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0842 - Tor in die Unendlichkeit

Titel: 0842 - Tor in die Unendlichkeit
Autoren: Unbekannt
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davon, daß wirklich ein Lare bei uns im Lager ist."
    Er trat zur Seite und gab den Blick auf eine Hütte frei, die etwa dreißig Meter hinter ihm stand. Aus ihr kam in diesem Moment Jon Cattler hervor. Er war nicht von einem Laren zu unterscheiden.
    Das Gesicht Treyvolts wurde aschfahl.
    „Nun gehen Sie schon", forderte Borsten. „Nutzen Sie die letzte Chance, die Sie noch haben."
    Treyvolt preßte die Lippen aufeinander. Er legte die Hand an den Kolben des Energiestrahlers an seinem Gürtel und ging los. Unmittelbar vor Cattler blieb er stehen. Er blickte ihn voller Mißtrauen an.
    Blitzschnell hob er die rechte Hand und streckte sie nach der Perücke Cattlers aus. Es gelang ihm jedoch nicht, sie zu berühren, denn vorher stemmte ihm Cattler beide Arme entgegen und schirmte sich so ab.
    „Das", sagte er in akzentfreier larischer Sprache, „wäre nicht nur Ihr Tod, sondern der aller Überschwerer auf Bruderloger."
    Er trat zurück und stieß die Arme des Umweltangepaßten weg. Dabei hatte er Mühe, auf den Beinen zu bleiben. Es gelang ihm jedoch, sich zu befreien, ohne daß die Perücke verrutschte.
    Treyvolt ließ sich von der Drohung in den Worten des vermeintlichen Laren beeindrucken. Dennoch machte er einen letzten Versuch, sich aufzulehnen. Er fragte: „Wieso bleibt ein einzelner Lare zurück?"
    „Wir wollen wissen, ob unser Plan sich erfüllt", antwortete Cattler kühl. Er sprach auch weiterhin larisch, und der Überschwere verstand ihn.
    „Welcher Plan?" fragte Treyvolt.
    „Die machtpolitische Situation hat sich verändert. Es hat sich gezeigt, daß diejenigen, auf die wir uns bisher gestützt haben, nicht zuverlässig genug sind. Dadurch waren wir gezwungen umzudenken."
    „Sie wollen behaupten ...", begann der Überschwere aufbrausend.
    Cattler unterbrach ihn.
    „Schweigen Sie", befahl er. „Sie haben nur zur Kenntnis zu nehmen, was ich Ihnen zu sagen habe. Ich erwarte, daß der Stützpunkt unverzüglich geräumt wird, wie die Männer der GAVÖK es verlangen."
    „Wir sollen den Stützpunkt aufgeben?
    Das kann nicht Ihr Wille sein."
    „Überlegen Sie doch einmal, mein Freund. Woher kann denn die GAVÖK die Information über Bruderloger haben?"
    Der Überschwere erbleichte.
    „Sie haben uns verraten", sagte er keuchend.
    „Eine unangenehme Formulierung", erwiderte Jon Cattler kühl. „Doch darum geht es nicht. Ich möchte, daß Sie und Ihre Freunde endlich begreifen, wie ernst es uns mit unserer Forderung ist. Gehen Sie in den Hygieneraum 4-Ba in der Kuppel C-Blau.
    Dort finden Sie im Handtrockner eine Bombe, die mit einem Zeitzünder versehen ist. Sie können sie mühelos entschärfen.
    Dazu brauchen Sie nur den blauen Hebel an der Unterseite auf den roten Punkt zu kippen. Das ist alles."
    „Was soll das?" fragte Treyvolt verwirrt. „Ich verstehe Sie nicht."
    „Wirklich nicht?" fragte der vermeintliche Lare spöttisch.
    „Dabei ist doch alles so einfach. Selbstverständlich befindet sich nicht nur diese eine Bombe im Stützpunkt.
    Und alle gehen gleichzeitig in etwa anderthalb Stunden hoch, falls Sie und Ihre Freunde Bruderloger bis dahin nicht verlassen haben. Informieren Sie Fruxinolt. Wir möchten nicht, daß er zu Schaden kommt."
    Treyvolt blickte den vermeintlichen Laren außer sich vor Wut an. Er wagte es jedoch nicht, ihn anzugreifen.
    Jon Cattler trat vorsichtig einige Schritte zurück, drehte sich um und kehrte in seine Hütte zurück.
    Treyvolt eilte zum Stützpunkt.
    Fruxinolt blieb in seinem Sessel sitzen, als der Neuarkonide Mutoghmann Scerp zusammen mit dem Haluter Croor Ross eintrat. Er zuckte zusammen, als er den gewaltigen Haluter sah.
    Noch niemals zuvor war er einem derartigen Riesen begegnet. Er hatte noch nicht einmal gewußt, daß es derart große Haluter überhaupt gab.
    Er hatte plötzlich Angst. Mit aller Deutlichkeit wurde ihm bewußt, daß es nur noch eine Möglichkeit für ihn gab. Er mußte sich so schnell wie möglich von Bruderloger zurückziehen.
    Gleichzeitig wurde er sich dessen bewußt, daß die Laren ihn verraten hatten. Sie mußten gewußt haben, daß mit einem Überfall durch die GAVÖK zu rechnen gewesen war, und sie waren abgezogen, ohne ihn zu informieren.
    Nun stand Fruxinolt ganz gegen seine ursprüngliche Absicht doch auf. Er bäumte sich gegen das unvermeintliche Ende auf und versuchte einen Bluff.
    „Sie glauben doch nicht, daß Sie mich einschüchtern können?" begann er und verzichtete bewußt auf jede Begrüßung. „Wir sind nicht allein
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