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0836 - Vision der Vollendung

Titel: 0836 - Vision der Vollendung
Autoren: Unbekannt
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Hotrenor-Taak mit Übereifer dem Projekt Neutronenstern gewidmet. Die Folge davon war, daß er die Kelosker ständig bedrängte, die Arbeit zu forcieren - und ihm, Kershyll Vanne, blühte dieser Exkursionsflug, auf den er sich nur ungenügend vorbereiten konnte.
    „Ich muß Ihnen gestehen, daß ich mir Sorgen mache, Vanne", sagte Hotrenor-Taak. „Ständig treffen aus allen Gebieten rund um die Hektikzone Berichte über hyperenergetische Phänomene ein, die von den Keloskern nicht vorausgesagt wurden.
    Da stimmt doch etwas nicht."
    Vanne winkte ab, Hotrenor-Taaks Bedenken bagatellisierend.
    „Es handelt sich um ganz normale Begleitumstände", erklärte er. „Bedenken Sie, daß sich Arcur-Betas Fluchtgeschwindigkeit zur Zeit bereits auf 164.000 Kilometer beläuft.
    Das bedeutet, daß auf der Oberfläche des Zwergsterns unvorstellbare Schwerkraftbedingungen herrschen.
    Ein Raumschiff, das von der Oberfläche Arcur-Betas starten wollte, müßte eine Schubkraft entwickeln, die dem Schiff eine spontane Beschleunigung von mindestens 164.000 Kilometer pro Sekundenquadrat verleiht.
    Das ist völlig illusorisch, aber dieser Vergleich verdeutlicht, welche Kräfte in dem Zwergstern frei werden. Und diese sind natürlich nicht ohne Auswirkung auf die Hektikzone. Sie können sich auch vorstellen, daß mit der fortschreitenden Entwicklung Arcur-Betas zu einem Neutronenstern, auch die hyperphysikalischen Phänomene in der Hektikzone zunehmen."
    Vannes Angaben entstammten einer keloskischen Hochrechnung, die keinen Anspruch auf Authentizität erheben konnte; der sogenannte Wert, die Gravitationskonstante Arcur-Betas betreffend, konnte längst schon bei weitem übertroffen sein. Aber Hotrenor-Taak war nicht in der Lage, seine Behauptung zu überprüfen - und wie sich herausstellte, lag ihm auch gar nichts daran.
    „Sie könnten stundenlang referieren, Vanne, ohne daß es Ihnen gelingen würde, mich zu überzeugen", erklärte Hotrenor-Taak unbeeindruckt. „Ich will keine wissenschaftlichen Erklärungen, die außer Ihnen und den Keloskern ohnehin niemand sonst versteht. Ich möchte Sicherheiten."
    „Welche Sicherheiten?" fragte Vanne unbehaglich.
    „Sehen Sie unsere Situation einmal realistisch", erwiderte Hotrenor-Taak. „In einigen Monaten wird das Black Hole stehen.
    Wir können es mit unserer Technik dann zwar ortungstechnisch erfassen und es klassifizieren. Doch wir können es nicht auf seine Funktionsfähigkeit überprüfen. Und niemand wird von uns erwarten können, ohne irgendwelche Garantien in dieses Black Hole zu fliegen. Ich will einen Beweis für die Funktionstauglichkeit des Black Holes."
    „Ich bin sicher, daß die Kelosker einen solchen liefern können", sagte Vanne, „doch bezweifle ich andererseits, daß Sie damit etwas anfangen können."
    „Deshalb wende ich mich an Sie, Vanne. Es liegt an Ihnen, nicht nur die entsprechenden Garantien zu besorgen, sondern Sie sollen sie uns auch in einer für uns verständlichen Form liefern.
    Sie müssen mich davon überzeugen können, daß die Benutzung des Black Holes für uns kein Risiko darstellt. Mehr verlange ich von Ihnen nicht."
    Die letzten Worte klangen für Vanne wie ein Hohn.
    In seiner momentanen Verfassung verstand er von der ganzen Angelegenheit weniger als irgendeiner der larischen Wissenschaftler. Es war dasselbe, als würde man von einem Neandertaler verlangen, einem Menschen des 36. Jahrhunderts das Prinzip der Kernspaltung zu erklären. Und überhaupt - wie sollte er die Kelosker dazu bringen, für die Wirksamkeit des Black Holes eine Garantie zu erbringen, die auch die dreidimensional denkenden Laren verstanden?
    Die Kelosker waren ohnehin kaum mehr ansprechbar, weil sie nur die „Heimkehr" zu ihren Artgenossen im Sinn hatten.
    Während Vanne über einen Ausweg aus dieser Krise grübelte, befahl Hotrenor-Taak den Rückflug nach Dhoom.
     
    3.
     
    HYSTERON-PROTERON: HITO GUDUKA Du leidest unnütz, Hito Guduka, und du leidest nicht wirklich, weil du dir dein Unglück nur einredest, denn würdest du dich auf den Plan der Vollendung besinnen, so wüßtest du, daß dein exsomatischer Zustand nur ein Zwischenstadium ist.
    Du sehnst dich nach einem Körper und nach der Vereinigung mit anderen Bewußtseinen zu einem Konzept? Diese Sehnsucht wird nicht ungestillt bleiben. Du sollst schon jetzt erleben, welche Möglichkeiten dir bald offenstehen werden.
    Das Spätere sei für dich das Frühere.
     
    *
     
    Für Hito Guduka war es wie ein panoramatisches
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