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0817 - Gefahr aus dem Drachenland

0817 - Gefahr aus dem Drachenland

Titel: 0817 - Gefahr aus dem Drachenland
Autoren: Achim Mehnert
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durch den Haupttrakt des Hauses, bis sie die in die Kellergewölbe hinabführenden Treppe erreichte. Wie um sich zu vergewissern, dass Zamorra und Nicole ihr folgten, sah sie sich kurz um und lief anschließend die Stufen hinunter.
    »Die kennt sich verdammt gut aus«, stellte Nicole fest und lief hinterher.
    »Zu gut, wenn du mich fragst.« Der Dämonenjäger folgte seiner Gefährtin. »Vielleicht hat sie sich wochenlang dort unten versteckt und von Mäusen ernährt.«
    Ausgeschlossen war das nicht. Die zahllosen Keller unterhalb des Châteaus bildeten das reinste Labyrinth. Mit Hilfe Schwarzer Magie und unzähliger Sklaven hatte Zamorras schwarzmagischer Vorfahr Leonardo deMontagne um die erste Jahrtausendwende Gänge und Kammern in den gewachsenen Felsen treiben lassen. Bis heute war nur ein Teil von ihnen erforscht, und Zamorra vermutete, dass die unerforschten Bereiche noch so manches düstere Geheimnis bargen.
    Zumindest tat die Katze ihm den Gefallen, in einen wohlbekannten Keller zu laufen. Schnurstracks rannte sie in das Gewölbe mit den Regenbogenblumen.
    »Was will sie denn hier?«
    Nicole stöhnte beim Anblick der Pflanzenkolonie auf. Eine plötzliche Erkenntnis übermannte sie. »Jetzt weiß ich es.«
    »Was weißt du, Nici?«
    »Ich erinnere mich an meinen Traum, und ich erkenne auch, dass es gar keiner war.«
    »Sondern?« Ihr Gefährte blickte sie verständnislos an.
    »Meine Vermutung hat mich nicht getrogen. Es war tatsächlich eine starke telepathische Nachricht, die für Fooly bestimmt war. Ich habe sie nur zufällig durch meine telepathischen Fähigkeiten ebenfalls mitbekommen. Damit hat der Absender nicht gerechnet.«
    »Nun sag bloß noch, den kannst du auch erkennen?«
    »Leider nicht. Vielleicht klappt das nächstes Mal, wenn ich endlich meine längst verdiente Gehaltserhöhung bekommen habe.«
    »Bekommst du die nicht jede Nacht?«
    Nicole schmunzelte und drohte scherzhaft mit dem Finger. »Ich würde ja gleich um einen weiteren Vorschuss bitten, wenn wir es nicht so eilig hätten. Ich kenne zwar den Absender nicht, wohl aber Foolys Bestimmungsort. Da gibt es eine Lichtung mit einer kleinen Kolonie Regenbogenblumen. Irgendwo in einem tropischen Urwald, wenn du mich fragst.«
    »Dann sollten wir nicht noch mehr Zeit verlieren. Wer weiß, in welche Bredouille Fooly sich mit seinem Alleingang gebracht hat.«
    »Ganz meine Meinung. Zuerst sollten wir uns aber bei dem Kätzchen bedanken. Halt mich für verrückt, aber ich habe das Gefühl, dass sie uns nicht zufällig hierher geführt hat. Ohne den direkten Anblick der Regenbogenblumen hätte ich mich wohl kaum an die Bilder aus meinem Schlaf erinnert.«
    »Du solltest sie adoptieren. Der Zirkus in diesem Haus kann noch Zuwachs gebrauchen.«
    Zamorras Idee erwies sich als undurchführbar, denn von der Katze war nichts mehr zu sehen. Auf leisen Pfoten hatte sie sich davongestohlen.
    »Das wird ja immer seltsamer mit unserem kleinen schwarzen Freund.« Kopfschüttelnd schaute Nicole zwischen den Blumen nach, doch die Katze blieb verschwunden. »Noch ein Geheimnis, um das wir uns aber ein andermal kümmern sollten.«
    Die beiden Dämonenjäger machten sich in aller Eile reisefertig. Kurz darauf standen sie zwischen den mannshohen Blumen, und Nicole konzentrierte sich auf das Bild, das sie im Schlaf gesehen hatte…
    ***
    Fooly sah von dem Drachenhort auf das grüne Dach des Urwalds hinab. Es wirkte wie ein Ozean, durch den sanfte Wellen liefen. Der Jungdrache stand auf einem Felsvorsprung und versuchte die Lichtung zu entdecken, auf der er nach dem Transport aus Château Montagne herausgekommen war, doch in all dem Grün war sie nicht zu entdecken. Hinter den Hügeln, in die Gardir ihn geführt hatte, begann steil aufsteigendes Gebirge, dessen Gipfel mehrere tausend Meter hoch aufragten.
    Ein eigenartiges Gefühl beschlich ihn in dieser Einsamkeit. Es gab keine Menschen weit und breit. Da allein ein anderer Drache in seiner Nähe war, war es beinahe wie daheim im Drachenland. Dass Gardir ihm helfen konnte, es zu erreichen, erschien Fooly immer unwahrscheinlicher. Mehrmals hatte er den erwachsenen Drachen darauf angesprochen, doch Gardir gab keine Antwort. Er schien weit entrückt.
    Ein knackendes Geräusch alarmierte Fooly. Es kam von dem Drachenei und belegte, dass es soweit war. Der Schlüpfvorgang stand unmittelbar bevor.
    »Oh«, machte Fooly, als ein Riss durch die Schale lief und sich verästelte. Er konnte sich nicht erinnern, jemals Zeuge
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