Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
082 - Die Zeit der Zwerge

082 - Die Zeit der Zwerge

Titel: 082 - Die Zeit der Zwerge
Autoren: Dämonenkiller
Vom Netzwerk:
entspannten, lachten ebenfalls befreit auf.
    Tirso nahm Chapman in seine Handfläche und sonderte sich mit ihm von den anderen, die zu fachsimpeln begannen, ab.
    „Don, ich habe eine Überraschung für dich", sagte Tirso, als er mit dem Puppenmann außer Hörweite der anderen war.
    „Welche Überraschung. Willst du mir den Hosenboden anzünden?"
    Tirso lachte, wurde aber sofort wieder ernst. „Wenn ich es dir sage, dann ist es ja keine Überraschung mehr, nicht? Aber so viel will ich dir verraten: Du wirst nicht mehr lange so ein winziger Zwerg sein."
    Chapmans Puppengesicht drückte Verblüffung aus. „Willst du behaupten, daß du auch…"
    Tirso schüttelte entschieden den Kopf. „Mehr verrate ich nicht."

    Coco hatte keinen Appetit. Sie nahm das Abendbrot nicht mit den anderen im Rittersaal ein, sondern machte einen kleinen Rundgang durch die Burg.
    Seit Dorian dem wahnsinnigen Verwalter Isidor Quintano das Handwerk legte, hatte sich in Castillo Basajaun einiges verändert. Jeff Parker war der neue Besitzer der Burg. Er hatte sie renovieren lassen und sie danach Dorian und der Magischen Bruderschaft als Stützpunkt zur Verfügung gestellt. Obwohl es nun elektrisches Licht und auch sonst jeden zeitgemäßen Komfort in der Burg gab, war sie, soweit wie möglich, in ihrem ursprünglichen Zustand belassen worden. Dafür hatte schon Ira Marginter, die Restaurateurin aus Köln, gesorgt, die Basajaun am liebsten in ein Museum verwandelt hätte.
    Dennoch hatte man nicht umhingekonnt, einige Veränderungen vorzunehmen. Verschiedene Räume mußten in Büros umgebaut werden, andere in Forschungsstätten, in denen sich die Brüder der Magischen Bruderschaft mit den Phänomenen der Weißen und Schwarzen Magie auseinandersetzten. Die romantische Kapelle, zwei Stockwerke unter der Erde, war trotz Ira Marginters Protesten in den Tempel der Magischen Bruderschaft umgewandelt worden. Die Unterkünfte befanden sich in den obersten Etagen.
    Die wichtigsten, wenn auch unauffälligsten Veränderungen stellten die Schutzmaßnahmen dar, die verhindern sollten, daß Dämonen die Bewohner von Basajaun angriffen. An allen exponierten Stellen waren Dämonenbanner angebracht worden, so daß für die Dämonen ein undurchdringlicher Schutzwall entstanden war. Es schien fast, als hätte der Erbauer der Burg, der Baske Fernandes Hernando de Alecante, selbst Vorkehrungen getroffen, denn überall an den Außenwänden und rund um die Fenster und die Seitentüren sah man Reliefs mit magischen Symbolen und solche, die Fabelungeheuer darstellten. Am eindrucksvollsten aber war das Portal des Doppeltores - die seitlichen Portalwände und das Tympanon darüber. Ira Marginter hatte gesagt, daß die Reliefs - die Sirenen und andere Mischwesen und Szenen aus der Zeit der Hexenverfolgung darstellten - von einem wahren Meister stammen mußten. Coco war aber auch sicher, daß sie von einem Kenner der Dämonen ausgeführt worden waren. Der unbekannte Meister mußte gewußt haben, wie man die Mächte der Finsternis zu bekämpfen hatte.
    Dieses Bollwerk gegen die Dämonen hatte zwar den Mächten der Finsternis getrotzt, aber die Dämonenbanner hatten nicht verhindern können, daß im Jahre 1768 der wahnsinnige Inquisitor Enrique Quintano Bonifaz die Bewohner der Hexerei anklagte und sie hinrichten ließ - und das nur, um sich selbst zu bereichern.
    Coco hatte ihren Rundgang absichtlich zur Abendbrotzeit angesetzt, weil sich da die anderen im Rittersaal befanden und sie nicht gestört wurde. Sie hatte nämlich die alarmierende Entdeckung gemacht, daß manche Dämonenbanner einfach verschwanden. Wollte jemand den Dämonen das Eindringen in die Burg erleichtern? Oder galten diese Maßnahmen dem Cro Magnon? Waren das die Vorbereitungen für einen Befreiungsversuch des Steinzeitmenschen? Bei seinem Transport nach Andorra hatte sich herausgestellt, daß zumindest Olivaro ein Interesse an ihm hatte. Und wenn es stimmte, daß Hermes Trismegistos - in welcher Form auch immer - noch existierte, dann würde zweifellos auch dieser legendäre Magier an Cro Magnon interessiert sein.
    Coco stellte während ihres Rundgangs fest, daß wieder einige Dämonenbanner entfernt worden waren, und zwar jene, die eine Hintertür absichern sollten, durch die man in die unterirdischen Gewölbe kam.
    Sie ersetzte die verschwundenen Dämonenbanner durch einige magische Symbole und Formeln aus der Kabbala, die sie in einen magischen Kreis malte. Dann setzte sie ihren Weg fort.
    Unter
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher