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0837 - Im Bann des Neutronensterns

Titel: 0837 - Im Bann des Neutronensterns
Autoren: Unbekannt
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selbsttätig. Julian Tifflor überprüfte die Außenweltbedingungen mit Hilfe der Monitoren, die in das Material des linken Ärmels eingearbeitet waren. Die Luft war atembar, die Temperatur erträglich. Die Helme konnten geöffnet werden.
    Ein Rundgang durch das Innere des glockenförmigen Bauwerks ergab, daß die Laren diese Station wohl für immer aufgegeben hatten. Die Energieversorgung funktionierte noch.
    Überall flammte die Beleuchtung auf, wenn man einen Raum betrat, die Belüftung war in Ordnung, und in den Antigravschächten herrschten angemessene Schwerkraftverhältnisse.
    Aber eine Inneneinrichtung gab es nicht mehr.
    Die Laren hatten alles herausgerissen und mitgenommen. Hier und dort waren ein paar Dinge liegengeblieben, weil sie das Mitnehmen einfach nicht wert waren - Proviantrationen zum Beispiel, ein paar positronische Bauteile und ein Stapel dünner Röhren aus Metallplastik.
    Der Vario nahm eine der Proviantpackungen auf und prüfte sie. Sie hatte die Form eines Quaders und war ursprünglich mit kleinen Portionen verschiedener Nahrungsmittel gefüllt gewesen, wie sie dem larischen Gaumen benagten.
    Der Verschluß der Umhüllung besaß einen Mechanismus, der bewirkte, daß die Rationen leicht erwärmt wurden, wenn man die Packung aufriß.
    Der Vario stellte die Packung auf den Kopf und schüttelte sie. Zwei Rationen fielen heraus. Julian Tifflor nahm eine davon auf.
    „Sie ist noch warm", stellte er verblüfft fest.
    Der Vario nickte.
    „Ich sagte doch schon - außer uns muß noch jemand hiersein!"
    Von da an waren sie vorsichtiger. Im obersten Teil der Kuppel gelangten sie schließlich in einen Raum, von dem der Vario behauptete, er habe Hotrenor-Taak als Arbeitszimmer gedient, als die Kelosker noch in der alleinstehenden Kuppel untergebracht waren. Der Raum war völlig leer - bis auf ein längliches Felsstück, das auf dem Boden lag und so fehl am Platz zu sein schien wie eine Zündkerze in einem Dieselmotor.
    „Wie das wohl hierhergekommen sein mag?" staunte Julian Tifflor.
    Die Antwort, wenn sie ihm gegeben worden wäre, hätte ihm die Sprache verschlagen.
     
    3.
     
    Im Quartier der Kelosker herrschte große Aufregung. Die Ursache war Hotrenor-Taaks heimtückischer Plan, auch Kershyll Vanne mit der GÜROSOLL auf große Fahrt zu schicken.
    Dabei hatte.es am Anfang so ausgesehen, als würde die Strategie der Kelosker sich ohne weiteres verwirklichen lassen.
    Der Vorschlag, die Stabilisierung des Degenerationsprozesses von Arcur-Beta im geeigneten Augenblick mit Hilfe eines anfliegenden Raumschiffs zu testen, war von den Keloskern selbst ausgegangen.
    Selbstverständlich hatten sie ihn nicht uneigennützig entwickelt.
    Sie hatten den Laren vorgerechnet, daß in dem Augenblick, in dem die Degeneration begann, transmitterähnliche Effekte auftreten, die mit Hilfe eines bemannten Fahrzeugs getestet werden müßten.
    Dabei war allerdings Voraussetzung, daß die Mannschaft des Testfahrzeugs sich mit derartigen Effekten auskannte.
    Das heißt: Es kamen von Anfang an nur die Kelosker selbst als Besatzung dieses Fahrzeugs in Betracht.
    Bis dahin, so hatte Tallmark den Laren auseinandergesetzt, würden er und seine Leute den weiteren Verlauf des Degenerationsprozesses so einregeln, daß er fürderhin ohne weitere Beeinflussung von außen selbständig weiterlaufen konnte und letztlich zur Entstehung des gewünschten Black Holes führen werde.
    Das sei deshalb wichtig, weil der Test der Transmittereffekte die Kelosker womöglich in eine Gegend verschlug, aus der sie nicht ohne weiteres - oder, schlimmstenfalls, überhaupt nicht - in den Arcur-Sektor zurückkehren konnten.
    Hotrenor-Taak hatte dem Plan zugestimmt, als seine Wissenschaftler die keloskischen Berechnungen nachvollzogen und, so gut es eben ging, für richtig befunden hatten.
    Die Kelosker aber hatten von allem Anfang an nichts anderes vorgehabt, als sich mit Hilfe der Transmittereffekte in jene Gegend abzusetzen, in der ihre Brüder unter der Führung des Rechners Dobrak vor einiger Zeit eine neue Heimat gefunden hatten.
    Ihre einzige Sorge war gewesen, was aus Kershyll Vanne werden solle. Aber auch Vannes Schicksal schien keine unlösbaren Probleme zu enthalten.
    In etwa fünf Monaten würde sich das Black Hole stabilisiert haben. Dann flog Hotrenor-Taak mit seiner Flotte davon, um niemals zurückzukehren. Würde er Kershyll Vanne mitnehmen? Warum sollte er?
    Vanne blieb also zurück. Mit den Mitteln der Station mußte es ihm ein leichtes
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