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0842 - Tor in die Unendlichkeit

Titel: 0842 - Tor in die Unendlichkeit
Autoren: Unbekannt
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dem Raumgebiet des Schwarzen Lochs zurückzog.
    Er lächelte bei dem Gedanken, daß dieser taktische Schachzug möglicherweise im NEI tiefe Bestürzung und Niedergeschlagenheit hervorrief.
    Das Lächeln verging dem Verkünder der Hetosonen, als die Meldungen über den Ausfall verschiedener SVE-Raumer bei ihm einliefen. Paas-Treer ließ es sich nicht nehmen, sie ihm selbst zu überbringen.
    „Bis jetzt mußten wir 68 Raumer aufgeben", erklärte er und legte die Berichte auf den Tisch vor Hotrenor-Taak.
    „Andere Kommandanten melden ernsthafte Schwierigkeiten.
    Sie befürchten, daß sie den Rückflug nicht mehr schaffen, wenn wir zu lange warten."
    „Die Besatzungen wurden übernommen?" fragte Hotrenor-Taak kühl.
    „Sie wurden übernommen", bestätigte sein Stellvertreter. „Ich muß allerdings feststellen, daß niemand Verständnis für Ihre Vorsichtsmaßnahme hat."
    Das war vorsichtig ausgedrückt. Hotrenor-Taak kannte den Mann, der sein Nachfolger werden sollte, zur Genüge.
    Er wußte, was diese Worte beinhalteten. Die Opposition gegen ihn wuchs. Wahrscheinlich hatte Paas-Treer noch einiges dazu getan, daß sich die Stimmung gegen ihn weiter verschlechterte.
    „Daß diese Kommandanten nicht gerade zufrieden sein würden, war mir von Anfang an klar", erwiderte Hotrenor-Taak. „Die richtige Entscheidung zu treffen, war jedoch wichtiger, als diese Männer zufriedenzustellen."
    „Sie haben die gesamte Flotte gefährdet", erklärte Paas-Treer. „Wenn jetzt ein Angriff der vereinigten Flotten unserer Feinde auf uns erfolgen sollte, dann sind wir verloren."
    „Sie wissen, daß es nicht so ist", entgegnete Hotrenor-Taak gelassen. „Bis jetzt gibt es keine Macht in dieser Galaxis, die es in einem offenen Kampf mit uns aufnehmen könnte.
    Unsere Feinde können nur hoffen, daß wir mit der gesamten Flotte in die Schwarze Falle fliegen. Dann ist ihr Problem mit einem Schlag gelöst."
    Paas-Treer schüttelte den Kopf.
    „Niemand glaubt daran, daß die Kelosker eine Falle konstruiert haben", erwiderte er. „Die Kelosker sind ewige Zeiten unsere Freunde gewesen. Außerdem bestätigen die Untersuchungen .unserer Wissenschaftler, daß ein Dimensionstunnel entstanden ist, der in die Galaxis einer anderen Konzilsmacht führt. Wahrscheinlich kommen wir durch ihn zu den Zgmahkonen, vielleicht auch direkt zu den Mastibekks. Das wäre der Idealfall."
    „Wir müssen warten", erklärte Hotrenor-Taak. „Ein paar Tage genügen. Dann wissen wir Bescheid."
    Paas-Treer richtete sich auf. Seine Haltung straffte sich.
    „Ich gebe Ihnen dreißig Stunden Zeit", sagte er. „Wenn Sie dann nicht den Befehl gegeben haben, in den Dimensionstunnel zu fliehen, werde ich Sie ablösen."
    „Das war deutlich", sagte Hotre-nor-Taak. „Ich werde einige personelle Entscheidungen, die ich getroffen habe, überdenken."
    Paas-Treer zeigte sich unbeeindruckt.
    „Hoffentlich geschieht das noch rechtzeitig", erwiderte er, deutete einen militärischen Gruß an und verließ die Kabine des Verkünders der Hetosonen.
    Hotrenor-Taak blickte ihm nachdenklich nach. Er wußte, daß er kämpfen mußte, aber noch glaubte er, Zeit zu haben.
    Er war ein wenig zu müde, um schon jetzt energisch auf das Verhalten seines Stellvertreters zu reagieren.
    Vor einigen Jahren noch wäre ein Mann wie Paas-Treer auf der Stelle degradiert und von allen einflußreichen Ämtern entkleidet worden.
    Nun stellte Hotrenor-Taak die Sicherheit der SVE-Flotte ganz in den Vordergrund und stufte alles andere als vorläufig unwichtig ein. Er war jedoch entschlossen, das Problem seiner Nachfolge neu zu überdenken, wenn er die Flotte erst einmal in Sicherheit gebracht hatte.
    Er wartete.
    Irgendwann in den nächsten Stunden, so meinte er, mußte sich erweisen, ob er dem Black Hole vertrauen konnte oder nicht.
    Er war überzeugt davon, daß die Flottenbewegung von Beobachtungsschiffen des NEI verfolgt worden war. Mußte das nicht Konsequenzen haben? Mußte nicht zwangsläufig eine Reaktion erfolgen -welcher Art auch immer?
    „Wenn Tifflor nicht von selbst zur Vernunft kommt, dann müssen wir ihn eben zwingen, vernünftig zu werden", sagte Volther Throynbee. Er befand sich in einem luxuriös eingerichteten Konferenzzimmer im Zentrum von Sol-Town auf Gäa.
    Seine Worte schreckten die vierzig Männer und Frauen auf, die mit ihm am Tisch saßen.
    „Was wollen Sie damit sagen?" fragte die blonde Jane Crisk, die Erbin eines Konzerns, der hauptsächlich positronische Spezialitäten
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