Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0849 - Das letzte Siegel

0849 - Das letzte Siegel

Titel: 0849 - Das letzte Siegel
Autoren: W.K. Giesa
Vom Netzwerk:
gegenüber.« Sie sah an sich hinunter.
    »Kommt mit und sucht euch was aus. Die Herrenrunde wird wohl ein paar Minuten länger auf uns warten können«, sagte Nicole.
    »Wenn wir zu Hause textilfrei herumlaufen, ist das völlig normal«, bekannte Uschi, während die beiden den Inhalt des großen begehbaren Kleiderschranks sichteten, der sich in Nicoles Zimmer befand. »Aber wenn Asmodis uns anstarrt, fühle ich mich selbst im Wintermantel noch nackt, und Moni geht's genauso.«
    Während sie auswählten, fuhr Uschi fort: »Dieser Schatten, der über Zamorra liegt, kontrolliert ihn sehr stark. Er muss etwas mit den Siegeln zu tun haben. Oder es gibt einen Dämon, der so mächtig ist, dass er Zamorra manipulieren kann, trotz dessen mentaler Sperre.«
    »Oder beides«, ergänzte Monica.
    »Falls es euch interessiert«, informierte Nicole die beiden, »inzwischen ist schon das zwölfte Siegel offen.«
    »Dann sollten wir uns ganz schnell etwas einfallen lassen«, sagte Monica. »Das dreizehnte Siegel muss geschlossen bleiben.«
    »Und wie wollt ihr das anstellen?« Nicole seufzte. »Ich habe schon so verdammt viel versucht. Ich glaube, das Buch würde sogar eine Atomexplosion überstehen.«
    »Das ist eine Idee.« Uschi schnipste mit den Fingern. »Wir müssen das Buch aus dem Château hinausbringen und…«
    »Schon versucht«, wehrte Nicole ab. »Keine Chance. Es lässt sich nicht entfernen. Ich habe es auch noch nicht zerstören können.«
    »Du hast sicher nicht die richtigen Mittel eingesetzt.« Monica zuckte mit den Schultern. »Wenn es sich nicht nach draußen bringen lässt, okay… wie sehr hängt ihr, Zamorra und du, eigentlich an diesem alten Gemäuer?«
    »Am Château Montagne? Wir wohnen hier, wir leben hier. Was habt ihr vor?«
    »Wenn der Berg nicht zum Propheten kommt, muss der Prophet eben zum Berg gehen. Eigentlich wird es ja anders herum gesagt, aber… drüben in El Paso haben wir doch in der Forschungsstation einen flugfähigen Meegh-Spider stehen.«
    Nicole nickte. Zamorra und sie waren damit schon einige Male unterwegs gewesen. In ihr keimte eine Ahnung auf. »Was… was habt ihr vor? Ihr wollt doch nicht etwa?«
    »Wir wollen«, erklärte Uschi. »Du nimmst den Spider und fliegst ihn hierher. Es gibt da doch eine Komplettbesatzung, nicht wahr? Wenn du denen sagst, was sie tun sollen, tun sie es auch. Fliegt den Spider hierher, und dann nehmt das Château unter Beschuss! Vielleicht kann gezielt ein Schusskanal bis zu dem Buch gebrannt werden, vielleicht geht auch das ganze Château über den Jordan. Aber das Buch verschwindet mit im Hyperspace, oder wohin auch immer das, was getroffen wird, von den schwarzen Strahlen versetzt wird!«
    ***
    »Ihr seid ja wahnsinnig geworden, alle drei!« Zamorra reagierte auf den Vorschlag mit Wut. »Einen Spider-Angriff auf das Château zu fliegen und alles zu zerstören? Das kommt überhaupt nicht in Frage! Und das alles auch noch, um das Buch zu zerstören? Ist euch klar, was das bedeutet?«
    »Ja«, erwiderte Nicole.
    »Offenbar nicht! Ich lasse diese Aktion, diesen hirnrissigen Wahnwitz, auf keinen Fall zu! Wenn ihr keine bessere Idee vorzuweisen habt, verschwindet! Verlasst das Château, sofort!«
    »Es scheint mir ebenfalls die einzig brauchbare Idee zu sein«, wandte Asmodis ein.
    »Raus hier, sofort!«, brüllte Zamorra ihn an. »Verschwinde! Und vergiss nicht, dein verdammtes Amulett mitzunehmen.« Er warf es Asmodis zu.
    »Wie du willst, mein Freund.« Der ExTeufel verließ das Kaminzimmer. Tendyke erhob sich und folgte ihm.
    Die Zwillinge wechselten Blicke mit Nicole.
    »Geht«, forderte Zamorra sie auf. »Ihr könnt gern wieder herkommen, wenn ihr eine bessere Idee habt. Den Spider-Angriff verbiete ich jedenfalls!«
    »Ja dann… Was wird geschehen, wenn er doch stattfindet?«
    »Dann ist der dafür Verantwortliche von jenem Moment an mein Feind«, sagte Zamorra. »Mein Feind, den ich mit allen Mitteln bekämpfen werde.«
    Ohne ein weiteres Wort gingen auch die Zwillinge. Nicole folgte ihnen.
    »Nicole!«, rief Zamorra ihr nach. »Bleib hier!«
    Aber auch sie würdigte ihn keiner Antwort.
    ***
    Als sie auf den Gang hinaustrat, stank es nach Schwefel. Von Asmodis und Tendyke war nichts mehr zu sehen. Sie waren fort, auf die für den Ex-Teufel übliche Weise.
    Die Zwillinge verzogen die Gesichter. »Wenn er nicht immer so einen erbärmlichen Gestank verbreiten würde…«
    Nicole öffnete einige der Korridorfenster, um Frischluft hereinzulassen. Mit der
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher