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083 - Der Mann aus der Retorte

083 - Der Mann aus der Retorte

Titel: 083 - Der Mann aus der Retorte
Autoren: Dämonenkiller
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wir, was Fernel beabsichtigt hatte", stellte Don tonlos fest. „Er wollte mir nicht meine normale Größe zurückgeben. Er wollte mich zu einem Riesen machen."
    „Du wächst noch immer", stellte Coco sachlich fest. „Es bleibt uns im Augenblick keine andere Wahl. Ich muß dich in den langsameren Zeitablauf versetzen, Don."
    Coco ging rasch auf Don zu, der jetzt schon über zwei Meter groß war. Sie hob beide Hände und konzentrierte sich. Dann preßte sie ihre Handflächen gegen Dons Schläfen, versetzte sich in einen langsameren Zeitablauf und wollte Don mit sich reißen. Doch die Verbindung zu Don brach ab. Coco kehrte in den normalen Zeitablauf zurück. Sie probierte es noch mal - wieder erfolglos.
    „Es gelingt nicht", sagte sie bestürzt. „Ich verstehe das nicht. Sobald ich den Zeitablauf ändere, reißt die Verbindung zu Don ab."
    „Versuche es noch mal!" drängte Dorian.
    Coco nickte. Wieder legte sie ihre Hände an Dons Schläfen, doch auch diesmal gelang es ihr nicht, Don mitzureißen.
    „Was nun?" fragte Don.
    „Ich weiß - mir keinen - Rat", stammelte Coco. „Vielleicht könnte ich es mir einer Beschwörung versuchen, aber dazu brauche ich verschiedene Gegenstände, die ich nicht bei mir habe. Ich gehe sie rasch besorgen."
    „Beeile dich!" sagte Dorian.
    Coco griff nach ihrer Handtasche und lief aus dem Hotelzimmer. Der Dämonenkiller steckte sich eine Zigarette an und ließ Don nicht aus den Augen.
    Don setzte sich langsam aufs Bett und schloß die Augen. Er schluchzte.
    Dorian biß die Zähne zusammen.
    „Nun ist alles aus", flüsterte Don. „Ich wachse immer weiter. Jeder Gedanke fällt mir schwer. Ich habe Angst, Dorian - entsetzliche Angst. Ich verwandle mich immer mehr in ein Monster. Du mußt mich töten, wenn ihr den Wachstumsprozeß nicht aufhalten könnt. Versprich es mir, Dorian!"
    „Rede keinen Unsinn!" sagte der Dämonenkiller scharf.
    „Es ist kein Unsinn, Dorian." Don öffnete die Augen. „Ich sehe alles wie durch einen Nebel hindurch. Das Sprechen strengt mich an. Jede Bewegung fällt mir schwer."
    Er versuchte aufzustehen, sank aber augenblicklich aufs Bett zurück.
    „Bleib liegen, Don!"
    Don schluckte. Seine Bewegungen waren ruckartig.
    Dorian kniff die Augen zusammen. Don erinnerte ihn an ein Wesen, das er vor langer Zeit kennengelernt hatte. Vor fast vierhundert Jahren, als sein Name Michele da Mosto gewesen war. Dorian versuchte sich zu erinnern, wann es genau gewesen war, doch es wollte ihm nicht einfallen.
    Ein heiserer Schrei ließ Dorian zusammenzucken. Don wand sich wie in Krämpfen auf dem Bett hin und her. Sein Gesicht war schweißbedeckt.
    „Ich verbrenne", röchelte Don. „Wasser!"
    Der Dämonenkiller reichte Don ein Glas Wasser. Don packte es, trank gierig und verschüttete die Hälfte. Er wuchs immer weiter. Jetzt war er schon zwei Meter zehn groß. Die Naht des Pullovers platzte auf.
    „Mehr Wasser!" keuchte Don mit versagender Stimme.
    Gierig trank er drei weitere Gläser aus. Seine Schmerzen schienen schwächer geworden zu sein. Er lag mit geschlossenen Augen auf dem Rücken. Gelegentlich durchlief ein Zittern seinen mächtigen Körper.
    Dorian hörte aus der Tasche Dulas leise Stimme, doch er wagte nicht, das kleine Mädchen herauszuholen.
    Verdammt, fragte sich Dorian, wo bleibt nur Coco?
    Don wälzte sich wimmernd auf den Bauch und schlug mit den geballten Fäusten auf das Kopfpolster ein.
    „Ich halte es nicht mehr aus!" brüllte er und sprang auf.
    Seine Bewegungen waren noch immer ruckartig.
    „Du bleibst liegen", keuchte Dorian und gab Don einen Stoß gegen die Brust, daß er zurück aufs Bett fiel.
    „Laß mich!" schrie Don und schlug wild mit den Armen um sich. „Ich will ins Freie. Hier ist es entsetzlich heiß."
    „Ich öffne das Fenster", sagte Dorian rasch.
    Kühle Luft strömte ins Hotelzimmer.
    Für wenige Minuten beruhigte sich Don. Sein Atem ging jetzt ruhiger.
    Dorian überlegte, ob es sinnvoll war, einen Arzt zu rufen. Er zögerte; er wollte auf Coco warten.
    In diesem Augenblick richtete sich Don auf. Er wandte den Kopf herum und blickte Dorian an. Seine Augen waren starr, völlig ausdruckslos.
    „Was ist mit dir?" fragte Dorian.
    Chapman antwortete nicht. Er stand schwankend auf. Wieder war er um einige Zentimeter gewachsen. Er taumelte auf den Dämonenkiller zu, beide Arme weit von sich gestreckt. Sein Gesicht hatte einen stupiden Ausdruck angenommen.
    „Don!" schrie Dorian verstört. „Kannst du mich verstehen?"
    Nur ein
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