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0842 - Tor in die Unendlichkeit

Titel: 0842 - Tor in die Unendlichkeit
Autoren: Unbekannt
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brüllte er. „Wo ist er?"
    Eine der Wachen kam zu ihm.
    „Das ist mir nicht bekannt", erwiderte er.
    „Sie hätten mir sagen müssen, daß er nicht da ist", schrie der Stellvertreter.
    „Sie haben mir keine Gelegenheit gegeben, irgend etwas zu sagen", entgegnete der Offizier, der Hotrenor-Taak über Jahre hinweg Treue bewiesen hatte.
    „Wann hat er die Kabine verlassen?" fragte Paas-Treer mühsam beherrscht.
    „Vor wenigen Minuten", antwortete der Offizier.
    „Lassen Sie sich nicht jede Antwort abringen", befahl der Stellvertreter zornig. Er hob die Waffe und bohrte dem Offizier den Projektor in die Seite. „Ich will sofort wissen, wohin Hotrenor-Taak gegangen ist."
    „Er hat sich in dieser Richtung entfernt." Der Offizier streckte den Arm aus und zeigte auf ein Schott.
    „Wohin er sich dann gewandt hat, ist mir nicht bekannt."
    Paas-Treer fuhr herum. Er stürmte zu dem Schott, öffnete es und eilte hindurch.
    Seine Anhänger folgten ihm. Sie eilten an einem langgestreckten Generatorraum vorbei und kamen in einen Beiboothangar.
    Paas-Treer stellte sich seitlich gegen die Wand. Seine Anhänger schlossen zu ihm auf.
    Auch sie lehnten sich an die Wand, um kein allzu leichtes Ziel zu bieten. Sie zückten ihre Waffen, bereit, sofort zu schießen, wenn sie Hotrenor-Taak sahen.
    „Fertig", sagte Paas-Treer. Er drückte die linke Hand gegen die Kontaktscheibe des Schottes. Dieses glitt lautlos zur Seite und gab den Blick in den Hangar frei.
    Paas-Treer sprang mit angeschlagener Waffe durch das Schott in den Hangar.
    Als Hotrenor-Taak seine Kabine betreten hatte, setzte er sich hinter seinen mit zahlreichen Instrumenten ausgestatteten Arbeitstisch. Er schaltete einige Geräte ein und wartete ab. Einige der kleinen Monitorschirme vor ihm erhellten sich.
    Hotrenor-Taak zog noch einmal Bilanz.
    Drei Signale hatten ihm anzeigen sollen, daß das Schwarze Loch keine Falle, sondern die rettende Chance war.
    Das erste Signal war das Ausbleiben jeglicher Art von Strahlung vom bisherigen Standort Arcur-Betas gewesen, nachdem die Fluchtgeschwindigkeit an der Oberfläche des Sterns die Lichtgeschwindigkeit überschritten hatte.
    Das Signal war gekommen.
    Das zweite Signal waren die Schwerkrafteruptionen, die von Arcur-Beta ausgegangen waren und sich auf die Bahn und die Umdrehungsgeschwindigkeit ihrer Schwestersonne Arcur-Alpha ausgewirkt hatten.
    Auch das war eine Bestätigung gewesen.
    Das dritte Signal sollte das Ausbleiben jeglicher Raumschiffe im Interessenraum sein, nachdem sich die Flotte zurückgezogen hatte.
    Es war ein Raumschiff erschienen.
    Doch danach waren weitere, unverhoffte Bestätigungen gekommen. Aufgrund dieser Bestätigungen hatte er den entscheidenden Befehl gegeben.
    Ihm war keine andere Wahl geblieben.
    Er hätte die Flotte nicht in der Milchstraße zurückhalten können, denn das hätte auch für ihn das unweigerliche Ende bedeutet. Paas-Treer war zu stark geworden.
    Wie aber sah es in der anderen Galaxis aus, die die Flotte erreichen würde?
    Hotrenor-Taak blickte auf einen Monitorschirm. Er übertrug die Bilder einer Besprechung, die in einem Konferenzraum des Raumers stattfand. Der Verkünder der Hetosonen vernahm die Stimme seines Stellvertreters.
    Er verzog angewidert das Gesicht und schaltete den Apparat aus.
    Auch in der anderen Galaxis hatte er keine Chance mehr.
    Ein Mann wie Hotrenor-Taak, der weit über hundert Jahre an der Spitze der Macht gewesen war, kannte die Gesetze der Macht.
    Er wußte, wann es keinen Sinn mehr hatte, noch länger zu kämpfen.
    Er erhob sich, nahm eine Dose aus einem Kühlfach, die einen exotischen Wein enthielt, und trank sie aus.
    Er warf die Dose in einen Abfallbehälter und verließ seine Kabine.
    Die Offiziere, die vor der Kabine über seine Sicherheit wachten, wandten sich ihm zu.
    Hotrenor-Taak zögerte. Er blickte von einem zum anderen.
    Aus den Augen der Männer schlug ihm Sympathie entgegen.
    „Haltet sie ein wenig auf", sagte er leise.
    Er verabschiedete sich von jedem einzeln, wandte sich dann ab und ging durch ein Schott davon.
    Wenig später erreichte er einen Hangar, in dem mehrere Beiboote standen. Er wählte eine der kleinsten Einheiten aus. Er setzte sich in die Steuerleitzentrale und schaltete die Instrumente ein.
    Sie zeigten ihm an, daß sich die SVE-Raumer bereits mit Überlichtgeschwindigkeit durch den Raum bewegten.
    „Höchste Zeit'', sagte er.
    Er drückte eine Taste. Das Schleusenschott vor ihm öffnete sich. Das Beiboot glitt lautlos in
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