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0834 - Shaos Ende?

0834 - Shaos Ende?

Titel: 0834 - Shaos Ende?
Autoren: Jason Dark
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heftig zu.
    Glenda fiel auf, wie kalt es in den Räumen geworden war. Auch Sir James wunderte sich darüber und ging schneller. Noch vor Glenda betrat er den Wohnraum.
    Und dort blieb er stehen, schüttelte den Kopf, weil er ebenso überrascht war wie die anderen. Das Fenster stand weit offen, als hätte es als Ersatz für eine Tür gedient. Einer der Begleiter hatte sich dort aufgebaut und konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen, denn die drei gefesselten Frauen sahen zu komisch aus. Sie hätten die Möbelstücke schon mitnehmen müssen, um sich zu befreien.
    »Das hat uns John Sinclair überlassen«, sagte der Superintendent und schaute sich die Frauen an. Er konnte ein Grinsen nicht unterdrücken, während diese Personen an ihrer Wut beinahe erstickten. Sie belegten die Ankömmlinge mit wilden Flüchen, um die sich diese nicht kümmerten.
    Sir James blieb vor Clara stehen. Ihr rundes Gesicht verzog sich, als hätte sie Essig getrunken.
    »Möchten Sie reden?« fragte der Mann.
    »Warum?«
    »Es wäre vielleicht besser.«
    »Lassen Sie mich frei?«
    »Sie werden freikommen, das verspreche ich Ihnen.«
    »Und worum geht es?«
    »Um den Besitzer der Wohnung. Wir möchten gern wissen, wo sich John Sinclair aufhält.«
    Die Frau lachte häßlich. »Das kann ich euch auch nicht sagen. Er ist verschwunden.«
    »Nachdem er Sie und die beiden anderen festgenommen hat, denke ich mal.«
    »Leider.«
    »Ist er aus dem Fenster geklettert?« fragte Glenda und hatte mit einer Antwort eigentlich nicht gerechnet, aber Clara nickte sehr heftig. »Ja, das ist es.«
    Glenda schaute Sir James an. »Sir, das ist nicht wahr. Die will uns einen Bären aufbinden.«
    Der Superintendent blieb gelassen. »Wie konnte es dazu kommen?« wollte er wissen.
    »Tatjana nahm ihn mit. Und was das bedeutet, können Sie sich ja vorstellen.« Ihre Augen leuchteten, sie leckte ihre Lippen und benahm sich beinahe wie ein kleines Kind.
    »Wer ist Tatjana?« fragte Sir James.
    »Unsere große Hoffnung. Sie hat den Teufel gesehen, und der Teufel hat sie stark gemacht.«
    Diese Aussagen gefielen Glenda und Sir James deshalb nicht, weil sie sicherlich stimmten. Und beide wollten natürlich mehr erfahren, sie hakten nach, wobei ihre Fragen auf fruchtbaren Boden fielen, denn Clara antwortete mit großem Vergnügen. Es machte ihr Spaß, den beiden zu erklären, wie chancenlos Sinclair letztendlich war.
    Tatjana war die Person mit dem magischen Besen. Sie würde Sinclair bis in die Hölle entführen und ihn im Feuer verschmoren lassen. Claras Augen glänzten immer stärker. Wahrscheinlich stellte sie sich vor, was mit dem Geisterjäger geschah.
    Glenda schwieg. Sie kochte vor Wut, denn sie war so verflixt hilflos.
    Sir James war an das offene Fenster getreten und schaute hinaus in den grauen Himmel, als könnte er dort eine Frau und einen Mann auf einem Besen reiten sehen.
    Es war ein Trugschluß. Nur die wabernde Dunkelheit und der kalte Wind begrüßten ihn.
    Als er sich umdrehte, nickte er den beiden Männern zu. »Wir werden sie mitnehmen, alles andere wird sich ergeben.«
    Daran glaubte Glenda nicht. Sie fragte sich, in welcher Hölle John gelandet war…
    ***
    Das Gesicht der halbnackten Frau schwebte dicht vor mir, als wir gelandet waren. Ich nahm es zwar zur Kenntnis, überriß es noch nicht so ganz, denn ich hatte noch immer unter den Nachfolgen dieser ungewöhnlichen Reise zu leiden.
    Ein Ritt auf dem Besen!
    Noch immer kam ich mir vor wie eine Märchenfigur, aber ich hatte ihn tatsächlich hinter mich gebracht, spürte unter meinen Füßen wieder den festen Boden und wußte, daß es nun auf eine andere Art und Weise weiterging.
    Allerdings hatte mir Tatjana noch immer nicht erklärt, wo wir uns befanden. Es konnte eine Welt in einer anderen Dimension sein, mußte aber nicht, denn ich merkte, daß mir der gleiche kalte Wind gegen den Körper wehte wie auch in London. Wir hatten innerhalb kurzer Zeit eine große Entfernung überbrückt, wobei mir die Relation verlorengegangen war. Durch die Reise hatte ich den Eindruck gewonnen, als würde etwas in meinem Leben fehlen, ein kleiner, ganz bestimmter Zeitabschnitt, der auch nie wieder auftauchte.
    Ich stützte mich mit der rechten Hand auf einem breiten Stein oder dem Rest einer Mauer ab. Das Zeug war kalt, als hätte es in seinem Gefüge Eis gespeichert, und über mir sah ich den Himmel, der ein nicht so dichtes Wolkenmuster zeigte. Die Landschaft selbst war sehr dunkel. Es gab keine Lichtquelle in der
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