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0837 - Im Bann des Neutronensterns

Titel: 0837 - Im Bann des Neutronensterns
Autoren: Unbekannt
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würde.
    In diesem Augenblick saßen die beiden Männer in Hotrenor-Taaks Arbeitsraum auf dem obersten Geschoß der südwestlichen Kuppel.
    Der Blick ging hinaus durch das große Fenster auf die Wüste von Dhoom und auf das unablässige Glitzern und Funkeln des Himmels, das von dem Staubmantel erzeugt wurde, der den Planeten umgab.
    „Glaubst du, sie spielen ehrlich?" fragte Hotrenor-Taak.
    Seit seiner Rückkehr hatte der Verkünder in dem Wissenschaftler einen Freund entdeckt, dem gegenüber er es sich leisten konnte, die vertraulichste der Anreden zu gebrauchen.
    Die larische Sprache kannte fünf verschiedene Anredeformen, jeweils zwei Vorgesetzten und Untergebenen gegenüber - und schließlich noch das vertrauliche „du", das nur unter guten Freunden gebraucht wurde.
    Sessana-Taal wandte den Blick vom Fenster und sah nachdenklich zu Boden.
    „So, wie du sie stellst, kann ich deine Frage nicht beantworten", sagte er schließlich nach längerer Überlegung.
    „Wieso nicht?"
    „Du fragst nach ihrer Ehrlichkeit. Wenn du meinst: Wird das Black Hole planmäßig entstehen, wird unsere Flotte rechtzeitig einfliegen können? - dann möchte ich antworten :Ja, sie sind ehrlich!"
    Hotrenor-Taak sah ihn verwundert an.
    „Das ist alles, was wir von ihnen wollen!" rief er aus. „Wenn sie darin ehrlich sind, haben wir gewonnen!"
    „Haben wir das wirklich?" fragte der Wissenschaftler.
    „Ich weiß nicht, was du meinst", bekannte der Verkünder der Hetosonen.
    „Wo werden wir landen, wenn wir durch das Black Hole gehen?"
    „Es gibt zwei Möglichkeiten", antwortete Hotrenor-Taak.
    „Entweder wir landen in der Kleingalaxis der Zgmahkonen, von der uns durch die Dimensionentunnels die Wege zu sämtlichen Galaxien des Konzils offenstehen, oder wir kommen in einer der Konzilsgalaxien heraus. Man muß sich fragen, ob uns die letztere Möglichkeit nicht lieber wäre.
    Denn in Zgmahkon gibt es, wie wir wissen, keine Energieversorgung durch die Mastibekks, auf die wir in unserer Lage besonders angewiesen sind.
    Ebenso müssen wir bedenken, daß die Zgmahkonen seit einiger Zeit spurlos verschwunden zu sein scheinen, und wir wissen nicht, ob das auf physische oder politische Umstände zurückzuführen ist.
    Auf der anderen Seite bietet uns eben nur die zgmahkonische Kleingalaxis die Möglichkeit, je nach Belieben eine oder die andere der Konzilsgalaxien anzufliegen."
    Sessana-Taal hatte ihm aufmerksam zugehört. Er lächelte.
    „Wie ich gerade fragte: Weißt du, wo wir landen werden, wenn wir durch das Black Hole gehen? Die Antwort scheint mir klar: Du weißt es nicht!"
    Der Verkünder war verblüfft. Er hatte den Keloskern mitunter mißtraut. Mal um Mal hatte er geglaubt, Grund zum Verdacht zu haben. Aber ebenso oft war der Verdacht be-schwichtigt worden. Sein Mißtrauen hatte sich immer nur auf die Dinge bezogen, die seine Wissenschaftler zur Not nachprüfen konnten: Ob die Kelosker wirklich daran waren, ein Black Hole zu bauen - ob der Entstehungsprozeß des Black Holes so verlief, wie er von den Keloskern vorausgesagt worden war - ob der 7-D-Mann den Keloskern wirklich half oder ob er nur ein Spion der Ter-ranerwar.
    Der Gedanke, sich über das „Danach" Sorge zu machen, war ihm nie gekommen. Wenn die Kelosker ihm ein Black Hole nach seiner Spezifikation bauten, so hatte er sich gesagt, dann war es sicher, daß das Black Hole auch genau das tat, was die Spezifikation verlangte: Einen Weg in die Kleingalaxis der Zgmahkonen oder in eine andere der Konzilsgalaxien zu bahnen.
    „Natürlich weiß ich es", widersprach Hotrenor-Taak dem Wissenschaftler, nachdem er eine Zeitlang überlegt hatte.
    „Wir landen an einem der beiden Ziele, die wir uns gesetzt haben. An welchem, das spielt fast schon keine Rolle mehr. Welchen Grund sollten die Kelosker haben, uns in die Irre zu leiten?"
    „Ich weiß es nicht", antwortete Sessana-Taal. „Ich kenne die keloskische Mentalität nicht. Du hast sie wie Gefangene gehalten.
    Könnte es nicht sein, daß sie dir das übelnehmen? Oder wäre es nicht denkbar, daß sie Ziele verfolgen, die mit den deinen in Konflikt stehen? Daß sie zum Beispiel Verbündete der Terraner sind, die du bekämpfst?"
    „Machst du mir Vorwürfe?" fragte Hotrenor-Taak.
    „Wieso meinst du das?"
    „Du hast sie gehalten! Mit den deinen im Konflikt stehen!
    Du bekämpfst! Das hört sich so an, als hättest du an meiner Stelle alles anders gemacht."
    Der Wissenschaftler lächelte.
    „Ich bin nie gefragt worden, wie ich es
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