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083 - Der Mann aus der Retorte

083 - Der Mann aus der Retorte

Titel: 083 - Der Mann aus der Retorte
Autoren: Dämonenkiller
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einige Schafe, dann zog er sich in die Richtung der Berge zurück. Der Schäfer erwähnte auch Dula, die noch immer bei Don ist."
    „Hm. Und was unternimmt die Polizei?"
    „Zwei Hubschrauber sind ständig unterwegs, die das betreffende Gebiet absuchen. Sobald sie Don sehen, geben sie die Meldung an Gunnarsson weiter, der einen Hubschrauber bereitgestellt hat. Er gibt uns sofort Bescheid, wenn Don gesehen wird. Wir fliegen dann mit ihm los."
    „Da können wir also nur hoffen, daß Don bald gefunden wird", sagte Dorian, dessen Laune sich etwas gebessert hatte.

    Doch der Abend und die Nacht vergingen, ohne daß Don gefunden wurde.
    Am nächsten Tag um zehn Uhr rief Gunnarsson an. Er sagte, daß Coco und Dorian sofort zum Flughafen fahren sollten. Don war von einem Lkw-Fahrer kurz vor Stöng gesehen worden. Zwei Polizeihubschrauber waren bereits unterwegs, und auch einige Streifenwagen hatten sich an die Verfolgung gemacht.
    Jonas fuhr sie zum Flughafen, wo Magnus Gunnarsson in einem Hubschrauber auf sie wartete. Sie waren kaum eingestiegen, als der Helikopter schon abhob und über Reykjavik in Richtung Osten flog.
    „In zwanzig Minuten sind wir in Stöng", sagte Gunnarsson.
    „Liegen noch andere Meldungen vor?" fragte Coco.
    „Nur die des Lkw-Fahrers. Er behauptet, daß Don gut und gern fünfzehn Meter groß sein muß." Über das Funkgerät kam eine Meldung herein. Gunnarsson antwortete.
    „Einer der Polizeihubschrauber hat Don gesehen", sagte Gunnarsson zufrieden. „Er wartet, bis wir eintreffen."
    „Haben Sie einen Plan, wie Don gefangengenommen werden kann?" erkundigte sich Dorian. Gunnarsson nickte. „Die Polizei wird Tränengas, Rauchbomben und Betäubungswaffen einsetzen. Sollte das alles nichts helfen, verwenden sie ein spezielles Lähmungsgas."
    „Vielleicht ist das alles nicht notwendig", meinte Dorian. „Ich möchte mit Don sprechen. Vielleicht läßt er sich freiwillig gefangennehmen.“
    „Das wage ich zu bezweifeln, aber ein Versuch kann nicht schaden."
    Wieder kam eine Meldung herein. Diesmal wurde Gunnarssons Gesicht ernst. Er rief dem Piloten etwas zu.
    „Möglicherweise kommen wir zu spät", flüsterte Gunnarsson. „Die Polizei muß unter Umständen Ihren Freund erschießen."
    „Was ist geschehen?" fragte Coco angstvoll.

    Eine laut schnatternde norwegische Reisegruppe stieg aus dem Bus, der unweit von Stöng stehengeblieben war. Stöng, das war ein Hof, der aus der Anfangszeit der Besiedlung Islands stammte. Der Hof war 1104 bei einem Vulkanausbruch verschüttet worden. Die Ruinen wurden ausgegraben, überdacht und zum Teil restauriert. Nun vermittelten sie einen guten Eindruck vom Leben der damaligen Siedler.
    Neugierig scharten sich die Touristen um den Reiseführer, der eben mit seinen Erklärungen begonnen hatte. Er wandte unwillig den Kopf, als er einen erregten Schrei hörte. Der Fahrer des Busses lief auf die Reisegruppe zu. Dabei fuchtelte er wild mit den Händen herum.
    „Der Riese!" brüllte er. „Der Riese kommt auf den Hof zu. Rette sich, wer kann!"
    Die Touristen rannten wie aufgeschreckte Hühner durcheinander und liefen panikartig davon.
    Da tauchte der Riese auf. Er war so groß wie ein dreistöckiges Haus. Das graue Haar, das Gesicht und der Oberkörper waren blutbesudelt.
    Etwa hundert Meter hinter dem Riesen schwebte ein Hubschrauber, der jetzt zur Landung ansetzte. Zwei Polizisten sprangen heraus, die dem Riesen folgten, der neben dem Autobus stehengeblieben war.
    Der Autobus schien seine Wut zu wecken. Er sprang mit beiden Beinen auf das Dach, das einbrach. Dann versetzte er dem Autobus mit den geballten Fäusten einige Hiebe. Schließlich hob er ihn über den Kopf und schleuderte ihn mehr als zwanzig Meter weit. Der Autobus landete auf dem Dach, überschlug sich und explodierte.
    Die Touristen rannten schreiend weiter. Keiner war von dem Autobus getroffen worden.
    Der Riese hatte sich etwas beruhigt. Er atmete schwer und sah gebückt nach dem brennenden Autobus. Seine Augen hatten einen glasigen, völlig stupiden Ausdruck.
    Don Chapman dachte nicht mehr wie ein Mensch. Er war zu einem Tier geworden, für das es nur die Gier nach Nahrung gab. Seit einigen Stunden hatte er nichts mehr gegessen. Sein Hunger wuchs mit jeder Minute, doch er hatte keine Schafe und keine Kühe gesehen.
    Mehr als eine Minute blieb er nachdenklich stehen, dann ging er langsam um den uralten Hof herum. Er bemerkte nicht Dula, die ihm noch immer folgte.
    Die Polizisten hielten fünfzig
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