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0835 - Im Kreisel der Angst

0835 - Im Kreisel der Angst

Titel: 0835 - Im Kreisel der Angst
Autoren: Jason Dark
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klar sein. Drei gegen einen. Du wirst es nicht schaffen, mein Lieber.«
    Ich hörte ihm zu, konzentrierte mich auch auf den zweiten. Er hockte vor mir, der Griff war noch vorhanden, aber nicht mehr so hart wir zu Beginn. Die Lage war etwas unbequem. Auch fluchte der Typ über den Schnee, der den Weg in seinen Nacken fand.
    »Noch einmal, Bulle. Wo hat der andere die Tote hingeschafft?«
    »Ich kenne mich nicht aus.«
    Wesley zischte mir etwas entgegen. Sein Arm ruckte. Vor seinem Mund wölkte der Atem. Er war soweit.
    Ich auch.
    Plötzlich schrie der dritte im Bunde. Ich hatte das rechte Bein zwar nicht hochreißen können, aber es nach vorn gerammt und das Gesicht erwischt.
    Mit einem gurgelnden Geräusch kippte er nach hinten, rutschte über den glatten Boden und genau in die Beine seines Kumpans mit dem Schlagring hinein.
    Der kam aus dem Gleichgewicht. Er fluchte, Amy schrie wütend auf, und ich stemmte mich ab.
    Zum Glück hatte ich den Wagen im Rücken, ich kam gut weg, genau in dem Augenblick, als Wesley wieder den Arm hob.
    Mein Faust wuchtete in die helle Stelle zwischen Mütze und Schal. Den Treffer verdaute er nicht so leicht. Er fluchte, verlor den Halt und ruderte beim Rückwärtsgehen mit den Armen.
    Ich setzte nach.
    Mein Pech, daß ich nicht an den Liegenden dachte. Er hatte es mit den Beinen und umklammerte sie.
    Ich fiel nach vorn. Diesmal ruderte ich auch, und es gelang mir, die linke Hand des Schlagringträgers zu umklammern. Der stand noch nicht sicher, so daß ich ihn umriß und wir beide auf dem matschigen Schneeboden landeten.
    Damit hatte dieser Wesley nicht gerechnet. Er wollte fluchen, spuckte aber nur, weil Schnee in seinen Mund gedrungen war. Wir ließen uns gegenseitig nicht los, klammerten uns aneinander wie ein Liebespaar, wälzten uns durch den Schnee, wobei ich ständig das Keuchen hörte, aber nicht wußte, ob es von mir oder meinem Gegner stammte.
    Weder der andere Typ noch die Frau griffen ein. Es war einfach zu riskant für sie, denn ein Schlag oder ein Tritt hätte sehr leicht den eigenen Mann treffen können.
    Sie kamen näher.
    Hin und wieder, wenn ich günstig lag und die Augen weit aufgerissen hatte, sah ich sie wie gespenstische Schatten in dem weißen Flockenwirbel.
    Beide trugen wir entsprechend dicke Kleidung. Die Jacken waren nicht nur dick, sondern auch naß, so daß meine und auch die Hand des anderen immer wieder am glatten Leder abrutschten, wenn wir einmal härter zupacken wollten.
    Mir kam es nur darauf an, den Schlagring von meinem Gesicht fernzuhalten. Wesley versuchte es immer wieder. Er hackte mir das verdammte Ding entgegen. Bisher war es mir immer gelungen, seine herabfahrende Hand zu stoppen. Beim fünften oder sechsten Versuch schaffte ich es, sein Gelenk zu umklammern.
    Ich hielt es fest.
    Wir lagen beide auf der Seite. Ich sah Wesleys Gesicht dicht vor mir. Von seiner tollen Figur war nicht mehr viel zu sehen. Schnee und Matsch hielten die Haare zusammengeklebt. Das Zeug pappte auch auf unserer Haut, wir keuchten beide, niemand wollte nachgeben. Ich wunderte mich über die Kraft dieses Mannes und wußte zugleich, daß ich in dieser Haltung nicht mehr länger bleiben konnte, weil mein Rücken einfach zu frei war und eine besondere Zielscheibe bot.
    Ich glaubte auch, die Tritte der anderen beiden zu hören und riß mich noch einmal zusammen.
    Es klappte.
    Mit einer gewaltigen Kraftanstrengung rollte ich den anderen auf den Rücken, führte die Bewegung fort, so daß er plötzlich auf mir lag, wobei ich sein Gelenk noch immer festhielt.
    Die andere Hand hatte er frei.
    Er wollte die Finger gegen meine Augen stoßen. Eine gemeine Attacke, der ich mit einem Tritt zuvorkam. Ich hatte das rechte Bein genau im richtigen Moment angewinkelt. Dann rammte ich es nach oben, und mein Knie traf genau.
    Ich hörte ihn ächzen.
    Noch einmal stieß ich zu.
    Wesley rollte schlapp zur Seite.
    Ich bog seinen linken Arm um.
    Er schrie.
    Plötzlich zuckte seine Hand, die Finger streckte er aus, und ich streifte ihm den Schlagring ab. Das gefährliche Ding landete irgendwo im Schnee.
    Ich setzte mich auf.
    Wesley lag neben mir und krümmte sich. Er hielt sein Gelenk umklammert. Dabei hatte er den Kopf gedreht und starrte mich an. Selbst bei diesem Wetter sah ich sein verzerrtes Gesicht und glaubte auch, den Haß in den Augen leuchten zu sehen.
    Einen Augenblick zu lange hatte ich mich auf ihn konzentriert. Ich wollte auf die Beine kommen, schaffte aber nicht die Hälfte, als
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