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0821 - Die Gravo-Katastrophe

Titel: 0821 - Die Gravo-Katastrophe
Autoren: Unbekannt
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Funken zerstört wurde.
    Gleichzeitig nahm binnen einer halben Minute die Heftigkeit der Geräuschkulisse auf drastische Weise ab. Zunächst hämmerten die Entladungen der Gravowaffen noch in rasendem Stakkato, dann wurden die Pausen zwischen den Schüssen immer länger.
    Als gleichzeitig zwei Projektoren unterhalb der Korvette weggerissen wurden und schräg über ihn hinwegheulten wie Raketen, begriff der Haluter, was geschehen war.
    „Das können nur Gucky und Takvorian sein!" schrie er. Er sah keinen der beiden Mutanten, aber die Vorkommnisse trugen deren Handschrift.
    Die Aktionen sämtlicher Varben wurden auf dramatische Weise verlangsamt. Das sah Icho Tolot, als er zwischen zwei Stützpfeilern aus filigranhaft bearbeitetem Kunststein - hervorkam, die Waffe in beiden Handlungsarmen, und langsam auf die Stätte des Kampfes zustapfte.
    Die Bewegungen der Varben waren so langsam geworden, daß es beim Hinsehen schien, die kleinen Kämpfer wären zu Statuen erstarrt. Takvorian hielt ungefähr viertausend einzelne Wesen in seinem geistigen Griff erbarmungslos fest. Die Kraftanstrengung konnte er nicht stundenlang durchhalten. Tolot, der Proben dieses Könnens schon oft miterlebt hatte, kannte die Belastbarkeit des Movators.
    Während Takvorian, der zentaurähnliche Mutant, verhinderte, daß die Varben sich wehren konnten, trieb der schwache Morgenwind den Rauch, den Qualm und den aufgewirbelten Staub in die Höhe und in die Richtung der Werftanlagen.
    Icho Tolot ließ seine Stimme über die erstarrte Szenerie erschallen.
    Unterbrochen riß die telekinetische Kraft des Mausbibers die einzelnen Projektoren aus den Verankerungen und wirbelte sie nach allen Seiten davon. Mindestens ein Drittel aller installierten Geräte waren bereits zerstört und durch die Luft geschleudert worden.
    „Gucky! Mein Kleines! Warte, ich helfe dir!" schrie er.
    Ein Alarmstart der Korvette war in greifbare Nähe gerückt. Also waren der Movator und der Mausbiber von Bord der SOL hierher teleportiert. Tolot bekam keine Antwort, aber er wußte, was er zu tun hatte. Er zielte vorsichtig zwischen den erstarrten Varben hindurch und zerstörte die Geräte in seiner Nähe mit systematischer Gründlichkeit. Wieder vernahm er das Summen der Schiffsmaschinen. Einmal dröhnten kurz die Partikeltriebwerke auf und verstummten wieder.
    Eine Lautsprecherstimme ertönte. Man erkannte Rhodans Stimme.
    „Die Schleuse ist offen. Wir werden einen Schnellstart versuchen. Ein Kommando wird ausgeschleust, Tschubai und Wyt helfen euch."
    „Verstanden!" brüllte der Haluter zurück und wurde schneller in seinen Aktionen. Er sah, daß Balton Wyt im Kampfanzug aus der Schleuse rannte und seine telekinetischen Fähigkeiten einzusetzen begann.
    Dann erinnerte sich Tolot an sein Versprechen. Er warf sich herum und galoppierte schwerfällig zu der Stelle, an der er den Körper des toten Hetmans von Trohr zurückgelassen hatte.
    Vorsichtig nahm er ihn auf einen Arm, drückte ihn fast zärtlich gegen seine breite Brust und raste davon, genau auf die Rampe der KYHBER zu. Dort legte er den nunmehr harmonisch wirkenden kleinen Körper ab und sagte zu Tschubai, der mit einem schweren Strahler hantierte: „Ich habe alles gesehen. Wie weit seid ihr?"
    Tschubai gab einen langen Feuerstoß ab, der zwei Geräte vernichtete und erklärte: „Anrat ist fast schwermütig. Immer wieder versucht er zu starten. Aber es gibt ein paar Gravoschlingen, die uns förmlich an die Erde schmieden. Erst wenn der letzte Projektor zerstört ist, werden wir starten können."
    Der Mausbiber, der unsichtbar irgendwo kauerte, arbeitete wie ein Rasender. Aber auch er konnte immer nur ein einzelnes der schweren Geräte hochheben und wegschleudern. Balton veränderte hier und dort irgendwelche Schaltungen innerhalb des Geräts. Daraufhin löste sich ein Projektor auf und zerbarst unter geringer Geräuschentfaltung.
    Während der Haluter wieder davonstürmte, um seinerseits möglichst viele Projektoren funktionsunfähig zu machen, arbeiteten die anderen weiter.
    Da keines der Schiffsgeschütze eingesetzt wurde, nahm Icho Tolot richtig an, daß die Einwirkung dieser unsichtbaren Fesselung es unmöglich machte, die Schutzblenden vor den Projektormulden zu bewegen. Also konnten nur Gucky, Tschubai, er selbst und Balton Wyt etwas unternehmen.
    Wieder raste heulend und sich drehend ein Projektor durch die Luft und entlud sich mit peitschenden Schlägen. Ab und zu bellte die Waffe eines einzelnen Varben auf,
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