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0830 - Der Tod des Unsterblichen

0830 - Der Tod des Unsterblichen

Titel: 0830 - Der Tod des Unsterblichen
Autoren: Christian Montillon
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bereits reichlieh genossenen Alkohols in ausgelassener Stimmung.
    Die Katastrophe war unaufhaltsam, und sie begann - jetzt!
    Ein schmächtiger Besessener stellte sich direkt vor einen großen, schwarzhaarigen Menschen.
    »Was willst du?«, schnauzte dieser ihn an, atmete tief ein und ließ die reichlich vorhandenen Muskeln seiner Oberarme spielen. »Geh mir aus dem Weg, du Witzfigur!«
    Kaum hatte er das letzte Wort ausgesprochen, weiteten sich seine Augen ungläubig. Aus Auge, Nase und Mund seines Gegenübers quoll etwas hervor. Ein schwarzes, diffuses Etwas…
    Gleichzeitig brach überall das Chaos aus.
    Alle Besessenen schickten Teile der Dämonengeister aus, die sich in ihnen befanden. Hohes Sausen und Raunen erfüllte die Luft. Die Vampire griffen sich die schreckensstarren Menschen, versenkten ihre Zähne in ihren Halsschlagadern, tranken das warme, frische Blut.
    Es ging schnell.
    Kein einziger Schrei klang auf.
    Andre Gasser stand dabei und beobachtete alles. Noch vor Stunden hätte ein Teil in ihm Entsetzen empfunden, doch jetzt blickte er mit nüchternem, kaltem Interesse auf das schreckliche Geschehen.
    Das letzte Quäntchen Mensch in ihm war noch dazu fähig, sich eigenständige Gedanken zu machen, aber was er sah, schreckte ihn nicht mehr. Zu sehr war seine Natur bereits von untoten, höllischen Gedanken bestimmt.
    Drei der Menschen waren inzwischen ebenfalls von Teilen der Dämonengeister besessen, die anderen fünf opferten in diesen Sekunden ihr Blut, um die kleine Armee Angéliques zu stärken.
    So war es eine große Schar höllischer Kreaturen, die sich wenig später auf die Suche nach weiteren Opfern machte.
    Andre Gasser beobachtete das Sterben um ihn herum teilnahmslos. Teilnahmslos?
    Nicht ganz.
    Er rang mit sich, ob er seinen Hunger ebenfalls stillen sollte…
    ***
    In der Welt der Zeiten blickte Sid Amos Angélique tadelnd an. »Wo hast du Nicole hingeschickt? Welche Zeitebene befindet sich dort hinten, wenige Schritte von uns entfernt? Bist du dort gewesen? Und ist Nicole in Gefahr?«
    »Gefahr?«, fragte die Vampirdämonin unschuldig. »Was heißt schon Gefahr?«
    »Ich werde sie zurückholen«, sagte Amos bestimmt. »Und du wirst nie wieder eine solche Dummheit begehen. Wir arbeiten zusammen, ist das klar?«
    Der ehemalige Höllenfürst ging zu dem Punkt, wo Nicole verschwunden war. Amos wusste genau, dass Nicole in eine andere Zeitebene gewechselt war. Er war mit den Begebenheiten dieser Dimension bestens vertraut, denn er hatte sich in früheren Zeiten öfter hier aufgehalten, um seinen Geschäften nachzugehen.
    Einen Augenblick später war er ebenfalls nicht mehr zu sehen.
    Angélique wartete ab. Sie hatte inzwischen mehrfach Kontakt mit ihren Dienern aufgenommen. Selbst über Dimensionsgrenzen hinweg war ihr das möglich, denn sie war mit ihnen eng verbunden. Zuletzt hatte sie ihnen mitgeteilt, wo sie sich befand, und dass sie sich stärken und ihre Zahl vergrößern sollten.
    Wenn es ihr gelang, in dieser Welt ihren Körper zurückzuerlangen und danach in die Welt der Menschen zurückzukehren, wollte sie über eine Armee verfügen. Sie musste über eine Armee verfügen, denn sie hatte in den Augen Lucifuge Rofocales versagt. Und wen der Ministerpräsident Satans, der oberste Dämon neben LUZIFER selbst, dem ewig schweigenden Herrscher, als Versager ansah, der konnte sehr leicht sein Leben verlieren…
    Angélique musste Lucifuge Rofocales Gunst zurückgewinnen, indem sie grauenhafte Taten vollbrachte, wenn sie nicht auf das Schrecklichste bestraft werden wollte.
    Ihre Umgebung veränderte sich von einem Augenblick auf den nächsten. Angélique schrie erstaunt auf.
    Ihr Körper materialisierte, und ein Tentakel traf sie mit grausamer Wucht. Sie schrie, wurde von den Füßen gerissen und prallte hart auf den Boden. Verdammt, was war hier geschehen? Sie hatte sich keinen Zentimeter auf das Zeitfeld der Vergangenheit zubewegt!
    »Die Zeitfelder wandern über die Oberfläche dieser Dimension!«, hörte sie Sid Amos rufen. »Von Zeit zu Zeit verschieben sich die geographischen Grenzen. Und nun komm her!«
    Sie stand wieder auf und sah, dass sie diesmal nicht das Opfer eines gezielten Angriffs geworden war. Der Schlag des Tentakels, der sie getroffen hatte, war nichts als ein letztes Aufbäumen des Monstrums gewesen.
    Der Leib der Todeskrake lag zerschmettert in einem See aus dunklem Blut, hier und da zuckten noch einige seiner Greif arme, doch es gab keinen Zweifel, dass das Biest tot
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