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0842 - Tor in die Unendlichkeit

Titel: 0842 - Tor in die Unendlichkeit
Autoren: Unbekannt
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an.
    „Sie sind alt geworden, Hotrenor-Taak", sagte er kühl. „Das scheinen Sie zu übersehen."
    „Gehen Sie. Sofort."
    Paas-Treer erhob sich und verließ wortlos die Zentrale. Hotrenor-Taak blickte ihm mit verkniffen Augen nach.
    Er war überrascht, daß sein Stellvertreter diesem Befehl so ohne weiteres nachgekommen war. Er hatte mit hartem Widerstand gerechnet.
    „Wir starten", befahl er.
    „Starten", wiederholte der Kommandant, und er gab diesen Befehl durch ein Signal an alle SVE-Raumer gleichzeitig weiter.
    Die Flotte der Laren-Raumschiffe setzte sich in Bewegung.
    Paas-Treer betrat den Konferenzraum des larischen Flaggschiffes. Fünfzehn hochrangige Offiziere standen am Tisch. Sie drehten sich zu ihm um.
    „Es ist soweit", sagte der Stellvertreter Hotrenor-Taaks.
    „Die Flotte ist gestartet."
    „Was geschieht jetzt?" fragte Ostghor-Toog. Er war der Kommandant eines SVE-Raumers, der wegen Energiemangels hatte aufgegeben werden müssen.
    „Nehmen Sie Platz", sagte der Stellvertreter. „Darüber möchte ich mit Ihnen reden."
    Die Offiziere, die alle ohne Raumschiffe waren, setzten sich.
    „Der Verlust der Raumer war zu vermeiden", erklärte Paas-Treer. „Hotrenor-Taak hat schwere Fehler gemacht, die ich auf sein hohes Alter zurückführe. Fehler aber können wir uns nicht mehr leisten. Das Schicksal unseres ganzen Volkes steht auf dem Spiel."
    Er blickte die Männer der Reihe nach an.
    „Deshalb muß Hotrenor-Taak weg", fügte er dann hinzu. „Ich werde die Nachfolge noch in dieser Stunde antreten."
    „Was werden Sie mit ihm machen?" fragte einer der Kommandanten.
    Paas-Treer beugte sich vor und stützte sich mit den Ellenbogen auf den Tisch. Er legte die Hände flach aneinander.
    „Es darf keine Komplikationen geben", erklärte er. „Die Offiziere, die hinter Hotrenor-Taak stehen, dürfen keine Gelegenheit erhalten, die Entwicklung noch einmal umzukehren. Wenn ich bekanntgebe, daß ich der Verkünder der Hetosonen bin, dann darf es keinen Hotrenor-Taak mehr geben."
    „Sie wollen ihn... ermorden?" fragte Ostghor-Toog.
    Paas-Treer blickte ihn durchdringend an. Kein Muskel zuckte in seinem Gesicht.
    „Die Gesetze der Macht sind hart und unerbittlich", sagte er. „Hotrenor-Taak würde keine Sekunde lang zögern, uns alle in den Tod zu schik-ken, wenn er wüßte, worüber wir hier sprechen.
    Er weiß, daß mehrere Raumschiffe den Flug durch den Dimensionstunnel nicht überstehen und daß daher viele unserer Freunde sterben werden. Das hindert ihn nicht daran, diese Schiffe mitzunehmen.
    Er zwingt sie dazu, in den Tod zu fliegen.
    Der Mann muß weg. Wir werden ihn ausschleusen."
    „Wann?" fragte Broghtann-Taz.
    „Im Dimensionstunnel", antwortete Paas-Treer.
    „Das würde bedeuten, daß er überhaupt keine Chance hat."
    Paas-Treer lächelte verwundert.
    „Wollen Sie ihm denn eine geben, Broghtann-Taz?"
    „Wir könnten ihn noch in dieser Galaxis mit einem Beiboot ausschleusen."
    „Damit er unseren Feinden in die Hände fällt und ihnen Informationen von unschätzbarem Wert übergibt? Nein.
    Hotrenor-Taak muß sterben."
    Vom Ortungsleitstand her ertönte ein Pfeifsignal.
    Ronald Tekener fuhr herum. Er bemerkte, daß sich auf dem Ortungsschirm einige Reflexe bewegten.
    „Was ist los?" fragte Roctin Paar erregt.
    „Etwa die Hälfte der SVE-Raumer gleitet in eine andere Position", antwortete der Ortungsleitoffizier.
    „Die Flotte nimmt eine andere Formation ein."
    „Das ist es", sagte Kershyll Vanne ruhig. „Sie bereiten den Start vor."
    Die Männer drängten sich um den Ortungsleitstand. Keiner wollte sich entgehen lassen, was geschah.
    „Sie starten", rief Roctin Par kurz darauf.
    Frenetischer Jubel brach aus, als sich die Flotte der SVE-Raumer in Bewegung setzte. Eilig durchgeführte Computerberechnungen zeigten an, daß die Flotte das Schwarze Loch anflog.
    Roctin Par hieb Ronald Tekener die Hand auf die Schulter.
    „Sie gehen in die Falle", sagte er freudestrahlend. „Diese Galaxis ist wieder frei, Tek."
    Von Minute zu Minute wurde deutlicher, daß die Laren tatsächlich in die schwarze Falle flogen.
    Ronald Tekener fuhr sich verstohlen über die feucht gewordenen Augen.
    „Ich kann es kaum glauben", sagte er. „126 Jahre lang haben sie in der Milchstraße gehaust, ganze Kulturen vernichtet, ein Imperium zerschlagen, Menschen geschunden und gequält. 126 Jahre lang erschienen sie mir als unbesiegbar. Und jetzt endlich ist es soweit. Sie ziehen sich zurück."
    „Wir haben gewonnen",
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