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0844 - Tödliches Amsterdam

0844 - Tödliches Amsterdam

Titel: 0844 - Tödliches Amsterdam
Autoren: Jason Dark
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ausgesucht, und es war ausgerechnet der Ort gewesen, wo viele Millionen Jahre später die Stadt Amsterdam gegründet worden war. Die Amöbe hatte sich nicht weiter entwickelt, sie war geblieben, und sie hatte auf den richtigen Zeitpunkt gelauert, um sich mit all ihrem Urzeitwissen zu zeigen. Das Gebiet gehörte ihr, die Stadt gehörte ihr und natürlich auch die von ihr beeinflußten Diener. Sie hatte die Amöbe losgeschickt, um das Gebiet, das ja ihnen gehörte, für sich zu erobern. Menschen, die eigentlich schon längst hätten tot sein müssen, die aber lebten, weil es die urzeitliche Vergangenheit geschafft hatte, in die Gegenwart einzudringen. Da war es zu einem Zeitriß gekommen, und der hatte sich auf ein bestimmtes Gebiet verteilt. Die Vergangenheit prallte aus ihrer Sicht gesehen mit der Zukunft zusammen und konnte ihren Schrecken schicken. Die Helfer, die nach Blut und Fleisch gierten und eben im Tunnel der hungrigen Leichen ihre Heimat gefunden hatten.
    Er war ein Stück Vergangenheit, geschützt durch den magischen Zellkern, der vqn Luzifers Kraft beeinflußten Amöbe. Wenn ich so wollte, war es eine treibende Insel, in der Suko und ich ebenfalls steckten, wobei ich mich wunderte, daß wir noch am Leben waren.
    ES erreichte meine Gedanken. ›Du wirst nicht durch mich dein Leben verlieren, du wirst dort sterben, wo ich meine Welt wieder neu aufbauen werde. Der Tunnel wartet auf dich, meine Diener werden sich freuen, denn ich bin der Tunnel. Ich bin das Wasser, ich bin der Fels, ich war auch der Schlamm, denn mir hat der große Engel die Macht gegeben, mich zu verändern. Ich bin Geist und Form. Ich bin Fels und Wasser, und ich bin unbesiegbar…‹
    Besonders gestört hatte mich das letzte Wort, denn mittlerweile glaubte auch ich daran. Ich trug zwar Waffen bei mir, aber Kreuz und Beretta würden mir gegen dieses im Prinzip amorphe Wesen nicht helfen können. Es war so etwas wie die Welt des Spuks, wie die absolute Dunkelheit, nur eben in einer anderen Form.
    Und es hatte gelauert.
    Millionen und Abermillionen von Jahren hatte es den Platz nicht verlassen, nur angefüllt vom Geist des Bösen, der irgendwann auch die Ewigkeit erreichen würde.
    Der Geist zog sich aus meinem Gehirn zurück. Zumindest spürte ich ihn nicht mehr. Er war plötzlich weg und ließ mich mit meinen Gedanken allein. Ich verglich mich mit einer Feder, die im Wind fliegt, taumelt und dabei ziellos dahintreibt.
    Wie auch Jolanda und Rob?
    Die beiden hatten das Glück oder das Pech gehabt, zu den Personen zu gehören, die ebenfalls von der Masse der Menschen hervorstachen. Sie schafften es, ihre Zweitkörper während des Schlafs entstehen zu lassen und auf die Reise zu gehen. Sie waren als Zweitkörper nicht Materie, sondern Geist, und nur deshalb konnten sie auf relativ einfach Art Grenzen und Hindernisse überwinden.
    Aber kamen sie auch gegen diesen Alten Feind an?
    Sie hatten recht gehabt, es war der Alte Feind des Lebens und der Menschheit.
    Und wir befanden uns in seiner Gewalt!
    Dabei wußte ich nicht mal, ob ich noch auf einem Boden stand oder bereits dahintrieb. Es war alles so anders geworden, ich fühlte mich wie in einem gewaltigen Gefängnis, aus dem es kein Entrinnen mehr gab. Aus eigener Kraft jedenfalls würde ich mich nicht befreien können, und so mußte ich darauf hoffen, an ein Ziel zu gelangen, bei dem ich festen Boden unter den Füßen bekam und mich wehren konnte, auch wenn dieses Ziel eine tödliche Falle war.
    Etwas veränderte sich.
    Es war noch nichts zu sehen, aber innerhalb dieses Amöbenkörpers, in dem wir uns befanden, wurde - so verglich ich es - eine Tür aufgestoßen, die uns die Gelegenheit gab, in eine andere Welt einzudringen.
    Eine Welt, die nach Moder und Tod roch. Die einfach nur stank, die zu dem Bösen gehörte, die sich das Böse geschaffen hatte, um seine Diener überleben zu lassen.
    Eine Welt, ein Tunnel.
    Ich sah ihn.
    Auch Suko war plötzlich bei mir, und wir stellten fest, daß uns Fels umschloß, der sich allerdings aufweichte und uns daran erinnerte, daß wir uns noch in der Amöbe befanden.
    Wir schauten in den Tunnel hinein.
    Und wir sahen das Grauen…
    ***
    Sie schlichen an den Rändern des Tunnels entlang. Böse, mordgierige Gestalten, die ihre häßlichen Schädel leicht zurückgelegt hatten, um das Opfer genau unter Kontrolle zu halten.
    Das Opfer war eine Frau.
    Das Opfer war gefesselt.
    Und das Opfer spürte die bösen Schmerzen, die von seinen Schultern durch den Körper
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