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0832 - Station der MVs

Titel: 0832 - Station der MVs
Autoren: Unbekannt
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Grundgestalt des Athosienkörpers bestand...
    Zwei schwerbewaffnete Raumsoldaten geleiteten mich in einen Raum des Hochhauses, in dem sich das provisorische terranische Hauptquartier befand.
    Atlan, Reginald Bull und Ras Tschubai sahen mir mit mehr oder weniger finsteren Gesichtern entgegen.
    „Sind Sie sich klar darüber, was Sie angerichtet haben, Tatcher?" eröffnete Atlan das Verhör.
    „Ich habe einen Gys-Voolbeerah aus der SOL vertrieben und den echten Claus Bosketch in Sicherheit gebracht", antwortete ich. „Darin sehe ich nichts Schlimmes - und deshalb verstehe ich nicht, daß man mich wie einen Gefangenen behandelt."
    Reginald Bull hüstelte verlegen, dann schickte er mit einer Handbewegung die beiden Raumsoldaten hinaus und sagte zu mir: „Keiner von uns hält Sie für einen Gegner, Tatcher, aber Sie haben durch Ihr Verhalten doch gewisse Zweifel an Ihrer Loyalität gegenüber der Menschheit geweckt.
    Der Molekülverformer, der sich in die SOL geschlichen hatte...", er schickte Atlan ein ironisches Lächeln, „... entkam nur deshalb, weil die Botschaft, die Sie ihm durch Tomay Lydon ausrichten ließen, ihn warnte.
    Anschließend verwirrten Sie die Raum Jägerpiloten der 22. Jagdgruppe, indem Sie unbefugt mit einer Space-Jet starteten ..."
    „Um den Gys-Voolbeerah zu verfolgen", unterbrach ich ihn.
    „Was Ihnen ja auch gelungen ist", warf Atlan ein. „Sie haben als erster die Space-Jet auf dem Boden entdeckt, mit der der Molekülverformer floh, Tatcher. Warum haben Sie nicht sofort das Feuer darauf eröffnet?"
    Ich schüttelte nur den Kopf, denn darauf erübrigte sich meiner Meinung nach jede Antwort.
    „Ich denke, Tatcher ging davon aus, daß der Gys-Voolbeerah nicht in feindseliger Absicht auf die SOL gekommen war und nach seiner Entlarvung - die übrigens durch Tatcher erfolgte - sich lediglich retten wollte", half mir Ras Tschubai. „Es gab offensichtlich keine Notwendigkeit, das Leben des Gys-Vollbeerah zu gefährden."
    „Immerhin hat der MV Claus Bosketch gelähmt und in einem Versteck hilflos liegen gelassen", meinte Bull. „Wären seine Absichten rein friedlicher Natur gewesen, hätte er sich uns offen zeigen können."
    Ich lächelte ironisch.
    „Wie oft haben unsere Kundschafter sich heimlich auf fremde Welten begeben, ohne feindselige Absichten zu haben", entgegnete ich. „Sondern einfach nur deshalb, um zu ergründen, welche Ansichten und Absichten andere Intelligenzen zu Problemen hatten, die auch uns angingen."
    Atlan runzelte die Stirn, dann gab er sich einen innerlichen Ruck.
    „Sie sind naiv, wenn Sie glauben, die Gys-Voolbeerah wollten uns nur beobachten, Tatcher", meinte er.
    „Diese Intelligenzen arbeiten erstens - wenn vielleicht auch nicht immer -mit BARDIOC zusammen und stellen zweitens allein durch ihre Fähigkeit, andere Lebewesen perfekt zu kopieren, eine latente Gefahr dar.
    Immerhin haben Sie durch Ihr Verhalten keinen direkten Schaden angerichtet, Tatcher. Aber ich fordere Sie auf, bei der nächsten Begegnung mit Molekülverformern davon auszugehen, daß es lebensnotwendig für uns ist, mehr über diese Wesen zu erfahren, und daß dieses Motiv unter Umständen auch die Anwendung von Gewalt rechtfertigt.
    Wir dürfen nicht dulden, daß auf oder in der Nähe der Erde, die wieder bewohnbar für die Menschheit gemacht werden soll, Unbefugte nach Gutdünken kommen und gehen."
    Ich wandte den Kopf, als hinter mir die Tür aufflog.
    Claus Bosketch trat ein - und bestimmt der richtige, denn Kerrsyrial würde kaum so frech gewesen sein, Bosketch zum zweitenmal zu kopieren und sich in meine Nähe zu wagen, nachdem ich ihn beim erstenmal so schnell durchschaut hatte.
    „Ihr steht untätig herum und redet dummes Zeug, anstatt euch darum zu kümmern, daß Terrania City wiederaufgebaut wird!" polterte er. Anscheinend hatte er die Scheinrolle, die er unter der Kleinen Majestät gespielt hatte, noch immer nicht aus seinem Bewußtsein verdrängen können.
    Atlan, Bull und Tschubai bewiesen sehr viel Verständnis für die Lage Bosketchs, denn keiner gab der Versuchung nach, ihn grob anzufahren und zum Teufel zu schicken.
    „Wir kümmern uns gleich darum, Claus", erklärte Reginald Bull. „Geh inzwischen voraus und suche Hacken und Schaufeln zusammen, ja?"
    „Hacken und Schaufeln", wiederholte Claus Bosketch, und ich sah, daß es hinter seiner Stirn arbeitete.
    „Zusammensuchen, ja!"
    Er drehte sich um und ging hinaus.
    „Damit wird er den ganzen Tag beschäftigt sein", meinte
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