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0820 - Das Gravitationsgefängnis

Titel: 0820 - Das Gravitationsgefängnis
Autoren: Unbekannt
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„Außerdem kommt es mir nachträglich vor, als hätte der Schrei so ähnlich wie ,Zburra' geklungen. Wäre es denn möglich, daß CLERMAC in der Residenz des Schweren Magiers ein Lebewesen von einem fremden Planeten gefangenhält und daß dieses Lebewesen nichts weiter von uns gewollt hat als unsere Hilfe?"
    Gondor Grayloft grinste. „Und wie erklärst du dir, daß ein völlig fremdes Lebewesen ausgerechnet deinen Namen kennt, Khun?" fragte er spöttisch.
    „Unmöglich wäre es nicht, Gondor", erklärte Terly Anternach. „Wir waren Gefangene, und wir tragen unsere vollen Namen auf den Brustplatten der Kombinationen. Also könnten sich unsere Namen bei allen herumgesprochen haben, die in der Residenz des Schweren Magiers wohnen - auch bis zu dem hypothetischen fremden Gefangenen." Khun Zburra nickte. „Ich schlage folgendes vor", sagte er. „Das Wesen, das geschrien hat, braucht vielleicht unsere Hilfe. Wenn wir ihm helfen können, gewinnen wir wahrscheinlich einen Bundesgenossen - und können wir ihm nicht sofort helfen, wird es uns sicher alle Informationen geben, die es bisher auf Koriet sammeln konnte. Wir werden also zu dem bewußten Saal zurückschleichen und versuchen, Kontakt mit diesem Wesen Aufzunehmen."
    „Das wäre Wahnsinn!" entgegnete Gondor Grayloft. „Es ist nur eine Annahme von dir, daß dieses Wesen unsere Hilfe braucht. Ebensogut könnte es uns auch töten wollen."
    Khun Zburra blickte den jungen Astronomen fest an.
    „Wir hatten uns darauf geeinigt, daß ich die Leitung unserer Gruppe übernehme, Gondor - und dabei bleibt es. Sie wissen genauso gut wie Terly und ich, daß aus Gründen der Zweckmäßigkeit der Leiter einer auf sich gestellten Gruppe nur im äußersten Notfall wechseln darf Beschweren Sie sich meinetwegen über mich, wenn wir wieder an Bord der SOL sind, aber jetzt gilt meine Entscheidung."
    Gondor Grayloft erwiderte den Blick Zburras trotzig, dann schaute er zu Boden und sagte: „Wir kommen ja doch niemals wieder zur SOL, also ist es egal, was wir tun."
    „Wenn ich nie wieder zur SOL komme, will ich lieber sterben", meinte Terly Anternach.
    Khun Zburra setzte sich in Bewegung und rief über die Schulter zurück: „Ich auch, Terly - aber vorher haben wir die Pflicht, alles zu tun, um die SOL zu warnen, falls es dazu nicht schon zu spät ist."
    Sie legten den Rest des Weges schweigend zurück und begegneten weder einem Varben noch eine Hulkoo, woraus sie schlossen, daß ihr Ausbruch noch nicht bemerkt worden war. Dicht vor dem Ziel verirrten sie sich, weil sie während der ersten Minuten ihrer Flucht vor der Leuchterscheinung und dem Schrei nicht auf ihre Umgebung geachtet hatten.
    In einer großen düsteren Halle, die durch gelblich schimmernde halbtransparente Wände vielfach unterteilt war, blieben sie stehen.
    „Hier waren wir noch nie", stellte Terly Anternach fest.
    „Also müssen wir ein Stück zurückgehen, bis uns die Umgebung wieder bekannt vorkommt", sagte Khun Zburra.
    „Leise!" flüsterte Gondor Grayloft. „Da ist jemand!"
    Er deutete in eine bestimmte Richtung.
    Zburra vermochte nichts zu sehen, aber er hörte nach einen Sekunden ebenfalls Geräusche: das Stampfen und Schnaufen eines Lebewesens. Er blickte angestrengt in die Richtung, aus der die Geräusche kamen - und nach einiger Zeit entdeckte er etwas: eine große, unförmig wirkende Gestalt, die zirka anderthalb Meter über dem Boden der Halle schwebte.
    Die Gestalt war wegen der drei Trennwände, die zwischen ihr und den Solanern standen, nur undeutlich zu erkennen. Manchmal wurde sie sogar unsichtbar. Aber die Geräusche hielten weiter an und verrieten, daß es sich nicht um eine Halluzination handelte.
    „Der Schwere Magier!" flüsterte Terly Anternach.
    „Wieso?" fragte Gondor Grayloft.
    „Na, diese massige Gestalt wiegt bestimmt zweihundert Kilogramm -und sie schwebt hoch über dem Boden, als würde sie von magischen Kräften getragen", erwiderte die INFO-Archivarin.
    Khun Zburra überlegte kurz, dann riß er die erbeutete Lähmwaffe hervor, zielte und feuerte auf die schwebende Gestalt.
    Die Gestalt sackte ungefähr einen Viertelmeter ab. Es gab einige mehr oder weniger undefinierbare Geräusche, dann stieg die Gestalt wieder auf die ursprüngliche Höhe und schwebte mit größerer Geschwindigkeit als zuvor weiter.
    Als sie den Blicken der Solaner entschwunden war, sagte Zburra: „Vielleicht hätte ich weiterfeuern sollen, aber mir kam plötzlich der Gedanke, daß diese Gestalt unmöglich
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