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0821 - Grauen aus dem Meer

0821 - Grauen aus dem Meer

Titel: 0821 - Grauen aus dem Meer
Autoren: W.K. Giesa
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in der Traumzeit.«
    ***
    Plötzlich konnte der Dämon sie sehen. Seltsame Kreaturen, die ihm entgegentraten. Der Regenbogenmann, der Krokodilmann, und noch eine Hand voll anderer Traumzeitwesen.
    »Was willst du bei uns?«, fragte der Regenbogenmann.
    »Ich will euren Sinn ändern.«
    »Das kannst du nicht«, sagte der Krokodilmann. »Weil du ein Fremdkörper bist.«
    »Ich will mit euren Gedanken und Träumen diese Welt ändern.«
    »Das kannst du nicht«, sagte der Regenbogenmann. »Weil du ein Fremdkörper bist.«
    »Dann werde ich euch töten.«
    »Das kannst du nicht«, sagte der Schlangenmann. »Weil du ein Fremdkörper bist.«
    Der Dämon schleuderte einen Blitz auf ihn. Doch der Blitz erreichte den Schlangenmann nicht. Er verlosch wenige Zentimeter vor dessen Körper.
    »Du bist Thereok«, sagte der Krokodilmann.
    Jetzt erschrak der Dämon doch. Wenn jemand den wahren Namen eines anderen Wesens kennt, gewinnt er Macht über dieses Wesen. Und Thereok war sein wahrer Name! Unter den Menschen und selbst unter Dämonen war er unter anderen Namen bekannt und dadurch vor magischen Angriffen geschützt.
    Aber der Krokodilmann kannte seinen Namen! Woher?
    Der Dämon ging auf ihn zu. Er packte ihn und ließ ihn zusammenschrumpfen. Der Regenbogenmann warf seinen Speer, der von dem Dämon abprallte. Der Krokodilmann wand sich in den Pranken des Dämons. Er wehrte sich, aber das half ihm nichts.
    Thereok zerdrückte ihn und brach ihm das Genick. Dann warf er ihn achtlos beiseite.
    Der tote Krokodilmann schlug Wurzeln. Er begann zu wachsen und wurde zu einem Baum, dessen Schatten seine Begleiter bedeckte.
    Der Dämon wurde von dem Schatten zurückgestoßen. Er kam an die anderen Traumzeitwesen nicht mehr heran.
    Überrascht bemerkte er, wie stark der Baum Wurzeln trieb. Sie wuchsen mit unglaublicher Geschwindigkeit und präsentierten sich, als habe es sie schon immer gegeben. Sie arbeiteten sich durch den Sand vorwärts, um den Dämon herum, und kreisten ihn ein. Innerhalb weniger Augenblicke wurden Ableger des Baumes daraus, neue Bäume, die ebenfalls Schatten warfen. Ein Schattenkreis umgab Thereok jetzt.
    Er versuchte auszubrechen, aber es gelang ihm nicht. Der Schattenkreis war stärker als jeder Bann.
    Der Dämon hob den Speer des Regenbogenmanns auf und stieß ihn in den großen Baum. Die Wurzeln verfaulten, der Baum verlor seine Blätter und schrumpfte. Die Ableger starben ab. Auch sie verloren ihre Blätter. Aus ihnen wurden große, über fünfzehn Zentimeter lange Termiten. Diese kreisten den Dämon weiterhin ein. Sie engten den Kreis immer weiter ein. Jetzt hatten die ersten den Dämon erreicht und bissen zu.
    Er schrie auf und trat etliche von ihnen in den Boden.
    Aber sie kamen an anderen Stellen wieder daraus hervor und stürzten sich wieder auf ihren Gegner.
    Er begriff, dass sie ihn auffressen würden.
    Wieder nahm er den Speer. Er stieß die Spitze in den Boden und stieß sich dann ab, katapultierte sich über den Ring der Termiten hinweg.
    Direkt vor die Fänge des Hundemanns, der ihn finster anknurrte. Über ihm schwebte jetzt der Wolkenmann und ließ es regnen. Der Boden wurde rasch feucht, wurde weich wie Morast, verwandelte sich in einen Sumpf, in dem der Dämon allmählich einsank.
    Thereok entfesselte Feuer um sich herum, das den Sumpf austrocknete, und kletterte wieder daraus hervor. Inzwischen hatten die Termiten ihn fast wieder erreicht.
    »Du siehst ein, dass du uns nicht töten kannst?« Es war mehr eine Feststellung des Regenbogenmanns als eine Frage. »Du siehst ein, dass du ein Fremdkörper bist?«
    »Ja«, zischte der Dämon. »Aber ich habe bereits etwas verändert.« Er wies auf die Termiten. »Dieses Krokodil hat sich in Insekten verwandelt.«
    »Das ist wahr«, sagte die Schmetterlingsfrau betroffen. »Es findet eine Veränderung statt. Thereok verändert diese Welt. Das ist nicht gut.«
    »Was können wir tun?«, fragte der Schlangenmann.
    »Er muss wieder gehen«, verlangte der Dingomann.
    Thereok lachte höhnisch auf.
    »Nicht, bevor noch mehr verändert wurde«, sagte er. »He, Schmetterling, was hältst du davon, wenn dir statt Fühlern Hörner wachsen? Und ein Feuerschweif? Odèr wenn deine Flügel vertrocknen und zerpulvem und du dich fortan auf deinen schwachen Beinchen fortbewegen musst?«
    »Du kannst so grausam nicht sein«, stöhnte die Schmetterlingsfrau.
    »Ich werde dir das Genick zerbeißen«, drohte der Dingomann.
    Der Dämon trat aus und zerschmetterte dem Dingomann
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