aktiv.
    Es handelt sich um alte Modelle. Sie werden uns keine allzu großen Schwierigkeiten bereiten."
    „Wie lange war ich bewußtlos?" wollte Walik wissen.
    „Vier Minuten und einunddreißig Sekunden, um genau zu
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