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082 - Die Zeit der Zwerge

082 - Die Zeit der Zwerge

Titel: 082 - Die Zeit der Zwerge
Autoren: Dämonenkiller
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meintest du damit?"
    „Das ist Unsinn", behauptete Fernel. „Ich habe so etwas nie gesagt. Ich wollte Don nur helfen - auch gegen seinen Willen."
    „Woher hast du eigentlich das Geheimnis zur Erschaffung des Lebens?" erkundigte sich Dorian. Fernel leckte sich wieder über die Lippen. Er überlegte lange, ehe er antwortete: „Dir kann ich doch nichts vormachen, Dorian. Du weißt Bescheid. Als Michele da Mosto hast du Alexander Belot gekannt. Ich weiß es aus seinen Aufzeichnungen, die mir vor einigen Jahren in die Hände gefallen sind. Unter diesen befanden sich Anweisungen zur Erschaffung von Homunkuliden. Ich habe sie ausgeführt - und Erfolg damit gehabt."
    „Ich erinnere mich noch gut an die Zeit, die ich als da Mosto in Paris verbracht habe", sagte Dorian. „Ich erinnere mich auch an Belots letzte Worte. Er bedauerte es, daß er die Erschaffung seines vollkommensten Wesens nicht mehr miterleben durfte. Es sollte ein Homunkulus werden, der sich durch nichts von anderen Menschen unterschied. Belot erlebte seine Geburt nicht mehr mit - aber weißt du, was ich glaube, Gui? Daß der Homunkulus just in der Bartholomäusnacht zum Leben erwachte. Er war es, der im Haus Feuer gelegt hat und mit Belots Aufzeichnungen geflüchtet ist, Belot wurde von seinem eigenen Geschöpf in den Tod geschickt, ohne daß er es wußte. Und dieser Homunkulus richtete sich eine eigene Alchimistenküche ein und erschuf sich eigene Humunkuliden als Diener. Nur machte er nicht den Fehler seines Herrn: Er erschuf nie Ebenbilder des Menschen, weil er wußte, wie gefährlich diese ihm selbst werden konnten. Er erschuf nur kleine Retortenwesen, jedes eine Schauergestalt für sich, die er jederzeit unter Kontrolle halten konnte. Ist es nicht so, Gui?"
    „Wie soll ich das wissen?"
    „Weil du selbst dieser Homunkulus bist", rief der Dämonenkiller.
    „Das - das ist wohl ein schlechter Witz", sagte Fernel. „Ich soll ein Homunkulus sein? Ich bin ein Mensch wie ihr auch."
    Dorian hob eine Hand. „Es hat keinen Sinn, sich darüber zu streiten. Damit erreichen wir nichts. Es gibt jedoch eine Möglichkeit, die Wahrheit herauszufinden.“
    Donald Chapman war zur dritten Tür gegangen. Als er jetzt zurückkam, führte er den Hermaphroditen Phillip an der Hand."
    Phillip ließ Chapmans Hand auf einmal los und näherte sich zielstrebig Guillaume Fernel, der langsam zurückwich.
    „Phillip hat ein untrügliches Gespür für alles Übernatürliche und Dämonische", erklärte Dorian. „Wie ich sehe, fühlt er sich von dir magisch angezogen. Und du fürchtest ihn, Gui. Seine Ausstrahlung bekommt dir wohl nicht? Warum wohl, wo du ein ganz normaler Mensch sein willst? Warum fürchtest du Phillip, wenn du kein Homunkulus bist?"
    Guillaume Fernel stieß plötzlich einen unartikulierten Schrei aus und stürzte sich auf Ira Marginter, die ihm am nächsten stand. Er riß sie an sich und packte sie von hinten im Genick, während er sie wie einen lebenden Schild vor sich hielt.
    „Schafft dieses Scheusal fort!" schrie er. „Wenn ihr Phillip nicht von mir fernhaltet, dann drehe ich Ira den Hals um."
    Die Restaurateurin stöhnte. Gleichzeitig stieß Fernel einen schrillen Pfiff aus.
    Plötzlich strömten von allen Seiten seine winzigen Homunkuliden herbei.
    Doch darauf war der Dämonenkiller vorbereitet. Bis auf Fernel waren alle mit Spezialpistolen bewaffnet worden. Dorian hatte mit dem Auftauchen der Homunkuliden gerechnet. Als sie jetzt im Rittersaal erschienen, wurden sie von einem wahren Hagel von Feuerkugeln empfangen. Der Rittersaal war erfüllt von ihren unmenschlichen Todesschreien, während sie reihenweise von den Flammen verzehrt wurden. Die wenigen, die dem Feuer entkamen, wurden zertreten, als sie sich auf ihre Opfer stürzen wollten, oder erschlagen. Einige verendeten, als sie Phillip zu nahe kamen.
    Donald Chapman erwischte Leonardo, den Anführer der Gnome , packte ihn im Genick und schluderte ihn in seiner Wut gegen die Wand.
    In wenigen Minuten war der Kampf entschieden.
    „Fernel ist mit Ira entkommen", stellte Dorian fest.
    Er sah, wir Phillip auf eine der Türen zustrebte, und wußte, daß der Hermaphrodit die Fährte des Homunkulus aufgenommen hatte. Er folgte ihm.

    Phillip führte sie in die unterirdischen Gewölbe und blieb vor der Tür zu Fernels Alchimistenküche stehen.
    „Tirso, geh mit Phillip in den Tempel!" befahl Dorian dem Zyklopenjungen. „Das hier ist nichts für euch."
    Tirso nahm Phillip an der Hand, doch den
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