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0848 - Die letzte Bastion

Titel: 0848 - Die letzte Bastion
Autoren: Unbekannt
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Hyperkom-Gespräch bekannt geworden, das der Kommandant der ALHAMBRA, Coden Gonz, mit einem vorläufig unidentifizierten Gesprächspartner geführt hatte.
    Die Schwierigkeit, die einer solchen Expedition im Wege stand, war auf den ersten Augenblick offenbar. Im Solsystem unterhielten die Überschweren ihren mächtigsten Stützpunkt, die Stahlfestung Titan, die aufgrund der in den vergangenen Jahren erfolgten Erweiterungen und Verstärkungen in der ganzen Milchstraße als uneinnehmbar galt.
    Man hätte von Gäa aus mehrere Flottenverbände aussenden müssen, um die Möglichkeit feindlicher Störmanöver auszuschalten. Es sah aber nicht so aus, als sei man in Soltown gewillt, einen derartigen Aufwand zu betreiben.
    Da hatte Hotrenor-Taak seinen einzigen Freund, den jungen Neuarkoniden Daroque, gebeten, für ihn um eine Unterredung mit Coden Gonz nachzusuchen.
    Er war von dem Kommandanten empfangen worden und hatte seine Absicht dargelegt: er wollte in den Dienst des Neuen Einsteinschen Imperiums treten und dafür sorgen, daß die Stahlfestung Titan das gäanische Expeditionskorps nicht behelligte.
    Gonz erklärte daraufhin, er habe nicht die Kompetenz, eine solche Vereinbarung zu treffen.
    Hotrenor-Taak forderte ihn auf, ihm einen kompetenten Gesprächspartner zu verschaffen. Gonz sprach über Relais mit Soltown, und das Wunder geschah: Julian Tifflor selbst erklärte sich bereit, mit dem Verkünder der Hetosonen zusammenzutreffen und mit ihm über seinen Einsatz zu beraten.
    Die Besprechung fand auf Simula statt. Hotrenor-Taak selbst hatte diesen Ort vorgeschlagen. Auf Simula hatten seit dem Zusammenbruch des Solaren Imperiums die Überschweren geherrscht. Sie waren erst vor kurzem vertrieben worden. Hotrenor-Taaks Wahl war eine subtile Geste, die zu verstehen gab, daß er der Vergangenheit nicht nachtrauerte.
    Auf Simula trug der Lare seinen Plan vor. Wenn man ihm nur ein entsprechend hergerichtetes Fahrzeug gäbe, sagte er, wolle er Titan anfliegen und sich dort als Flüchtling ausgeben, der den Abzug der larischen Flotte infolge eines technischen Fehlers versäumt hatte. Er erwartete nicht, von den Überschweren mit offenen Armen aufgenommen zu werden.
    Denn die ehemaligen Söldner der Laren wußten sehr wohl, daß ihre Macht nur deswegen im Schwinden war, weil sie ihr Soldherr im Stich gelassen hatte. Immerhin aber war Hotrenor-Taak sicher, daß man ihm auf Titan Asyl gewähren werde. War er erst einmal an Ort und Stelle, dann konnte er für Störungen des Stützpunktbetriebs sorgen, die die Überschweren daran hinderten, dem gäanischen Expeditionskorps Schwierigkeiten zu machen.
    So hatte der Verkünder gesprochen. Nicht ein einziges Mal hatte er gefragt, was das Expeditionskorps im Solsystem suchte.
    Und er seinerseits war nicht gefragt worden, warum er eine so schwere Aufgabe übernehmen wollte.
    Julian Tifflor hatte sich eine Stunde Bedenkzeit erbeten.
    Er zog sich mit seinen Beratern zurück und erklärte dem Laren nach Ablauf der vereinbarten Frist, daß sein Angebot angenommen sei. Man werde ihm ein Fahrzeug zur Verfügung stellen, in dem er die Rolle des gerade noch einmal Davongekommenen überzeugend spielen konnte.
    Sobald das Expeditionskorps im Zielgebiet ankam, würde es versuchen, Funkverbindung mit Hotrenor-Taak aufzunehmen.
    Man stellte ihm eine komplexe Funkausrüstung zur Verfügung, die ihn in die Lage versetzte, Kommunikation mit der Expedition zu betreiben, ohne daß die Überschweren etwas davon merkten.
    Der Lare wurde angewiesen, auf Simula zu warten, bis das versprochene Fahrzeug geliefert wurde.
    Er hielt sich damit für entlassen. Aber zu guter Letzt hielt ihn Julian Tifflor noch einmal zurück und sagte voller Ernst: „Ich weiß nicht, was Sie bewegt, diesen Auftrag zu übernehmen. Ich möchte Ihnen dankbar sein, aber ich kann es nicht, weil ich nicht an die Lauterkeit Ihrer Motive glaube. Ich werde mich eines anderen besinnen, wenn es Ihnen tatsächlich gelingt, die Aktivität der Überschweren auf Titan zu lähmen.
    Aber selbst wenn das geschieht, wird man zwar anerkennen, daß Sie sich für die gäanische Menschheit eingesetzt haben.
    Man wird Ihnen jedoch kein Wohlwollen, geschweige denn Freundschaft entgegenbringen. Ich möchte nur, daß Sie sich darüber im klaren sind, bevor Sie auf die gefährliche Reise gehen."
    Hotrenor-Taak maß sein Gegenüber mit kühlem Blick.
    Dann antwortete er - fast so überheblich, wie er in den Tagen seiner größten Macht gewesen war: „Machen
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