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084 - Im Club der Satanstöchter

084 - Im Club der Satanstöchter

Titel: 084 - Im Club der Satanstöchter
Autoren: Brian Elliot
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wird er. In zehn Minuten also.
    RUTH: Ich warte.
    Es klickte in der Leitung. Sie hatten also aufgelegt. Halliday, der verwirrt im Keller saß, nahm kopfschüttelnd das Walkie-Talkie in Betrieb. Gordon meldete sich sofort, und Halliday unterwies ihn mit einigen Worten, daß Gloria in wenigen Augenblicken Ruth aufsuchen würde und sagte ihm, daß er sich an ihre Fersen heften solle.
    Durch die Tiefgarage verließ er das Haus in dem Augenblick, in dem Ruth Gloria Gordons Wagen bestieg und davonbrauste. Zehn Sekunden später war Glorias Mann zur Stelle. Er hatte sich einen Leihwagen genommen.
    Zusammen nahmen sie die Verfolgung auf. Es begann allmählich zu dunkeln, und sie mußten noch dreimal anhalten, weil Glorias Wagen jeweils plötzlich anhielt und eine weitere, Halliday unbekannte Frau aufnahm. gegen acht Uhr preschten sie dann aus der Stadt heraus.
    »Haben Sie eine Ahnung, wo sie hinwollen?« fragte Gordon. Er war ungewöhnlich blaß und hielt das Steuer umklammert, als sei es ein Rettungsring.
    Halliday zuckte die Schultern. »Dummerweise habe ich mich nie für die Freundinnen und Bekannten Ruths interessiert. Möglicherweise war das ein Fehler. Aber nach dem, was ich am Telefon gehört habe, planen sie etwas, für das eine Stadtwohnung sicherlich zu auffällig ist.«
    Gordon schwieg. Nachdem Halliday ihm berichtet hatte, was die beiden Frauen telefoniert hatten, schien er in eine eiskalte Wut verfallen zu sein. Halliday konnte deutlich hören, wie seine Zähne aufeinanderrieben.
    Die Fahrt dauerte fast eine Stunde. Sie ließen New York hinter sich und kamen in eine Gegend, die noch weitgehend unbebaut war. Die Häuser längs der Straße wurden weniger und kleiner, die Straßen breiter, das Gras und die Bäume immer zahlreicher.
    Glorias Wagen hielt plötzlich am Straßenrand, mitten in der Einsamkeit. Das nächste Haus lag weit über einen Kilometer entfernt. Halliday, kurbelte das Seitenfenster herunter und spähte.
    »Da hinten liegt ein Haus«, sagte er. »Hm. Allerdings sieht es nicht unbedingt so aus, als sei es bewohnbar.«
    Sie verließen den Wagen, nachdem die fünf Frauen den ihren verlassen hatten. Im Mondlicht war zu erkennen, daß sie sich seitwärts in die Büsche schlugen. Sie bewegten sich auf das scheinbar verfallene Haus zu, das etwa fünfzig Meter weit vom Straßenrand entfernt stand. Etwas weiter vor Glorias Wagen standen drei weitere Fahrzeuge mit New Yorker Nummern. Das bedeutete, daß bereits mehrere andere Angehörige dieses mysteriösen Kultes angekommen waren.
    Sie verschwanden im Dickicht. Sorgsam jedes Geräusch brechender Äste vermeidend, schlichen sie auf das in völliger Dunkelheit daliegende Gemäuer zu.
    Das Haus war alt, uralt. Leere Fensterhöhlen glotzten die Männer bereits aus der Ferne an. Halliday sah, daß das Dach abgedeckt war. Kleine Birken wuchsen auf den porösen Mauern.
    Als sie sich ihm bis auf zehn Meter genähert hatten, drang ein leises Kichern an ihre Ohren. Sie sahen einen weißen Schatten, der vor einer Tür stand und die Ankömmlinge zischelnd und flüsternd begrüßte.
    Hier befand sich also ein weiteres Versteck der Frauen. Konnten sie es riskieren, bis dorthin vorzudringen?
    Nachdem die Frauen im Innern des ruinenartigen Bauwerks verschwunden waren, wagen sie sich weiter vor. Halliday entdeckte eine eiserne Klappe, die in den steinernen Fußboden des untersten Stockwerks eingelassen war. Daneben lag ein fast mannshoher Schutthaufen, der möglicherweise dazu diente, die Kellerluke nach Verlassen des Kellers abzudecken.
    Sie öffneten die Klappe vorsichtig und stießen auf einen Schacht. An den Wänden bemerkten sie Steigeisen, die in die Tiefe hinab führten.
    Eine grabesähnliche Stille umfing sie, als sie hinabstiegen.
    ***
    Chaos!
    Terror!
    Die entfesselten Gewalten der Hölle tanzten, sangen und kreischten. Wie eine tausendköpfige Hydra tobten sie nackt, die Gesichter wie im Wahnsinn verzerrt, durch das Gewölbe.
    An den Wänden brannten Fackeln, die einen unheimlichen, pestilenzartigen Gestank ausströmten, der sich beklemmend auf die Atemorgane der Tanzenden legte. Die allgemein aufsteigende Atemnot stachelte sie an zu ungeheurer Raserei und orgiastischen Gelüstert.
    In der Mitte des Gewölbes stand der Altar, auf dem eine gefesselte Ungläubige, eine Renegatin, eine Abtrünnige, lag. Ihre Augen waren vor Angst und beginnender Todesqual weit aufgerissen und ihre Stimmbänder schrien ununterbrochen, weil das, was sich vor ihr abspielte, ihr
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