Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0836 - Vision der Vollendung

Titel: 0836 - Vision der Vollendung
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
„Ich bin noch nicht soweit", gestand sie. „Ich mag dich als Albun Kmunah, aber ich möchte nicht du sein."
    Albun überging das.
    „Ich habe vorhin erwähnt, daß sich uns noch ganz andere Perspektiven eröffnen. Wir könnten die Möglichkeiten unseres psychischen Kontinuums auch geistig ausnützen.
    Was ES damals mit den Konzepten tat, als es sie zu sich holte, können wir auch aus eigener Kraft bewerkstelligen. Wenn ich nun diesen Körper ins Noemata-Kontinuum abberufe, kann ich ihn danach an jedem anderen Ort manifestieren."
    „Du meinst Teleportation?
    „Eine Art Teleportation!" berichtigte er.
    „Das ist natürlich nicht auszuschließen, aber ... es ist Zukunftsmusik."
    „Nicht für mich!" Ariadne seufzte.
    „Wir landen gleich, Albun. Sprechen wir bitte nicht mehr davon."
    „Wie du meinst", sagte er lächelnd. „Ich erwarte dich am Landeplatz."
    Und er verschwand vor ihren Augen. Als sie nach der Landung das Raumschiff verließ, kam ihr Albun bereits entgegen.
    „Ich werde dich in die Paranoetik einführen", versprach er. „Du wirst sehen, wie leicht es ist, sie beherrschen zu lernen."
    „Aber jetzt kein Wort mehr darüber", verlangte sie.
     
    *
     
    Den Konzepten eröffnete sich auf Flacker III eine Wunderwelt. Sie hatten vor der Landung die Planetenoberfläche von Forschungssonden erkunden lassen.
    Auf den Fotos hatte sich nur spärlicher Pflanzenwuchs gezeigt, gewaltige Wassermassen, von den schmelzenden Gletschern kommend, hatten das Land überflutet.
    Ganze Landstriche, gewaltigen Inseln gleich, waren davongeschwemmt worden. Nun hatte sich der Planet beruhigt.
    Die Flut war zu Ende. Überall regte sich Leben. Pflanzen wuchsen so schnell aus dem Boden, daß das Auge die verschiedenen Wachstumsstadien verfolgen konnte.
    Lebewesen brachen aus dem Boden hervor, bevölkerten Land, Luft und Wasser.
    Die Eingeborenen gingen daran, sich die wuchernde Natur untertan zu machen.
    Und die Konzepte sogen alle diese Eindrücke begierig in sich auf, stellten überall ihre Meßgeräte auf, speisten mit den gewonnenen Daten ihre Computer, nahmen Pflanzen- und Bodenproben und beobachteten das fremdartige Leben.
    „Eines Tages werden wir ohne alle Technik auskommen können", behauptete Albun. „Aber das ist erst der erste Schritt zur Vollkommenheit."
    Ariadne fing ein kleines Amphibiengeschöpf ein. Sie hatte es drei Tage bei sich. Während dieser Zeit wuchs das Tier nicht nur beängstigend schnell, sondern es machte eine verblüffende Metamorphose durch. Die Schwimmhäute fielen ab, es schuppte sich und bekam danach eine lederartige Haut. Die kurzen Flossen wurden zu gelenkigen Gliedern.
    Das Amphibiengeschöpf, vormals zweifellos ein Wasserbewohner, entwickelte sich zu einem Landbewohner.
    Ariadne mußte das Tier schließlich laufenlassen, weil es sich zu einem gefährlichen Raubtier gemausert hatte.
    Die Eingeborenen schenkten den überall auftauchenden Konzepten keine Beachtung. Sie hatten genug damit zu tun, der wuchernden Natur Herr zu werden. Die Konzepte ihrerseits unterstützten die Eingeborenen in keiner Weise, sondern blieben unbeteiligte Beobachter.
    Eines Tages waren die Beobachtungen jedoch abgeschlossen.
    „Willst du versuchen, mit meiner Unterstützung paranoetisch nach EDEN II zurückzukehren, Ariadne?"
    schlug Albun vor.
    Ariadne kam nicht mehr dazu, ihm darauf zu antworten.
    Plötzlich geriet der Boden unter ihren Füßen in Bewegung. Ariadne konnte sich gerade noch zum Gleiter retten. Als sie durch die Kanzel blickte, sah sie Albuns blutigen Körper in den Fängen einer fleischfressenden Pflanze im Dschungel verschwinden.
    Ihr Schmerz über diesen Verlust war tief, denn sie hatte Albun wirklich gemocht ... aber trotzdem nur von kurzer Dauer.
    Plötzlich materialisierte ein Fremder neben ihr.
    Er sagte: „Erschrick nicht, Ariadne. Ich bin es - Albun. Ich bin in einem Partialkörper zurückgekehrt, nachdem mein erster Körper vernichtet wurde. Bin ich nicht der lebende Beweis für die Richtigkeit meiner Theorie?" Ariadne sagte nichts darauf.
    Sie kehrten mit dem Gleiter zum Raumschiff zurück und flogen mit diesem nach EDEN II.
    Ariadne schwieg auch während des Fluges, und Albun, nun in seinem zweiten Körper, brach das Schweigen nicht.
    Erst als sie wieder den Boden ihrer Heimat unter den Füßen hatten, sprach Ariadne wieder.
    „Es ist wahr, daß ich dich liebgewonnen habe, Albun. Aber ich mochte dich so, wie du warst. Jetzt bist du jedoch ein Fremder für mich."
    „Das siehst du
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher