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0821 - Die Gravo-Katastrophe

Titel: 0821 - Die Gravo-Katastrophe
Autoren: Unbekannt
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freuen uns."
    „Ihr bringt sie zum Künstler?" fragte leise Chetvonankh und sah zu, wie die letzten Leichtsteine verladen wurden.
    „Ja. Er erwartet sie. Es wird ein herrliches Kunstwerk werden. Die Weltverwalter kennen die Entwürfe."
    „Darf ich deswegen opfern ?"
    „Die Gründe für diese Entscheidung sind mir nicht bekannt. Man teilt sie mir auch nicht mit", erklärte der Bote ruhig. „Wann wirst du gehen?"
    „Morgen nach Sonnenaufgang. Ich muß noch meine persönlichen Umstände klären; eine Aktion, die nicht viel Zeit braucht."
    „So sei es. Ich gehe. Lasse dich nicht von der Unruhe beeinträchtigen, die von den Fremden über Stammnest gebracht wird."
    „Keineswegs."
    Der Bote verneigte sich abermals, vollzog die vorgeschriebenen Bewegungen und ging zum Lastenschweber. Die Leichtsteinhaufen befanden sich auf der Ladefläche des Transporters. Der Weißgekleidete schwang sich neben die Bediensteten und die Piloten in einen Sitz und hob verabschiedend beide Arme. „Man wird für Shaadjamenth gebührend sorgen, Straßenmeister!" rief er.
    „Ich weiß es. Morgen mittag werde ich auf Dacommion sein, Bote. Sage es ihnen!"
    Das Gravitationsfahrzeug schwebte entlang einer deutlichen Spur davon. Chetvonankh lehnte sich, fast schwindlig vor Glück und Freude, an den Schaft der Wohnblase. Sein Leben hatte endlich die Definition des Glücks erfahren. Er würde diese Ebene verlassen, aber nur, um eine höhere Ebene erreichen zu können. Er war glücklich. Er wußte, daß es vor einigen Stunden beträchtliche Aufregungen gegeben hatte, drüben, im Tal der Heimstatt.
    Aber jetzt berührten ihn alle diese Tagesgeschehnisse nicht mehr. Sie waren absolut bedeutungslos geworden.
    Sein Leben bisher hatte seinen Sinn gehabt in der Mitarbeit an allen Problemen, die mit Baytuin zusammenhingen. Jetzt würde sich sein Leben im angestrebten Ziel erfüllen. Dadurch, daß er sein Freudenopfer brachte, würde er selbst eine Ebene höher wieder in die wundervolle Welt Baytuins einmünden.
     
    *
     
    Icho Tolot tauchte auf der höchsten Stelle des Berghangs auf. An beiden Seiten und hinter ihm deckten ihn die wuchtigen Felsen. Er federte in den Laufarmen und richtete seine Augen auf den kraterähnlichen Talkessel.
    Ras Tschubai und Balton Wyt hatten ihm den richtigen Weg gezeigt. Deutlich sah er dort unten das würfelförmige Bauwerk, halb im Hang, halb von dem bräunlichen Moos umgeben. Der Haluter stieß ein röchelndes Brüllen aus; er fühlte sich auf bestimmte Weise aufgeregt und voller Freude. Er mußte handeln, er konnte die riesigen Kräfte seines schwarzglänzenden Körpers ausnutzen. Er hatte einen Auftrag, den er sich selbst gestellt hatte.
    Er setzte sich in Bewegung und versuchte, so schnell wie möglich den Berghang hinunterzugelangen.
    Seine Bewegungen wurden schneller. Der fast zwei Tonnen schwere Körper gewann plötzlich eine Art Grazie, als sich der Haluter von einem Felsen zum anderen schwang, einen Hang in geradezu tänzerischer Geschicktheit herunterstob und sich herumwarf, zwischen Felsen hindurchsprang und dann eine Geröllfläche nahm, über die er wie eine Steinlawine herunterbrach. Zwei Arme, manchmal nur einer, hielten die Waffe, alle anderen Glieder arbeiteten schnell und mit untrüglicher Sicherheit zusammen. Icho Tolot hatte fast eine Stunde später das letzte Stück seines Weges vor sich.
    Wieder blieb er stehen und sicherte. Aber er konnte keinen einzigen Verfolger ausmachen.
    „Wo bleiben Sie?" rief er leise, schätzte die einzelnen Punkte des Weges ab und holte tief Luft. Dann sprang er vorwärts und galoppierte durch das dürre, staubige Moos, den Hang hinunter und in einem großen Bogen auf den Eingang des Stollens zu. Es war eine besondere Art von Logik, daß die Varben ausgerechnet diese Anlage unter die Erde verlegt hatten.
    Inzwischen würden auch hier die Tore schwer bewacht sein.
    Icho Tolot zwang sich ohne Mühe zur Höchstgeschwindigkeit. Zuerst hatten seine Laufarme und die rasend schnell arbeitenden Säulenbeine große Brocken aus dem Moos herausgerissen und davongeschleudert, jetzt hörte er hinter sich das Prasseln und Knistern hochgewirbelter Steine und Sandfontänen. Vor ihm tauchte jetzt das breite Tor der Eingangsschleuse auf. Der Haluter hielt genau darauf zu und bereitete sich auf den entscheidenden Moment vor.
    Dort also, dachte er in den Sekunden vor dem hoffentlich völlig überraschenden Zusammenprall, befindet sich die Heimstatt der Gravitationslosen. Ob ich Rhodan dort
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