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0842 - Tor in die Unendlichkeit

Titel: 0842 - Tor in die Unendlichkeit
Autoren: Unbekannt
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nahm er seine Perücke ab und entfernte gelbe Folien von seinen Lippen. Er lächelte.
    „Ich habe mich bemüht, Ihnen ein wenig zu helfen", sagte er. „Wie es scheint, habe ich dabei Erfolg gehabt."
     
    3.
     
    Der Verkünder der Hetosonen
     
    Hotrenor-Taak fühlte sich allein-gelassen.
    Er war alt und enttäuscht. Das große Ziel, das er sich gesteckt hatte, hatte er nicht erreicht. Das Machtgebilde, das er vor 126 Jahren terranischer Zeitrechnung aufzubauen versucht hatte, war zerbröckelt.
    Nun war er sich dessen bewußt geworden, daß das Volk der Laren ohne die Unterstützung von Hilfsvölkern nicht existenzfähig war. Jetzt glaubte er, eine letzte Chance zu erhalten, durch die er sich die Macht bewahren konnte.
    Wenn es gelang, durch das Schwarze Loch zu den anderen Konzilsvölkern vorzustoßen und die Energieversorgung zu sichern, dann würde er die Macht über diese Galaxis erneuern. Wenn es nicht gelang, war alles vorbei.
    Hotrenor-Taak stand vor einem Bildschirm, auf dem das Black Hole als leuchtend rotes Gebilde erkennbar war. Das Rot zeigte die außerordentliche Gravitationsdichte an, die für ein Schwarzes Loch charakteristisch war.
    Voller Zweifel blickte er auf das Bild.
    Konnte er den Keloskern wirklich vertrauen? Sie waren durch das Schwarze Loch verschwunden. War das aber wirklich ein Beweis dafür, daß es das war, was es sein sollte - ein Durchgang in eine andere Konzilsgalaxis?
    Ihm wäre wohler gewesen, wenn die Kelosker durch das Black Hole zurückgekehrt wären, um ihm einen Bericht zu übergeben. Oder wenn es möglich gewesen wäre, ein einziges SVE-Schiff hindurchzuschicken, um es als Kundschafter einzusetzen.
    Diese Möglichkeit gab es jedoch nicht.
    Er mußte alles auf eine Karte setzen und die ganze Flotte hindurch fliegen lassen. Nur so konnte das Black Hole seine eigentliche Aufgabe erfüllen. Das hatten die Kelosker jedenfalls behauptet.
    Gerade diese Bedingung aber war es, die Hotrenor-Taak mit tiefem Mißtrauen erfüllte. Deutete sie nicht darauf hin, daß das Black Hole nichts als eine Falle war, aus der es kein Entrinnen mehr gab, wenn man erst einmal hineingeraten war?
    Blieb wirklich keine andere Möglichkeit, die Wahrheit herauszufinden, als die völlige Vernichtung der Flotte zu riskieren?
    Hotrenor-Taak lehnte sich in seinem Sessel zurück.
    Er schloß die Augen und stöhnte leise, weil sich seine Rückenmuskulatur verkrampft hatte.
    War es wirklich das Ziel der GAVÖK, die gesamte larische Flotte zu vernichten?
    Unwillkürlich schüttelte er den Kopf.
    Das konnte er sich nicht vorstellen. 126 Jahre lang hatte er die Völker dieser Galaxis beobachtet. Er zweifelte nicht daran, daß die Überschweren ohne die geringsten moralischen Bedenken zuschlagen würden, wenn sie es könnten. Das war der Grund dafür gewesen, daß er sich auf dieses Volk gestützt hatte.
    War sein Gegner aber wirklich die GAVÖK? War es nicht das geheimnisvolle NEI, von dem er nie herausgefunden hatte, wo es sich verbarg?
    Oder dirigierte Perry Rhodan von langer Hand das Geschehen, ohne daß er selbst in dieser Galaxis erschien? Hotrenor-Taak war überzeugt davon, daß Rhodan noch lebte und daß er ständig mit ihm rechnen mußte.
    Er erhob sich, weil er es nicht länger im Sessel aushielt. Nachdenklich ging er in seiner geRaumigen Kabine auf und ab. In wenigen Minuten mußte er eine Entscheidung fällen, aber noch wußte er nicht, welche.
    Er rief sich in die Erinnerung zurück, was geschehen war.
    Die Zwergsonne Arcur-Beta hatte etwa fünf Monate nach dem Verschwinden der Kelosker ihren Verdichtungshöhepunkt erreicht. Damit hatte die Materie des Sterns die gleiche Dichte erreicht wie eine reine Neutronenmasse.
    Die Gravitation auf der Oberfläche des Zwergsterns war so angewachsen, daß die Fluchtgeschwindigkeit jene des Lichts erreicht hatte. Keine Materie und keine Strahlung war nun noch in der Lage, diese Fluchtgeschwindigkeit zu erreichen oder gar zu überschreiten.
    Hotrenor-Taak blickte auf die hyperphysikalischen Berechnungen, die ihm seine Wissenschaftler vorgelegt hatten.
    Sie stimmten bis zur zehnten Dezimalstelle mit den vorgeplanten Ergebnissen überein. Alles schien in Ordnung zu sein.
    In der zweiten Phase der Absolut - Verdichtung war die totale Deformierung des ehemaligen Kernmaterials über die Grenzwerte der Normal-Raumkrümmung hinaus erfolgt.
    Das bedeutete, daß sich das aus Arcur-Beta geschaffene Gebilde nicht mehr im Normalraum halten konnte, weil es zu einem Bestandteil der
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