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0830 - Die vierte Inkarnation

Titel: 0830 - Die vierte Inkarnation
Autoren: Unbekannt
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Er wurde von Unsicherheit und Zweifeln geplagt. Konnte nicht auch er eine unheimliche Ausstrahlung fühlen, die von diesem fremden Gebilde im Lagerraum ausging? Hatte sich nicht die gesamte Atmosphäre an Bord geändert? Und war die von Rhodan befohlene Trennung des Schiffes wirklich nur eine Präventivmaßnahme?
    Gahlmann hatte sich schon bei dem fast frevelhaften Wunschgedanken ertappt, die Hulkoos hätten die KARIBU bei ihrem Flug von Wassytoir zur SOL abfangen und die Inkarnation befreien mögen.
    „Jeder von uns wüßte gern, was jetzt im Lagerraum geschieht", sagte Fengor nachdenklich.
    „Man kann sich eine gewisse Vorstellung von den Vorgängen dort unten machen", schlug Boysen vor.
    „Die Halle wurde in ein Labor umgewandelt, und die Wissenschaftler, einschließlich der Mutanten, sind damit beschäftigt, das Rätsel dieser Wesenheit zu ergründen."
    „Eine erloschene energetische Sphäre, die zu irgend etwas geronnen ist mit einer paralysierten unbegreiflichen Existenzform in ihrem Innern", sagte der junge Gerrit. „Wir haben schon Schwierigkeiten damit, es zu umschreiben."
    Draußen im Korridor klangen Schritte auf. Gleich darauf streckte Joscan Hellmut den Kopf herein.
    „Riechen Sie Ärger?" fragte Gahlmann spontan.
    Hellmut schüttelte den Kopf und sah sich um. Seine Blicke blieben schließlich an Dorgon hängen.
    „Ich habe Sie gesucht", eröffnete er. „Sie sollen mich in den Lagerraum begleiten. Kelkor möchte Sie dabeihaben."
    Kelkor war einer der Wissenschaftler für extraterrestrische Biologie, erinnerte sich Gahlmann.
    Er war kein Solgeborener, aber er hatte schon oft mit Dorgon zusammengearbeitet. Eigentlich waren Kelkor und Dorgon kein Gespann, von dem man annehmen konnte, daß es gut funktionierte. Auf der einen Seite Dorgon mit seinen Schwächen für Okkultismus, auf der anderen Seite der geradezu knochentrockene, alte Mann.
    Gahlmann beobachtete Dorgon, weil er auf dessen Reaktion gespannt war und sogar damit rechnete, daß Dorgon das Ansinnen ablehnen würde.
    „Dann kannst du ja selbst nachsehen, was da unten los ist", meinte Fengor sarkastisch.
    „Habt ihr deshalb gestritten?" wollte Hellmut wissen.
    „Wir hatten ein Mäuserennen", erklärte Gahlmann lächelnd.
    Der Sprecher der Solgeborenen warf Fengor einen Blick zu. Fengor griff in seine Kitteltasche und holte die Bruchstücke der Robotmaus hervor. Er legte sie in die offene Hand, die Hellmut ihm entgegenhielt.
    „Ich werde Sie begleiten, Joscan", sagte Dorgon in diesem Augenblick.
    „Wir würden alle gern mitgehen", sagte Gahlmann.
    Hellmut lachte und ging mit Dorgon hinaus.
    Gahlmann warf die Tür zu und sah sich im Kreis der anderen um.
    „Er wird uns einen genauen Bericht geben, sobald er zurückkommt!"
    „Wenn er zurückkommt!" meinte Gerrit.
    „Hat er dich schon angesteckt?" fragte Fengor irritiert. „Früher oder später werden sie herausfinden, was wir uns da eingefangen haben."
    „Und danach?" fragte Gahlmann ironisch.
    Die anderen sahen ihn verblüfft an, und Gahlmann erkannte, daß sie überhaupt noch nicht nachgedacht hatten, was nach einer erfolgreichen Untersuchung geschehen würde. Gahlmann hatte darüber ein kurzes Gespräch mit Hellmut geführt. Der Sprecher der Solgeborenen war überzeugt davon, daß Perry Rhodan versuchte, eine Spur zu BARDIOC zu finden. Rhodan suchte den Kontakt zu dieser Superintelligenz.
    Schon seit seiner frühesten Jugend versuchte Gahlmann immer, einen Sinn in der Handlungsweise anderer Menschen zu erkennen.
    Er bemühte sich darum, ihre Beweggründe zu verstehen und ihre Gefühle zu analysieren. Dadurch war es ihm möglich, sich besser auf sie einzustellen und eine manchmal fast prophetische Gabe dafür zu entwickeln, was in der nahen Zukunft geschah.
    Außerdem hatte diese Eigenschaft den Hangaringenieur vorurteilslos gemacht, er war einer der wenigen Solgeborenen, der die Denk- und Handlungsweise der echten Terraner nicht nur verstand, sondern auch akzeptierte.
    Rhodans Motivation zu ergründen, fiel ihm jedoch schwer.
    Ob der Kristall der Kaiserin von Therm doch eine Rolle spielte?
    Perry Rhodan hatte die Besatzung wissen lassen, daß er einen freien Willen besaß und keineswegs ein Söldner der Duuhrt war.
    Aber das war schließlich eine subjektive Feststellung.
    Auch die Tatsache, daß die Mutanten keine Hinweise auf eine Beeinflussung Rhodans durch fremde Mächte finden konnten, besagte im Grunde genommen überhaupt nichts.
    Wenn Rhodan ein Werkzeug der Kaiserin von Therm
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