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0821 - Grauen aus dem Meer

0821 - Grauen aus dem Meer

Titel: 0821 - Grauen aus dem Meer
Autoren: W.K. Giesa
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mit seinem Fuß die Wolfsschnauze. Der Dingo heulte schmerzerfüllt auf und trottete beiseite. Mit den Vorderpfoten tastete er nach der grässlichen Verletzung.
    »Genug des Geheules«, sagte der Dämon, ging zu ihm und riss ihm den Kopf ab. Den schleuderte er in den Wolkenmann, der von diesem Moment an zwei Köpfe besaß. Der-Torso des Dingomanns brach zusammen, und die Termiten fielen sofort über ihn her, um ihn aufzufressen.
    Der Dämon grinste bösartig.
    »Und schon wieder gibt es Veränderungen.«
    »Das ist wahr. Wir können nichts dagegen tun. Wir können ihn nicht besiegen, denn er ist ein Fremdkörper«, sagte der Schlangenmann.
    »Wir brauchen einen Gegner, der aus seiner Welt kommt und ihn bekämpfen und besiegen kann«, sagte der Wolkendingomann aus beiden Köpfen zugleich. »Hier wendet er unsere eigene Wirklichkeit gegen uns an. Er muss in seiner Wirklichkeit bekämpft werden.«
    »Aber wie können wir das machen? Woher sollen wir einen Gegner nehmen, der aus seiner Welt kommt und ihn bekämpfen und besiegen kann?«, fragten die Termiten im Chor mit den Stimmen des Krokodil- und des Dingomanns.
    Niemandem fiel auf, dass der Regenbogenmann nicht mehr bei ihnen war.
    ***
    »Übernehmen Sie wieder, Skipper«, ordnete April Hedgeson an. Gleichzeitig erhob sie sich aus dem Sessel und ging auf Shado zu.
    Kopfschüttelnd ließ sich Munro auf dem vorgewärmten Platz nieder. Er rauchte erst mal sein Pfeifchen. Die SEASTAR driftete langsam von dem Weltentor fort; die Motoren tuckerten im Leerlauf.
    »Shado, was sagst du da?«, fragte April. »Der Dämon ist bereits…?«
    »Ja. Ich kann es fühlen. Die Traumzeit verändert sich.«
    »Aber wie kannst du das spüren? Es müsste doch völlig unbemerkt vonstatten gehen und wir uns mit all unseren Erinnerungen an die Veränderungen anpassen.«
    »Du verstehst die Traumzeit nicht«, sagte der Aborigine sanft. »Keiner, der nicht mit ihr und in ihr lebt, kann sie verstehen.«
    »Dann lass es mich wenigstens versuchen.«
    »Die-Veränderung fand gestern statt. Sie findet jetzt statt. Sie wird morgen stattfinden. Oder auch nicht? Niemand weiß es. Alles fließt. Nichts ist stabil, nichts war stabil, nichts wird stabil sein. Der Begriff Traumzeit ist eigentlich falsch. Ihr Weißburschen habt ihn geprägt.«
    »Und wie nennt ihr es?«
    »Warum sollen wir es benennen? Vielleicht tun das viele von uns, andere tun es nicht. Aber das hat keinen Einfluss. Ich weiß nur, dass der Dämon aktiv ist. Er schafft eine neue Traumzeitgeschichte. Sie wird hinzugefügt und war schon immer da, wird immer da sein, ist immer da. Plötzlich werden wir Ureinwohner uns diese neue Geschichte erzählen. Sie ist dann Wirklichkeit, weil es so bestimmt ist.«
    »Und was kann man dagegen tun?«
    »Man muss selbst eine Geschichte hinzufügen, die diese aufhebt.«
    »Das heißt, du musst in die Traumzeit und…«
    »Ich nicht«, sagte er. Seine Stimme klang plötzlich, als sei sie ganz weit entfernt. Und zwischen ihm und April entstand etwas.
    Oder jemand…?
    ***
    Nicole hob den Blaster. Aber ihr war klar, dass ein Kampf hier und jetzt sinnlos war. Es waren zu viele Dämonenkreaturen, die bei ihnen auftauchten. Sie kamen aus dem Nichts und nahmen Gestalt an.
    Jetzt endlich reagierte Zamorras Amulett. Die magische Präsenz der Dämonen war so stark, dass sie die Hintergrundaura dieser Höllenzone überlagerte.
    Das Amulett glühte auf und vibrierte. Es begann, ein grünliches Feuerfeld um den Professor aufzubauen, das ihn schützen sollte. Aber dieses Schutzfeld fiel wieder in sich zusammen, noch ehe es richtig entstanden war. Offenbar gelang es den Dämonischen, das Amulett zu manipulieren!
    Der zuerst aufgetaucht war, sprach jetzt weiter.
    »Wir werden unseren Spaß an euch haben«, sagte er. »Wir haben gar nicht damit gerechnet, dass es euch noch gibt. Unser Herr war der Ansicht, er hätte euch getötet. Vernichtet in dem Feuerball, der das Ding, in dem ihr euch befandet, zerfetzte. Aber offensichtlich lebt ihr noch.«
    »Das ist auch viel schöner«, sagte eine der anderen Kreaturen. »So haben wir auch noch was von euch.«
    Zamorra starrte sie an. Es waren Kreaturen, die jeder Beschreibung spotteten. Es fiel ihm schwer, Vergleiche zu ziehen, zu vielfältig war das Aussehen jedes Dämonischen, die sich wiederum voneinander unterschieden.
    »Ihr könnt uns keine Angst mehr machen«, sagte er rau. »Ihr seid doch nur kleine Wichte. Hilfskreaturen, Diener eines richtigen Dämons. Was wollt ihr
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