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0849 - Schattengesicht

0849 - Schattengesicht

Titel: 0849 - Schattengesicht
Autoren: Jason Dark
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es, die mit einer gedankenschnellen Bewegung die Beine anzog, so wurde sie nicht getroffen.
    Sie hörte es klirren, als die Waffe gegen den Fels prallte. Und wieder war Shao am schnellsten. Sie drehte sich herum und griff mit beiden Händen nach der Waffe.
    In diesem Augenblick verließ der Zwerg seinen Platz. Er hätte zu Boden springen müssen, doch sein Sprung war nicht mehr normal. Er wurde auf die beiden Menschen zugetrieben, als wäre da ein Raketenantrieb, der ihn leitete.
    Shao wartete ab. Sie stand geduckt, und sie hörte auch den möwenhaft klingenden Schrei des Zwergs.
    Dann schlug sie zu.
    Die Armbrust beherrschte sie perfekt, doch auch mit dieser Waffe brauchte sie sich nicht zu verstecken. Der Zwerg konnte die Richtung seines Flugs nicht mehr verändern und auch nicht stoppen.
    Shao nahm sich Zeit, zielte und schlug zu.
    Sie führte den Stahl in einem Halbkreis, sie hörte den dumpfen Ton des Aufschlags, und plötzlich bestand der Zwerg aus zwei Teilen.
    Der wirbelte davon wie ein häßlicher, alter Ball. Shao und Suko konnten nicht sehen, wo er aufschlug. Der Körper kippte ihnen vor die Füße. Aus dem Halsstumpf drang kein Blut hervor, sondern eine dicke, quallige, dunkelgrüne Masse, die als Schleim in die Höhe gepumpt wurde.
    Suko war zur Seite gewichen und hatte seine Beretta gezogen. Eine Schwalbe machte noch keinen Sommer. Weitere fünf Zwerge wollten den beiden ans Leder. Daß ihr Artgenosse umgekommen war, störte sie nicht im geringsten. Sie griffen frontal an - und liefen natürlich in die Kugeln hinein.
    Zwei landeten auf dem Rücken.
    Suko und Shao hörten sie schreien wie kleine Tiere, und dann geschah dieses Phänomen der Auflösung, von dem ihnen John Sinclair schon erzählt hatte.
    Die Körper der kleinen, jetzt toten Bestien verwandelten sich in lange Staubfahnen, die mit zischenden Bewegungen in die Höhe gezerrt wurden, gegen die Decke prallten, als wollten sie in den Stein hineinkriechen und dann verschwanden.
    Drei andere Zwerge hatten sich zu Boden geworfen. Sie boten Suko kein Ziel mehr.
    Er schaute zu seiner Partnerin hin.
    Shao war nach rechts weggehuscht und auf einen Felsen geklettert. Sie stand dort wie eine finstere Rachegöttin, die Beutemachete wippte in ihrer rechten Hand.
    So ausgerüstet, wartete Shao auf den nächsten Angriff. Der aber erfolgte nicht.
    Dafür geschah etwas anderes, das beiden den Atem raubte…
    Erica war eine Kreatur der Finsternis!
    Ich kam damit noch nicht zurecht, hatte aber keinen Grund, den Worten ihres Vaters nicht zu trauen.
    Wenn einer Bescheid wußte, dann war er es und sonst keiner.
    Er sah mir die Überraschung an, und zum erstenmal hörte ich ihn normal lachen. Es war das Lachen eines alten Mannes. Dabei konnte er sogar sprechen und sagte mir: »Weißt du nun, warum du sie erst retten und dann töten solltest?«
    »Ja, ich habe begriffen«, flüsterte ich und richtete die Aufmerksamkeit wieder auf Erica.
    Sie bewegte sich auch jetzt nicht. Die ganze Zeit über hatte sie stillgestanden, und sie mußte jedes Wort verstanden haben. Nun aber, wo sie meinen Blick direkt auf sich gerichtet sah, verzog sie die Lippen zu einem dünnen Lächeln. Ihre Augenbrauen hoben sich leicht an, und sie sagte mit leiser Stimme: »Du weißt über mich Bescheid, Sinclair. Jetzt bin ich gespannt.«
    Das war ich auch.
    Eine Kreatur der Finsternis! Mir schoß der Gedanke immer wieder durch den Kopf, und ich dachte daran, daß es kaum schlimmere Dämonen gab als diese hinterlistigen Wesen, die zu Beginn der Zeiten entstanden waren und es geschafft hatten, sich wunderbar zu tarnen. Hinter der Maske des biederen Menschen verbargen sich Tod, Grauen und Tücke. Sie waren Wesen, die sich in ihrem Mordtrieb und ihren Zielen nicht stoppen ließen. Sie standen Luzifer, dem absoluten Bösen, verflucht nahe, und selbst andere Dämonen hüteten sich davor, sie zu vernichten, da war Zacharias das beste Beispiel.
    Die schöne Erica, die tolle Autorin - sie also war eine Kreatur der Finsternis.
    Fassen konnte ich es noch immer nicht, wenn ich sie anschaute, aber ich merkte auch, daß etwas in ihr vorging, jetzt, wo sie enttarnt worden war. Sie würde mir ihre wahre Gestalt zeigen, und sie würde mich angreifen.
    Noch unternahm sie nichts. Sie stand nur da und wartete ab, ob ich etwas tat. Vernichten konnte ich sie mit meinem Kreuz, denn diese Kraft würde sie hoffentlich verbrennen, aber dazu wollte Erica es erst gar nicht kommen lassen.
    Es ging alles blitzschnell. Sie riß
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