Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0821 - Grauen aus dem Meer

0821 - Grauen aus dem Meer

Titel: 0821 - Grauen aus dem Meer
Autoren: W.K. Giesa
Vom Netzwerk:
etwa noch nicht bemerkt, wo wir gelandet sind?«
    »Da, wo dieser Dämon darauf lauert, einen Zugang zur Traumzeit zu bekommen. Oder inzwischen schon nicht mehr lauert.«
    »Ja. Und dieses lauschige Plätzchen befindet sich in einer der Randzonen der Hölle.«
    Nicole starrte ihn an wie einen Geist. »Hölle?«
    Er nickte.
    »Randzone?«
    Er nickte wieder.
    »Beim Mampfherz der Panzerhornschrexe«, ächzte sie. »Randzone! Weißt du, wie groß die Hölle ist? Und wo die Dämonen wohnen?«
    »Sie ist nicht ganz so groß wie Mütterchen Erde.«
    »Aber trotzdem etliche zehntausend Quadratkilometerchen! Glaubst du im Ernst, ich könnte dich über Hunderte und Tausende von Kilometern tragen? Bin ich Herkules?«
    »Keine bemerkenswerte Ähnlichkeit«, gestand Zamorra. »Ich denke, in Herkules hätte ich mich auch nicht verliebt.«
    »Komm, bleib mal bei der Sache.« Sie verstand zwar, dass er mit gespielter Flapsigkeit versuchte, mit der Lähmung fertig zu werden. Aber trotzdem…
    »Ich bin schon dabei«, sagte er. »Wir haben doch noch unsere Dhyarra-Kristalle. Mit deren Hilfe können wir vielleicht fliegen.«
    Sie tippte sich an die Stirn.
    »Wir haben es nur noch nie versucht«, fuhr Zamorra fort. »Wenn ich mich konzentriere und versuche, mit der Dhyarra-Magie so etwas wie einen fliegenden Teppich zu formen, auf dem wir sitzen oder liegen, könntest du dich konzentrieren und über deinen Kristall diesen Teppich lenken.«
    »Das… das ist doch beknackt«, entfuhr es ihr.
    »Die Dhyarras sind achter Ordnung«, erinnerte er. »Da steckt ein bisschen mehr hinter als nur Hokuspokus und husch, da ist das Kaninchen. Wir könnten damit einen Teil unserer Umgebung zerstören wie mit einer Atombombe.«
    »Und das ganze Pandämonium auf unsere Anwesenheit aufmerksam machen. Die kassieren uns trotz Dhyarras schneller ein, als du ich hasse das Finanzamt sagen kannst. Und was sie dann mit uns anstellen, möchte ich mir lieber nicht bildhaft vorstellen.«
    »Das ist auch gar nicht nötig«, sagte eine düstere Stimme hinter ihnen.
    Zamorra und Nicole sahen sich um.
    Eine Dämonenkreatur war von einem Moment zum anderen bei ihnen aufgetaucht. Eine zweite folgte.
    Und es wurden immer mehr…
    ***
    April Hedgeson manövrierte die SEASTAR II immer näher an das Weltentor heran. Weder Marconi noch Löwengrub bekamen ihre Chance, das Schiff zu verlassen, ehe der Wechsel stattfand; April dachte gar nicht daran, vorher noch einmal aufzutauchen und den Hafen anzusteuern oder wenigstens ein Schlauchboot auszusetzen.
    Sie wollte nach drüben, wollte sehen, ob sie noch sterbliche Überreste ihrer Freunde fand - und sie wollte den Dämon jagen!
    »Durchgang«, sagte sie leise.
    Die SEASTAR glitt jetzt in das Strudeltor.
    Es gab einen heftigen Ruck. Wer nicht saß, wurde zu Boden geschleudert. Warnlampen flackerten, rote Leuchtdioden waren überall zu sehen. Eine Alarmsirene röhrte.
    Munro sprang wieder auf und war schon neben April Hedgeson, ehe sie reagieren konnte. »Status!«, verlangte er.
    Die Display-Anzeigen informierten ihn über den Zustand der SEASTAR. Er schüttelte den Kopf. »Keine Schäden, aber wir stecken fest… Volle Kraft zurück!«
    Seine Finger glitten über die Steuerung.
    Die Motoren wurden umgeschaltet und brüllten auf. Die SEASTAR löste sich von dem Weltentor und ging auf Distanz.
    »Was soll das, Skipper?«, fauchte April den Captain an.
    »Wir kommen nicht durch«, sagte er. »Die Instrumente zeigen es Ihnen doch an. Die Yacht ist zu groß für das Tor, sie passt nicht hindurch! Wenn Sie es mit Gewalt versuchen, wird das Schiff zerdrückt!«
    »Das können Sie nicht wissen!«
    »Diese Superyacht«, sagte er, »ist zwar nach Ihren Vorgaben in Ihrer Werft gebaut worden. Aber ich habe mich mit dem Schiff vertraut gemacht. Ich weiß, was es aushält und was nicht. Glauben Sie mir, wir kommen nicht durch.«
    »Dann schießen wir es größer! Die Ränder weglasern…«
    »Heiliger Poseidon«, stöhnte Munro auf. »Boss, das wird nie funktionieren. Das Tor wird höchstens überladen und komplett zerstört. Zamorra könnte es Ihnen sicher präziser erklären, wenn er noch lebte. Lassen Sie es, Boss!«
    »Eine Zerstörung wäre doch auch nicht schlecht«, überlegte sie. »Dann sitzt dieser verdammte Dämon auf der anderen Seite fest und kann nicht mehr herüber.«
    Munro schüttelte den Kopf.
    Plötzlich war noch jemand im Leitstand der Yacht: Shado.
    »Dazu ist es zu spät«, sagte er. »Der Dämon befindet sich bereits
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher