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0845 - In der Gewalt der Shariden

0845 - In der Gewalt der Shariden

Titel: 0845 - In der Gewalt der Shariden
Autoren: Christian Montillon
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wieder tun. Du wirst dich mit uns verbünden und uns ebenso beistehen, wie du damals Farga geholfen hast.«
    »Farga habe ich nie wieder gesehen«, widersprach die Sharidin. »Aber eines Tages, Monate später, kurz nachdem Asmodis die Jagd auf uns offiziell für beendet erklärt hatte, hörte ich unter ganz anderen Umständen noch einmal von ihr…«
    ***
    Vergangenheit
    »Kelvo ist gekommen!«
    Die Botschaft verbreitete sich rasend schnell in der Kolonie der Shariden, Nur knapp Hundert hatten die monatelange Hetzjagd überstanden. Aus allen Winkeln der Hölle und der angrenzenden Dimensionen hatten sie sich wieder gesammelt; manche von ihnen verstümmelt, andere als Überlebende schrecklicher Arenaspiele.
    »Kelvo ist mitten unter uns!«
    In den Worten lag die Hoffnung, dass der Zeit der Unterdrückung nun ein neuer Aufschwung folgte. Insgeheim erwartete jeder Sharide, dass Kelvo nach seiner Schlappe zu neuer Stärke zurückfinden würde.
    »Unser Herr will mit uns allen sprechen!«
    Sharita teilte die allgemeine Euphorie nicht. Im Gegenteil. Nackte Angst überfiel sie. Sofort kam ihr der Pakt mit der Schlangenfrau Farga in den Sinn.
    Die Geheimnisvolle hatte angekündigt, sie würde zur rechten Zeit zurückkehren… woher auch immer sie wissen mochte, wann es so weit war. Doch Sharita gab sich keinen Illusionen hin. Irgendwie würde die Geheimnisvolle darüber informiert sein, dass die Sharidin nun den versprochenen Preis für ihr damaliges Überleben bezahlen musste.
    Sie ließ sich nichts anmerken. Zusammen mit allen anderen eilte sie zu dem großen Versammlungsort, wo ihr Meister bereits wartete.
    Die Wolke, die nach allem was Sharita wusste, nicht Kelvos eigentliche Erscheinung bildete, wallte inmitten des großen freien Platzes. »Meine Kinder«, rief der Dämon.
    Sharita stieß diese Anrede bitter auf. Kinder? Jetzt nannte er sie so, doch vor Kurzem hatte er sich nicht um sie gekümmert, hatte dem Sterben und der Qual tatenlos zugesehen, zugelassen, dass jedes Höllenwesen über sie spottete, Sie sah sich um, suchte unter ihren Artgenossen nach ähnlichen Empfindungen - doch alles, was sie entdeckte, war Begeisterung. Sie alle unterwarfen sich wie willenlose Tiere.
    »Ich danke euch, dass ihr treu zu mir gestanden habt«, fuhr Kelvo fort.
    Plötzlich fühlte sich Sharita, als läge ihr Verrat offen vor den Augen ihres Herrn. Vielleicht war es auch so? Bildeten seine Worte nur die Einleitung für eine Anklage? Bis auf eine von euch… eine, die mich verraten und sich an den Feind verkauft hat. Sie ist mitten unter euch…
    Nichts dergleichen folgte. »Ihr sollt wissen, dass die Zeit meiner Schwäche beendet ist. Ich traf auf eine Feindin, die ihren Vorteil aus meinem Disput mit Astardis ziehen wollte. Ihr Name lautet Farga! Sie wollte mich vernichten, aber ich überwältigte sie und nahm sie gefangen. Sie wird mir für lange Zeit Quelle der Kraft und der Inspiration sein!«
    Es fiel Sharita schwer, äußerlich die Ruhe zu bewahren. Die Schlangenfrau befand sich in Kelvos Gewalt. Wenn Farga von der Begegnung mit ihr berichtete, kam das einem Todesurteil gleich.
    »Ich werde euch jetzt wieder verlassen, und es wird sein wie in alten Zeiten! Der Erste unter euch wird mir direkt dienen, alle anderen halten sich zu meiner Verfügung. Ich weiß nicht, wann ich euren Beistand wieder benötige. Vielleicht wird es einige Jahre still um mich werden und damit auch um euch. Nutzt die Zeit! Bereitet euch vor auf das, was kommen wird!«
    Kelvo schob sich zwischen seinen Dienern hindurch.
    Tausend Fragen schollen aus den verborgenen Kehlen der Shariden. Wovon redet Ihr Herr? Was wird geschehen? Welche Zukunft habt Ihr für uns vorgesehen?
    Zunächst schien es, als wolle Kelvo alle Fragen ignorieren, doch dann blieb er noch einmal stehen. »Wenn die Zeit gekommen ist, werdet auch ihr von Färgas Kraft profitieren. Sie ist einmalig!«
    »Wo seid Ihr auf sie getroffen, Meister?« Die Worte rutschten Sharita heraus, ehe sie es verhindern konnte. Eigentlich hatte sie unauffällig bleiben wollen, um ja keine Aufmerksamkeit auf sich zu lenken.
    Es verblüffte sie maßlos, dass Kelvo ausgerechnet ihre Frage beantwortete. »Auf der Erde, meine Dienerin, auf der Erde…«
    ***
    Gegenwart, Schweden
    »Das dachte ich mir«, entfuhr es Sid Amos.
    Zamorra warf ihm einen fragenden Blick zu.
    »Später«, wiegelte der ehemalige Höllenfürst ab.
    »Woher kennst du diese Farga?«, bohrte Nicole weiter.
    »Später! Wir sollten uns erst einmal
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