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0821 - Die Gravo-Katastrophe

Titel: 0821 - Die Gravo-Katastrophe
Autoren: Unbekannt
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es übernehmen, aber dazu brauche ich mehr Informationen. Ich habe einige Ideen, die nach der Berechnung meines Planhirns erfolgversprechend sind."
    Er deutete mit einer schwarzen, lederhäutigen Pranke auf die Bildschirme.
    „Wir sehen, daß sie sich gut vorbereitet haben. Teilweise kennen wir die Wirkungsweise ihrer Projektoren und Geschütze nicht einmal. Die Überraschung muß vollkommen sein."
    Sie alle kannten den Ausblick. Seit dem ersten Tageslicht konnten sie auf dem Raumhafen die Maßnahmen der Varben beobachten. Kompanien der kleinen Planetarier waren dort zu sehen und hatten eine beeindruckende Menge von Gerät herbeigeschafft. Ein großer Teil der Projektoren und Anlagen ließ erkennen, daß die Varben auch hier die Funktion der Form untergeordnet hatte, getreu ihrer Religion der Gravitation.
    Erstaunliche Formen richteten sich in einem weiten Ring von schätzungsweise tausend Metern Radius auf die KYHBER.
    „Du willst einen Alleinvorstoß unternehmen, Icho Tolot?" fragte Wyt unruhig.
    „Ja. Von uns allen bin ich am schwierigsten umzubringen", erklärte der Haluter mit gedrosselter Lautstärke.
    „Daran ist etwas Wahres", pflichtete ihm Ras Tschubai zu. Er zwinkerte Balton Wyt zu und fuhr fort: „Aber zunächst werde ich versuchen, ob meine Psi-Fähigkeit vielleicht dennoch ausreicht!"
    „Kein Risiko, mein Kleines!" dröhnte Tolot zähnefletschend.
    „Nein. Nur ein Versuch."
    Die Stimmung an Bord war eine Mischung zwischen Aufregung, Resignation und Wut. Das Fehlen aller Informationen war das Schlimmste.
    „Einverstanden, Ras!" Ras stand still da, fixierte einen hochgelegenen Punkt jenseits der Gebäude und der wenigen Raumschiffe und teleportierte. Er verschwand und tauchte sofort wieder auf, nur einen Meter von seinem bisherigen Standort entfernt. Er taumelte, riß die Hände an den Kopf und stieß ein würgendes Stöhnen aus. Dann ging er langsam in die Knie und setzte sich auf den Boden der Zentrale.
    Etwa eine Minute lang atmete er tief ein und aus, dann hob er den Kopf und warf den Umstehenden einen langen Blick zu.
    „Die Energiebarriere rund um das Schiff hat mich zurückgeschleudert. Es war wie ein Schlag mit dem Hammer gegen die Stirn. Nichts ... nichts zu machen, Freunde."
    Einige Besatzungsmitglieder hoben ihn auf und schleppten ihn zu einem Kontursessel. Dort blieb er liegen und atmete schwer.
    „Das war eine klare Demonstration unserer Möglichkeiten", erklärte Icho Tolot mit erhöhter Lautstärke.
    „Ras, ich richte mich nach deinem Vorschlag und deinen Informationen. Ich denke, daß wir mit dieser Art des hervorgerufenen Chaos den meisten Erfolg haben."
    „Das denken inzwischen wir alle!" murmelte Tschubai schwach.
    Der Haluter stapfte mit seinen Säulenbeinen davon. Er rüstete sich in seiner Kabine aus und traf dann im Schleusenraum auf Anrat und Zetlov. Selbst Tschubai kam in den Schleusenraum.
    „Wir haben die Rampe seit Beginn der Blockade nicht eingezogen. Nur die Schleuse ist geschlossen", sagte Wil Zetlov. „Soll ich sie öffnen?"
    „Ja."
    Auf dem Interkomschirm sahen sie das Bild, das die Linse in dieser Richtung aufnahm. Die Strecke in direkter Verlängerung der schrägen Rampe bis zur Horizontlinie. Die Varben waren nicht besonders aufmerksam. Sie rechneten offenbar nicht damit, daß die fremden Raumfahrer etwas unternehmen würden.
    „Bereit?" fragte Zetlov, legte die Hand auf den Alarmschalter der Schleusenaußentür und betrachtete gespannt den Bildschirm. Die innere Schottanlage war bereits weit geöffnet. Der Haluter packte mit den Handlungsarmen die schwere Waffe, ließ sich auf die Lauf- und Sprungarme nieder und sagte kurz: „Aufmachen!"
    Die Notschaltung reagierte. Mit einem krachenden Geräusch öffnete sich das gepanzerte Außenschott.
    Icho Tolot spannte seine Muskeln und schleuderte seinen Körper vorwärts. Er galoppierte mit einigen riesigen Sprüngen durch die offene Schleuse, raste die schräge Rampe hinunter und auf den Boden des Raumhafens hinaus. Zetlov wußte, daß der Haluter eine Geschwindigkeit von rund hundertzwanzig Stundenkilometern etwa fünfzehn Stunden lang ununterbrochen durchhalten konnte. Mit jedem Sprung gewann der Koloß mehr an Geschwindigkeit. Er stieß einen grauenerregenden Schrei aus und rannte auf eine Gruppe von Varben los, die sich hinter Energieerzeugern und Kabeltrommeln, Projektoren und geschützähnlichen Konstruktionen verschanzt hatten. Einige Sekunden lang, während sich das Schleusenschott wieder schloß,
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