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082 - Die Zeit der Zwerge

082 - Die Zeit der Zwerge

Titel: 082 - Die Zeit der Zwerge
Autoren: Dämonenkiller
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Hermaphroditen zog es zu der verschlossenen Tür, hinter der sich der Homunkulus verbarg. Erst als Dorian Phillip gewaltsam in eine andere Richtung drängte, ließ er sich von dem Zyklopenjungen wegführen.
    „Wir müssen etwas für Ira tun", rief Burkhard Kramer verzweifelt. „Wenn wir nicht rechtzeitig einschreiten, wird Fernel ihr noch etwas antun. Brecht die Tür auf!"
    „Wenn wir das tun, dann ist das Iras Todesurteil", erklärte Dorian.
    Er suchte den Boden nach Dula ab und entdeckte sie bei Chapman, der sie wie eine Puppe in der Hand hielt.
    „Vielleicht könnte Dula versuchen, durch eines der Rattenlöcher in das Laboratorium zu gelangen und die Tür von innen öffnen, ohne daß Fernel es bemerkt", schlug Dorian vor.
    „Ich bin schon unterwegs", versicherte Dula.
    Chapman setzte sie auf dem Boden ab, und gleich darauf war sie verschwunden.
    Dorian lauschte an der Tür zum Laboratorium. Kein Laut war zu hören. Plötzlich erklang ein Schrei. „Das ist Ira", sagte Burkhard Kramer. „Wir müssen ihr helfen."
    Dorian rüttelte an der Tür und versuchte, sie mit einem Nachschlüssel aufzusperren; doch er hatte keinen Erfolg. „Die Tür ist von innen verriegelt", stellte er enttäuscht fest. „Es hängt jetzt alles von Dula ab."
    „Dula schafft es bestimmt", versicherte Don.
    Aus dem Laboratorium kam wieder ein Schrei, der bald in ein Wimmern und Schluchzen überging. Dann war hinter der Tür ein Geräusch zu hören - und gleich darauf ging sie einen Spalt auf. Dula steckte in Höhe der Klinke den Kopf hindurch.
    Dorian stieß die Tür auf und stürmte mit schußbereiter Waffe ins Laboratorium. Ira lehnte mit dem Rücken an einer Wand. Sie schien unverletzt und nur einen Schock zu haben. Fernel war nicht bei ihr.
    Dorian wirbelte zu den alchimistischen Apparaturen herum. Auch dort war Fernel nicht zu sehen. Er schien sich in Luft aufgelöst zu haben. In den Kolben und Glasröhrchen brodelten die Flüssigkeiten. Ein Blasebalg führte den Flammen des kosmischen Ofens Sauerstoff zu. Dampf stieg in den Gefäßen auf, kondensierte; die verschiedenen Flüssigkeiten vereinigten sich in den bauchigen Gefäßen des kosmischen Ofens, verdampften dort wieder, verflüssigten sich und tropften in die übergroßen Retorten, die, wie Kinder an der Mutter, am kosmischen Ofen saugten.
    Und in einer der Retorten erblickte Dorian den Homunkulus.
    Der Dämonenkiller erstarrte und betrachtete fasziniert das unerklärliche Schauspiel.
    Das Wesen in der obersten Retorte war unverkennbar Guillaume Fernel. Die Gestalt und sein Gesicht hatten noch alle seine typischen Merkmale. Nur - wie war der Homunkulus in die Retorte gelangt? Fernel war auf die Hälfte seiner ursprünglichen Größe zusammengeschrumpft und wurde merklich immer kleiner. Man konnte den Schrumpfungsprozeß mit den Augen verfolgen. Und auf einmal war das auf einen halben Meter Länge zusammengeschrumpfte Wesen nicht mehr in der obersten Retorte, sondern tauchte in dem mittleren Glasbehälter auf. Dort wurde die Rückentwicklung fortgesetzt, bis der Homunkulus nur noch eine formlose Masse war. In diesem Moment verschwand er aus der mittleren Retorte und erschien in der untersten. Er hatte sich zu einer grauen Lebensmasse zurückentwickelt, und der Prozeß ging weiter, bis Fernel zu dem wurde, aus dem er einst entstanden war.
    In der Retorte war nur noch Pferdemist zu sehen - venter equinum, wie der Alchimist sagte.
    Dorian wandte sich schweigend ab und wich den Blicken der anderen aus.
    „Der Homunkulus hat seine verdiente Strafe erhalten", sagte er. „Aber fragt mich nicht, welche Kräfte dafür verantwortlich waren, die die Chymische Hochzeit, aus der Fernel hervorgegangen ist, rückwärts ablaufen ließen."
    Durch die unterirdischen Gewölbe hallten Cro Magnons Schreie. Hideyoshi Hojo und Virgil Fenton eilten davon, um den Tobenden zu beruhigen.
    Dorian kehrte nach oben zurück. Er war so in Gedanken versunken, daß er kaum merkte, daß Coco ihm folgte. Als er in die Halle kam, hörte er die Alarmglocke schrillen, die anzeigte, daß der Fernschreiber lief.
    Der Dämonenkiller eilte ins Büro. Der Fernschreiber stand wieder still. Er riß das Papier ab, das herausragte. Es stand nicht viel darauf.
    Gunnarsson wird in Paris erwartet.
    Das wäre eine Gelegenheit für den Dämonenkiller, diesen geheimnisvollen Isländer einmal genauer unter die Lupe zu nehmen. Einzelheiten folgen.
    Gezeichnet war die Nachricht mit Trevor Sullivan.
    Dorian zeigte den Wisch Coco,
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