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0844 - Fremde auf Olymp

Titel: 0844 - Fremde auf Olymp
Autoren: Unbekannt
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angezeigt.
    'Kurz vor dem Eingang der Höhle sank der Flugroboter zu Boden und nahm die Farbe des Untergrunds an.
    Danach schob er sich mit kaum erkennbaren wellenförmigen Bewegungen auf den Höhleneingäng zu.
    Er war nicht dicker als ein gewöhnliches Blatt Packpapier und bestand aus einer speziell gezüchteten Plasmamasse (gezielt mutiertes Plasma von der Hundertsonnenwelt), die ihre „Funktionsenergie" von der natürlichen radioaktiven Strahlung aus dem Planetenkern bezog und größtenteils aus hypersensibilisierten Nervenfasern bestand, die die Bewußtseinsimpulse lebender Wesen anpeilten, alle Infrarotstrahlungen aufnahmen und ihre Wahrnehmungen auf paraphysikalischem Weg direkt ins Gehirn des Robotkaisers sandten, das allein in der Lage war, die Impulse zu einem Wahrnehmungsbild zu transformieren.
    Seltsamerweise hielt der Flugroboter vor dem Höhleneingang an und schob sich anschließend ziellos hin und her, als wüßte er nicht, wohin er sich wenden sollte.
    Nur kurz erwog Anson Argyris die Möglichkeit, die fünfzehn Laren könnten sich zum Freitod entschlossen haben, weil sie ihre Lage für aussichtslos hielten. Er verwarf diesen Gedanken, denn er vermochte sich nicht vorzustellen, daß Rebellen, die zielstrebig in das subplanetarische Labyrinth eingedrungen waren und ihre Verfolger abgeschüttelt hatten, ihr Leben sinnlos wegwarfen.
    Mit einem Steuerimpuls veranlaßte er den Flugroboter dazu, endlich in die Höhle hineinzukriechen. Die Infrarotwahrnehmung des Roboters funktionierte einwandfrei.
    Gerade deshalb konnte Anson Argyris es nicht fassen, daß der Flugroboter ihm nur das Infrarotimpulsbild einer verlassenen Höhle übermittelte. Von den fünfzehn Laren war keine Spur zu entdecken.
    Die bionische Sektion des Vario-Gehirns verlor für die Dauer von Sekunden die Fassung.
    Danach wirkte die positronische Sektion über den Bioponblock stabilisierend auf die Psyche des Zellplasmas ein. Der Vario-Roboter stellte nüchterne Überlegungen an.
    Er kam zu dem Schluß, daß die Laren sich noch innerhalb der Höhle befinden mußten, denn sie hatten sie nachweislich nicht durch die einzige Öffnung verlassen.
    Es gab zwar im Hintergrund der Höhle einen Felsspalt, der Verbindung mit einem uralten, natürlichen Stollen hatte. Aber dieser Spalt besaß eine maximale Breite von neun Zentimetern - und kein Lare konnte sich so dünn machen, daß er sich durch einen derartig engen Spalt zu zwängen vermochte.
    Wenn die fünfzehn Laren sich aber noch innerhalb der Höhle befanden, dann mußten sie über technische Geräte verfügen, die es ihnen ermöglichten, sich sowohl für normale optische Systeme wie auch für paraphysikalische Systeme „unsichtbar" zu machen.
    Solche Geräte aber hatte Anson Argyris bei den Laren bisher nicht kennengelernt - und auch die Berichte aus den übrigen Teilen der Galaxis hatten niemals Hinweise auf derart absolute Deflektoren enthalten.
    Anson Argyris zögerte sich einzugestehen, daß diese fünfzehn Laren, wenn sie sich tatsächlich allen seinen Überwachungsinstrumenten entziehen konnten, zum erstenmal seit der Invasion eine ernstzunehmende Gefahr für ihn und sein subplanetari-sches Reich bedeuteten.
    Er war zu sehr daran gewöhnt, daß weder Laren noch Überschwere weiter als zu einer bestimmten, von ihm festgelegten Grenze in die Unterwelt von Olymp eindringen konnten.
    Bevor er zu einem Entschluß kam, erreichte ihn der verstümmelte Informationsimpuls eines absolut tödlichen Fallensystems, das an der bewußten Grenze lag. Danach war das betreffende Fallensystem ausgelöst worden und hatte ein Quantum von Materie zerstrahlt, dessen Masse ungefähr mit der Masse übereinstimmte, die von fünfzehn Laren einschließlich Ausrüstung „auf die Beine gebracht" werden konnte.
    Anson Argyris aktivierte ein benachbartes Überwachungssystem und erfuhr von ihm, warum der Informationsimpuls des Fallensystems verstümmelt gewesen war. Bei der Vernichtung der Eindringlinge hatte es eine starke Explosion gegeben, die den größten Teil des Fallensystems zerstört hatte.
    Offenbar hatten die Laren einen kleinen atomaren Sprengkörper mitgeführt - und sein Träger hatte unmittelbar vor seinem Tod die Zündung ausgelöst.
    Der Freifahrerkaiser war erschüttert, wie jedesmal, wenn Eindringlinge einem der Fallensysteme der Unterwelt zum Opfer fielen.
    Aber während er sich früher stets damit hatte trösten können, daß die Opfer mit der Absicht gekommen waren, seine für die Menschheit
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