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0848 - Die letzte Bastion

Titel: 0848 - Die letzte Bastion
Autoren: Unbekannt
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alle Macht in Händen. Die Überschweren waren ihre Vertreter. Den Überschweren gehörten die interstellaren Schifffahrtswege und die Schätze der Welten, die einst Bestandteil des einen oder anderen Sternenreiches gewesen waren.
    Und plötzlich war die Herrlichkeit zu Ende.
    Detrolanc beobachtete, wie der Ring, den die GAVÖK-Einheiten um die Stätte der Raumschlacht gebildet hatten, sich zusammenzog.
    Der Feind kam heran, um in den Trümmern nach Überlebenden zu suchen. Detrolanc manövrierte das Boot in den Ortungsschatten eines Wracks. Mit dem Wrack trieb er eine Zeitlang dahin, bis er den Kordon der gegnerischen Einheiten hinter sich gelassen hatte.
    Er atmete auf. Erst jetzt war er in Sicherheit. Er löste das Boot von dem Wrack und legte ein wenig an Geschwindigkeit zu.
    Während er dies tat, überlegte er, wohin er sich wenden sollte. Er brauchte Informationen. Wer mochte wissen, wie viele Stützpunkte der Laren und der Überschweren überhaupt noch existierten!
    Um sich Informationen zu beschaffen, hätte er den Hypersender in Betrieb nehmen müssen.
    Gerade damit aber hätte er sich verraten.
    „Irgendwo muß es doch einen sicheren Ort geben!" knurrte er verbissen.
    „Es gibt einen", sagte eine Stimme hinter ihm.
    Detrolanc fuhr herum. Unter dem Eingang zur Steuerzentrale stand Yargonz. Er hatte den Helm abgestreift. Sein Gesicht sah fürchterlich aus. Auf Wangen und Stirn waren Adern aufgesprungen und verliehen dem Unteroffizier ein Aussehen, als sei er fürchterlich verprügelt worden.
    Detrolanc ließ sich nicht anmerken, daß Yargonz' Anblick ihn erschreckte.
    „Es freut mich, daß du dich einigermaßen erholt hast", sagte er. „Was ist das für ein Ort, von dem du sprichst?"
    Yargonz verzog das Gesicht zu einer Grimasse.
    „So, es freut dich?" grinste er. „Der Ort ist Titan. Die Stahlfestung werden die GAVÖK-Leute niemals knacken!"
     
    *
     
    Detrolanc war vorsichtig. Er ließ das Boot über einen Tag lang treiben und erhöhte dabei die Geschwindigkeit in kaum merklichen Schüben.
    Die feindliche Flotte kümmerte sich nicht um ihn. Als der Abstand zwischen ihr und Detrolancs Boot auf anderthalb Lichtstunden angewachsen war, wagte der ehemalige Kommandant des Stützpunkts Sniderost den entscheidenden Schritt: er brachte die Triebwerke des Bootes auf Höchstbeschleunigung, erreichte binnen weniger Minuten hochrelativistische Geschwindigkeit und verschwand im Linearraum.
    Dieses Manöver war der GAVÖK-Flotte nicht entgangen.
    Aber als ihre Energieorter ansprachen, war es für eine Verfolgung schon zu spät. Da wußte man, daß zumindest ein Überschwerer der Umklammerung entkommen war und andernorts von der Niederlage berichten würde, die die Unterdrückten ihren Bedrückern bereitet hatten.
    An Bord des Beiboots, das nach seinem Mutterschiff den Namen MARHAAB-4 trug, hatte Detrolanc mit Yargonz ein stillschweigendes Abkommen geschlossen, daß über die Vorgänge im Kommandostand des Flaggschiffs nicht mehr gesprochen werde.
    Das fiel ihnen um so leichter, als keiner von beiden ein wirklich erfahrener Astrogator war und sie alle Hände voll zu tun hatten, die MARHAAB-4 auf den gewünschten Kurs zu bringen.
    Mehrmals mußten sie aus dem Linearraum auftauchen, um sich an galaktischen Leuchtfeuern zu orientieren.
    Erst nach der fünften Unterbrechung lag der endgültige Kurs fest.
    Detrolanc gewann allmählich sein Selbstvertrauen zurück.
    Die verlorene Raumschlacht hatte ihm einen Schock versetzt und ihn unsicher gemacht. Je länger die Reise dauerte, desto selbstbewußter wurde er jedoch.
    Die MARHAAB-4 war kein Ausbund an Schnelligkeit - was niemand überraschen sollte, denn Beiboote sind in erster Linie Überlebenssysteme, die es einem Geretteten ermöglichen sollen, auszuharren, bis Hilfe kommt.
    Der Flug nach Titan dauerte insgesamt fünfeinhalb Tage. Als sie sich dem Ziel näherten, erkundigte sich Detrolanc: „Wer führt den Befehl in der Stahlfestung? Ist es immer noch Mimikar, der Held von Paricza?"
    Yargonz musterte seinen Kommandanten mit mißtrauischem Blick. Warum fragte er ihn, den Subalternen? Kannte er sich in der Hierarchie der Überschweren nicht besser aus als sein Unteroffizier?
    „Ich habe nichts davon gehört, daß Mimikar abgelöst worden wäre", antwortete Yargonz.
    „Wenn es wirklich Mimikar ist, dann wird er sein Kommando bald abgeben müssen", sagte Detrolanc.
    „Warum?" fragte Yargonz.
    „Warum, fragst du? Mimikar hat den Rang eines Helden von Paricza. Wer aber
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