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0845 - Treibgut der Sterne

Titel: 0845 - Treibgut der Sterne
Autoren: Unbekannt
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Strahler ebenfalls mit einer dünnen Kordel gesichert.
    Es blieb ihnen nichts anderes übrig. Sie mußten die drei Taue mit der Energiewaffe zerschneiden.
    Jasons Raumanzug war von allen der am wenigsten schlechte, also war dies sein Job.
    Er befestigte das Sicherungsseil in der Schleuse, zielte mit seinem Körper und schnellte sich in die Richtung der Hauptzugtrosse. Acht Zentimeter Terkonit-Spezialstahl. Es würde ein hartes Stück Arbeit werden.
     
    *
     
    Der Raumanzug war wie eine schützende Insel.
    Aber eine Insel, an der bereits die zerstörende Brandung nagte. Das Geräusch der entweichenden Luft und das Zischen der überbeanspruchten Ventilanlage drangen in Jasons Gedanken wie scharfe Nadeln.
    Er hing mit einer Hand an der Haupttrosse, klinkte das kürzere Stück Sicherungsseil ein und wartete, bis seine langsame Rotation um die Trosse aufgehört hatte.
    Das Tau, mit dem er sich an der Schleuse gesichert hatte, war in fünf Windungen hart an die Trosse gepreßt worden. Er löste in der Schwerelosigkeit dieses Tau, wickelte es ab und befestigte es wieder an seinem Gürtel. Dann zog er den Hochenergiestrahler heraus, kontrollierte die Strahleinstellung, indem er seinen Helmscheinwerfer einschaltete und die Waffe dicht vor die zerschrammte Sichtscheibe hielt.
    „Hier Tubbs. Kommst du zurecht?"
    „Bis jetzt geht es mir gut. Ich fange an, das Tau durchzuschneiden."
    „Verstanden."
    Der Terkonitstahl begann zu schmelzen und zu glühen. Lautlos, nur als Vibration in seiner Hand zu spüren, riß einer der beanspruchten Drähte nach dem anderen. Unverändert richtete er die Waffe auf den schmalen Einschnitt, der immer tiefer wurde. Plastikisolierungen schmolzen und erstarrten sofort wieder.
    Die einzelnen Drahtseelen begannen sich spiralförmig auseinanderzudrehen, die Stärke der einzelnen Schläge nahm zu. Die Hälfte der Trosse war bereits durchgeschnitten. Jason nahm einen Augenblick den Finger vom Feuerkropf.
    Jederzeit konnte sich einer der Risse im Anzug erweitern, und dann wurden die Probleme lebensgefährlich.
    Er hütete sich, schnelle oder besonders intensive Bewegungen zu machen. Noch lieferte die Anlage genügend Überdruck, noch zeigte sich die Gefahr lediglich in mehr als einem Dutzend Stellen, an denen die Haut zu frieren begann.
    Wieder flammte der Strahler auf und fraß sich durch den Spezialstahl. Vorsichtig drehte sich Jason herum und starrte in die Richtung des SNACKERS.
    Tubbs hatte zwei Scheinwerfer auf das Objekt gerichtet. Jason glaubte eindeutige Bewegungen zu erkennen. Jedenfalls fraß dort der rätselhafte Organismus weiterhin gierig ihre Schätze auf.
    Jetzt nahm Wisenth den Finger vom Auslöser. Er hakte sein Sicherungstau ab und hing jetzt nur noch an der langen Kordel, die in der Schleuse befestigt war.
    „Ich bin fast fertig. Anschließend kappe ich das Haltetau rechts."
    „Habe verstanden."
    Die letzten Einzelfäden wurden getrennt. Mit einem kurzen Ruck riß das Tau. Da es nicht unter hoher Spannung stand - die LOTOSBLUME beschleunigte nicht, also bauten sich keinerlei Zugkräfte auf -, gab es keine dramatischen Effekte.
    Jason sagte sich, daß er nicht mehr viel Zeit habe. Er wußte, daß er mit dem Tod spielte, aber es gab keinen besseren Raumanzug im Schiff. Wieder einmal hatte er keine Wahl.
    Er zog sich an dem Sicherungsseil zurück, nachdem er den Strahler gesichert hatte. Als er dicht vor der Schiffshülle schwebte, packte er einen versenkten Haltebügel, zog die Leine darunter hindurch und stieß sich in Richtung auf den nächsten Bügel ab. Diese kleinen Schritte entlang der Außenwandung machte er fünfmal, dann hatte er den Punkt erreicht, an dem die ausgefranste Dichtung aus der glatten Stahlfläche herausragte, in ihrem Kern das dünnere Tau, das die Balance des SNACKERS sicherte.
    „Ich habe die Trosse erreicht und fange an."
    „Mach schneller", rief Tubbs aufgeregt. „Denk an deinen Anzug. Lange hält er es nicht mehr aus."
    Jason lachte grimmig und erwiderte: „Was denkst du, warum ich so zittere?"
    Das Durchtrennen der dünneren Trosse dauerte nur wenige Minuten. Dann ringelte sich das zerschnittene Tau langsam und in den für die Schwerelosigkeit charakteristischen Windungen in die Dunkelheit davon.
    Als Jason den zweiten Haltebügel erreicht hatte und das Sicherheitstau herauszog, gab es dicht neben seinem Ohr einen abgehackten Pfeifton. Die Automatik warnte ihn. Noch zwölf Minuten Luftreserve.
    Jason schrak abermals zusammen und schloß betäubt die
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