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0828 - Drachenritt

0828 - Drachenritt

Titel: 0828 - Drachenritt
Autoren: W.K. Giesa
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Drache. »Der eine nennt mich eigenartig, die andere eine Plage. Es ist nicht zu fassen.« Er sah zum Himmel empor. »Ich bin ein Drache - holt mich hier raus!«, schrie er.
    »Der scheint ja noch schlimmer zu sein als Fooly«, murmelte Gryf. »Ob der Kleine auch mal so wird, wenn er erwachsen ist?«
    »Du hältst doch nicht etwa einen Jungdrachen gefangen?«, krächzte das Riesenmonstrum entrüstet.
    »Seh ich so bescheuert aus?«, fragte Gryf zurück.
    »Ja.«
    »Jetzt lausche mir mal ganz genau, du Ungeheuer!«, fuhr Gryf ihn an. »Du…«
    »Es wird genug Zeit sein, mich mit meinem richtigen und vollständigen Namen anzusprechen!«, dröhnte des Drachen Stimme. »Höre und nimm zur Kenntnis, dass ich Meister Schleweckermauzbaumfallschnappbeißer der Große von und zu Klingenschmiedfunkensprüh der Ältere, anbetungswür…«
    »Chrufu genügt«, unterbrach Teri ihn noch etwas lauter. »So heißt er nämlich wirklich. Und er hat Heuschnupfen!«
    »Haaaaaaaatschieh!«, bekräftigte der Drache dies.
    Gryf entging dem damit verbundenen Feuerstrahl nur haarscharf durch einen tollkühnen Sprung zur Seite -der ihn ein paar Meter näher an den reglosen Dämon brachte. Man konnte ja schließlich das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden…
    Chrufu schüttelte sich heftig.
    »Warum hast du diesem elenden Wanderfischchen meinen richtigen Namen verraten, Säugetierchen?«, beklagte er sich. »Das fördert nicht gerade seinen Respekt. Also wirst du jetzt flugs von mir absteigen!«
    »Nein.«
    »Dann eben nicht. Wachs doch an meinen Schuppen fest. Aber nicht mal so was könnt ihr Säugetierchen.«
    »Gryf ist auch ein Säuger und kein Wanderfisch!«, erklärte Teri themawechselnd.
    »Auch das noch. Na gut, ich werde meine Speisekarte entsprechend ergänzen. Hat jemand was zum Schreiben da? Einen Meißel? Feder und Tintenfass? Schreibmaschine? Computer?«
    »Ihr grundgütigen Götter!«, seufzte Gryf. »Wer hat den bloß freigelassen?«
    »Wenn’s dir nicht gefällt, kannst du gern in meinen Schlund spazieren«, sagte Chrufu. Er ließ sich wieder einmal fallen, und sein Kopf lag flach auf dem Boden. Das Maul öffnete sich weit. »Chomm chon eher, ech cheht auch chanch chnell!«, stieß er hervor, ohne die gespreizten Kiefer mehr als unbedingt nötig zu bewegen.
    Gryf beschloss, dieses seltsame Unikum erst mal zu ignorieren. Er ging zu dem Dämon hinüber.
    »Lebt er noch?«, fragte Teri.
    »Sieht so aus. Ich nehme mal an, das ist einer von denen, die uns in diese Falle gezogen haben?«
    »Sie waren zu dritt. Zwei sind jetzt in Chrufus Magen. Dich hat es also auch erwischt? Ich hatte gehofft, du wärst aus eigener Kraft hergekommen, um mich zurückzuholen.«
    »Leider nicht. Das heißt also, wir müssen diesen Gehörnten aufwecken und befragen. Vermutlich werden wir ihn auch ein bisschen foltern müssen.«
    Der Drache wurde unruhig. »Cha-chaaaaa-chaaaaaaaatschieh!« Er nieste wieder kräftig und bäumte sich dabei auf. Diesmal wurde Teri abgeschüttelt. Sie flog durch die Luft. Gryf sprang dorthin, wo sie auf den Boden prallen würde, und fing sie auf, dämpfte ihren Sturz. Um dem Aufprall noch mehr an Schwung zu nehmen, rollte er sich mit ihr seitwärts ab.
    »Danke«, presste sie hervor.
    »Alles in Ordnung mit dir?«, wollte er wissen und rappelte sich wieder auf die Beine. Er half Teri dabei, ebenfalls aufzustehen.
    Sie machte ein paar Schritte, eine Kniebeuge. »Ja«, sagte sie dann. »Nichts gebrochen, nichts gezerrt. Ich bringe diesen verdammten Drachen um.«
    »Das ist verboten«, brummte Chrufu.
    »Wer sagt das?«, fauchte Teri ihn an.
    »Ich. Oder siehst du sonst noch jemanden hier, der über entsprechende Autorität verfügt?«
    »Der nervt«, murmelte Gryf. »Wenn alle Drachen so sind, beziehungsweise waren, wundert mich gar nicht mehr, dass sie im Mittelalter von den Rittern reihenweise erschlagen wurden.«
    »Das war reiner Eigennutz«, vermerkte Chrufu. »Denn wer in Drachenblut badet, wird unverwundbar.«
    »Ich kann mir was Schöneres vorstellen, als in dieser stinkenden Brühe zu baden«, sagte Teri und schüttelte sich.
    »Drachenblut ist keine stinkende Brühe…«
    »Jetzt halt endlich mal den Rand!«, forderte Gryf, der allmählich ungeduldig und wütend wurde. »Nix wie Ärger hat man mit dem Schuppengetier, egal, ob’s Chrufu oder Fooly heißt… Sehen wir mal, ob wir diesen Dämon wieder wach bekommen.«
    »Du meinst mein Futterchen?«, warf der Drache ein. »Ich könnte ihm ein bisschen Feuer unter
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