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0830 - Der Tod des Unsterblichen

0830 - Der Tod des Unsterblichen

Titel: 0830 - Der Tod des Unsterblichen
Autoren: Christian Montillon
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tausende von Zähnen warteten darauf, sich in ihr Fleisch zu schlagen.
    Doch der Laserschuss hatte noch eine andere Wirkung. Nicoles Bein kam frei. Sie sprang zurück, jagte noch in der Bewegung einen Laserstrahl in den hässlichen Monsterschädel. Hohes, fiependes Kreischen antwortete ihr.
    Verdammt, wie war sie hierher gekommen? Wie hatte diese verfluchte-Vampirdämonin sie hierher gebracht? Es konnte keinen Zweifel daran geben, dass diese an Nicoles Situation schuld war.
    Das Monstrum brüllte und kroch weiter aus der Erde hervor. Der zentrale Leib, von dem Dutzende Tentakel abgingen, war gewaltig. Nicole sah viele Augen, die sie tückisch anblitzten. Ohne genau zu zielen, jagte sie zwei weitere Laserstrahlen gegen die Kreatur. Dann warf sie sich herum und wollte losrennen.
    Sie kam keinen einzigen Schritt weit. Ein Schlag gegen den Rücken schleuderte sie zu Boden. Ein Tentakel schlang sich um ihren Fuß und zerrte sie rückwärts, dem Zentralleib der Bestie entgegen. Bäuchlings schrammte sie über den Boden, versuchte sich irgendwo festzuklammern - vergeblich.
    Sie trat zu, wieder und wieder, rammte den Fuß gegen den Tentakel, der ihren Fuß umschlungen hatte. Sie erzielte nicht den geringsten Erfolg.
    Jetzt prasselten Schläge auf sie ein. Weitere Greif arme umschlangen sie. Ihre Beine, ihre Arme, den Leib…
    Hilflos drückte Nicole erneut ab, sah nicht einmal, ob der Laserstrahl ein Ziel traf. Ein Tentakel prallte gegen ihre Hand, die Finger öffneten sich, sie verlor den Strahler. Sie schrie in wilder Panik und Angst auf, als sie weitergeschleift wurde. Die Luft entwich ihren Lungen. Die Tentakel spreizten ihre Bei ne und Arme, dass sie glaubte, gevierteilt zu werden.
    Plötzlich drehte die Bestie Nicoles Körper in der Luft. Mit dem Kopf voran wurde sie auf das Maul des Untiers zugezogen.
    Nicoles Augen weiteten sich, als sie den gewaltigen Reißzähnen des Monsters näher und näher kam…
    ***
    In der Hölle der Unsterblichen nahmen Professor Zamorra und Andrew Millings weit vor sich etwas wahr.
    Zamorra blieb stehen. »Ich glaube, wir erreichen unser Ziel. Bitte gib mir das Langka.«
    Andrew griff in seine Hosentasche und reichte ihm den einem winzigen Spazierstock ähnlichen Gegenstand. Kaum berührte Zamorra ihn, veränderte sich seine Wahrnehmung. Er sah wieder hinter die Kulissen der Realität.
    Er hatte sich nicht getäuscht. Die unheimlichen, rot glühenden Blitze zuckten tatsächlich dort nieder, wo er etwas zu erkennen glaubte. Jetzt sah er auch, dass sich die Blitze nah am Boden verästelten. Die komplette Region einige hundert Meter vor Zamorra glühte düster rot, ein einziges pulsierendes Meer aus negativer Energie quoll dort vom Himmel herab.
    Es war ein unheimlicher Anblick, der Zamorras Herz sich zusammenkrampfen ließ. Dort vorne mussten sich die verkrüppelten Bäume mit den Käfigen befinden, in denen die gestorbenen und in Ewigkeit verdammten Auserwählten darbten. Jetzt wusste Zamorra, dass sie von einem steten Strom schwarzmagischer Kraft gequält wurden.
    Der Parapsychologe spürte, dass sich das Langka in seiner Hand erwärmt hatte. Seine Oberfläche schien darüber hinaus mit einer Art elektrischer Energie geladen zu sein. Zamorras Handfläche kribbelte, die Finger begannen, unkontrolliert zu zucken.
    Er reichte das Langka zurück an Andrew Millings. »Sei vorsichtig«, riet er. »Es verändert sich.« Jetzt sah der Meister des Übersinnlichen wieder auf natürlichem Weg. Nach wie vor überspannte der deprimierend graue Himmel die unendliche Ebene aus toter Erde. Und dort, wo er eben noch das rot glühende Energiemeer wahrgenommen hatte, standen in der Ferne die Bäume. Endlich lag ihr Ziel sichtbar vor ihnen, auch wenn es noch eher zu erahnen als zu erkennen war.
    Zamorra verspürte eine innere Anspannung, wie er sie selten wahrgenommen hatte. Ob sie ihr Ziel erreichen konnten, war diesmal mehr als ungewiss… zumal sich immer wieder Zweifel in ihm regten, was sie überhaupt beabsichtigten. Was war ihm wichtiger-Torre Gerret zu befreien, der immerhin ein Todfeind gewesen war? Oder die Hölle der Unsterblichen zu zerstören, und damit gegen ein universelles Gesetz aufzubegehren? Hatte er sich etwas vorgenommen, das ohnehin unmöglich war? Und was würde geschehen, sollte es ihm doch gelingen? Würden höhere Mächte ihn dafür zur Rechenschaft ziehen?
    Andrew ließ den magischen Gegenstand wieder in seiner Tasche verschwinden. »Das Langka erwärmt sich schon seit längerem. Ich
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