Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0841 - Die Glaswelt

Titel: 0841 - Die Glaswelt
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
derselben zu zwingen.
    Khodan streckte den Arm aus und packte das Frettchen am Fell. Dann erst richtete er sich auf und machte ein paar Schritte auf die Sphäre zu, Agai halb von seinen Armen verdeckt.
    In der Sphäre entstand eine schmale Strukturlücke, viel zu eng für Rhodan. Eigentlich war sie nur durch das fehlende Flimmern erkennbar, aber sie war da.
    Rhodan begriff in Sekundenschnelle.
    BULLOC würde das Frettchen hereinlassen, wollte es aber vorher überprüfen, während er, Rhodan, solange draußen warten sollte.
    Er konnte nicht ahnen, daß BULLOC die rätselhaften Gedankenimpulse in dem unscheinbaren Tier längst empfangen und vergeblich zu analysieren versucht hatte.
    Er streckte beide Arme vor, bis seine Hände fast die energetische Hülle berührten. Das Frettchen löste sich von ihm und wurde gewichtlos. Frei schwebend glitt es durch den schmalen Spalt, der sich sofort wieder schloß.
    In diesem Augenblick wußte Rhodan, daß er einen Fehler begangen hatte, der nicht so leicht wiedergutzumachen war.
    Hilflos sah er zu, was weiter geschah.
    Ellert/Ashdon wurden von dem Impulsschauer fast in eine mentale Schockstarre versetzt. Krampfhaft versuchten sie gemeinsam, die Kontrolle über Agai zu behalten, damit das Tier vor Panik keinen Herzschlag erlitt. Niemand hätte zu sagen vermocht, was dann geschehen wäre.
    Sanft landete Agai auf dem transparenten, aber festen Boden der Sphäre. Rhodan, der draußen bleiben mußte, war nur als undeutlicher Schatten zu erkennen, aber auch BULLOC nahm keine festen Formen an.
    Ellert und Ashdon spürten förmlich, das prüfende Abtasten ihrer Bewußtseine durch die Inkarnation.
    Spätestens jetzt wurde ihnen klar, daß sie in eine perfekte Falle geraten waren, aus der es kein Entkommen gab.
    Die Überprüfung dauerte scheinbar endlos lange, in Wirklichkeit verstrichen nur wenige Sekunden.
    Dann war BULLOC sich seiner Sache sicher und schlug zu.
    Er wollte die beiden Bewußtseine, nicht den nutzlosen Körper.
    Aber die Inkarnation irrte sich.
    Sie irrte sich gewaltig ...
    Fünfdimensionale Energiewirbel umgaben das Doppelbewußtsein und tasteten es ab. Die plötzliche Schwerelosigkeit von Agais Körper teilte sich Ellert/Ashdon sofort mit, ohne ihn gleich zu beunruhigen.
    Dann folgte der mentale Schlag der Inkarnation.
    Der Schlag galt nicht dem Tier und seinem Instinktbewußtsein, er galt einzig und allein Ellert/Ashdon.
    Ein Körper aber empfindet Schmerz, und auch dieser teilte sich dem Doppelbewußtsein mit.
    Gleichzeitig erhielt Agai sein normales Gewicht wieder zurück und stürzte auf den zu Materie gewordenen Boden der Sphäre.
    Aber das Frettchen besaß Zähigkeit und Widerstandskraft. Es wehrte sich gegen den Schmerz und die drohende Besinnungslosigkeit, rannte jedoch wie blind immer wieder gegen die transparenten Wände an, die es von seiner gewohnten Umwelt trennten.
    Ellert/Ashdon spürte, wie das winzige Leben zu erlöschen begann.
    Nicht an sich dachte er in diesen Sekunden, sondern nur an Agai. Agai war sterblich, er und Ashdon - höchstwahrscheinlich -nicht.
    Mit aller Energie versuchte er, das Bewußtsein des Tieres gegen den Schock abzukapseln, um sein Leben zu erhalten. Er spürte das Zerren, das ihn davon abzuhalten drohte und ihn von dem Gastkörper trennen wollte -und er begann zu unterliegen.
    Der Gegner war stärker.
    Agai mußte ahnen, daß etwas für ihn Unbegreifliches geschah, und gab seinen Widerstand auf.
    Zitternd und von unerträglichen Schmerzen gepeinigt, hockte er an der Stelle, an der vorher der Spalt gewesen war, der sich nun nicht öffnete.
    Undeutlich erkannte er den Schatten Rhodans, der hilflos ganz nah und doch in unerreichbarer Ferne auf dem Felsplateau stand und zusehen mußte.
    Ellert/Ashdon klammerte sich noch ein letztes Mal mit aller noch verfügbaren Energie fest, dann lösten sich die Fesseln.
    Das Doppelbewußtsein war wieder frei und körperlos, es erlosch nicht.
    Aber die Sphäre BULLOCs konnte es nicht halten. Ellert/Ashdon glitt durch die energetische Hülle hindurch, als sei sie nicht vorhanden, und erst in diesem Augenblick begriff er, daß nicht die Inkarnation ihn von Agai getrennt hatte, sondern ES.
    ES war stärker als BULLOC gewesen!
    Die schimmernde Sphäre wurde zu einem leuchtenden Punkt inmitten der glitzernden Glasebene, die wiederum zu einem Globus schrumpfte und dann in den Tiefen des Alls versank.
    Ellert/Ashdon stürzte abermals hinein in die Unendlichkeit des Universums.
    Aber das Doppelbewußtsein
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher