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0837 - Im Bann des Neutronensterns

Titel: 0837 - Im Bann des Neutronensterns
Autoren: Unbekannt
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hatte den Bereich der Raum-Zeitturbulenz ohne Schaden durchquert und hinter sich gelassen. In aller Ruhe schickten sich die Kelosker an, ihr Fahrzeug in den hyperenergetischen Gürtel zu steuern, der die sterbende Sonne Arcur-Beta umgab.
    Die Sonne selbst war ein winziger, düsterroter Punkt unmittelbar vorab. Was da wie ein krankes Auge aus der Finsternis des Alls leuchtete, war ein Körper von unvorstellbar hoher Dichte und nur noch ein paar Dutzend Kilometern Durchmesser.
    Mit der Gelassenheit dessen, der sich um den Erfolg seiner Mission nicht die geringsten Sorgen zu machen braucht, nahm Tallmark die letzten Einstellungen vor.
    Die Meßergebnisse bewiesen, daß der Degenerationsprozeß genau nach Plan verlief. Eine Serie sechsdimensiona-ler Impulse, generiert von einem Gerät, das die Kelosker heimlich an Bord der GÜROSOLL gebracht hatten, bewirkte die endgültige Justierung des entstehenden Black Holes.
    Es würde zur Falle für die larischen Invasoren werden.
    Tallmark richtete sich plötzlich auf.
    „Der Augenblick ist gekommen, meine Freunde!" rief er mit kräftiger Stimme. „In wenigen Stunden erreichen wir die neue Heimat unseres Volkes!"
    Man spendete ihm Beifall. Und während der Beifall noch anhielt, erreichte die GÜROSOLL die Randzone des mächtigen Transmitterfelds. Von weitem sah es so aus, als beginne das larische Schiff mit einemmal zu leuchten. Sekunden später wurde es durchsichtig, und nach wenigen weiteren Sekunden war es vollends verschwunden.
    Die GÜROSOLL hatte die weite Reise ins Reich der Kaiserin von Therm angetreten.
     
    *
     
    In unmittelbarer Nähe der larischen Station drosselte Julian Tifflor das Flugaggregat seiner schweren Raummontur.
    Er sah sich um und erkannte, daß Kershyll Vanne ihm in geringem Abstand folgte. Sie näherten sich der Station von Osten her und hatten sich die ganze Zeit über in niedrigster Höhe bewegt, um den automatischen Ortungsgeräten an Bord des larischen Beiboots zu entgehen, falls es dort solche gab Gesprochen wurde kein Wort. Zu groß war die Gefahr, daß einer der Laren im Innern der Station womöglich doch schon wieder zu sich gekommen sein und den Signalaustausch zwischen den beiden Helmsendern bemerken könne.
    Kershyll Vanne war von Tifflors Vorhaben zunächst alles andere als begeistert gewesen.
    Er hielt es für unnötig, theatralisch und obendrein gefährlich. Zug um Zug hatte Julian Tifflor das Konzept überzeugen müssen.
    Für das, was Vanne theatralisch nannte, würden Hotrenor-Taaks Wissenschaftler logische und plausible Erklärungen finden.
    Und gefährlich war die Sache nur, wenn man sich in der Zeit verrechnete.
    Die Station per Teleportationssprung zu erreichen, hatte Tifflor gar nicht erst in Erwägung gezogen.
    Noch immer waren die Nachwehen des Raum-Zeit-Sturms zu spüren. Es gelüstete Tifflor nicht nach einer Wiederholung des Zwischenfalls, der ihm bei der Rückkehr von der GÜROSOLL um ein Haar das Leben gekostet hätte.
    Unbemerkt drangen die beiden Männer in die Südkuppel der larischen Station ein.
    Zuerst suchte Tifflor den Ort auf, an dem nach der Beschreibung des Varios die beiden Laren lagen, die der Aufpasser als letzte unschädlich gemacht hatte. Ihre Ohnmacht war noch so tief, daß man sich wegen eines vorzeitigen Erwachens keine Sorge zu machen brauchte.
    Dann ging es weiter zur obersten Etage des glockenförmigen Kuppelbaus. Der Eingang zu Hotrenor-Taaks ehemaligem Arbeitsraum stand offen. Am Boden lagen Geräte zerstreut, die die Laren fallengelassen hatten, als die Waffe des Aufpassers sie traf.
    Die Laren selbst waren noch immer bewußtlos.
    Julian Tifflor untersuchte Hotrenor-Taak. Dessen Ohnmacht war bedenklich flach geworden. Er würde innerhalb der nächsten zehn Minuten zu sich kommen.
    Er gab Kershyll Vanne einen entsprechenden Wink. Tifflor und Vanne zogen sich zurück. Vanne entledigte sich seiner schweren Montur. Sie warteten. Schließlich begann Hotrenor-Taak, sich zu bewegen. Kershyll Vanne stand auf. Der entscheidende Augenblick war gekommen. Geräuschlos trat er in den weiten Raum.
    In dieser Sekunde sandte der ausklingende Sturm seinen letzten Auslöser durch das Gebiet der Terminatorzone. Kershyll Vanne sah, wie die Wände des Raumes vor ihm zurückwichen.
    Das ganze Gebäude blähte sich auf. Hotrenor-Taak wurde zu einer winzigen Figur, die unendlich weit in der Ferne lag.
    Einen bangen Atemzug lang war das Konzept unsicher. Es wollte umkehren, vor den grotesken Auswirkungen der
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