Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0816 - Die Schattenfrau

0816 - Die Schattenfrau

Titel: 0816 - Die Schattenfrau
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
gut, John Sinclair?«
    »Sie zählt zu meinen Freunden.«
    »Kara muss vernichtet sein. Begraben unter der Asche der mächtigen Vulkane. Verschwunden in den Fluten des Wassers….«
    »Nein, sie ist nicht tot. Sie hat überlebt. Sie erreichte einen Fluchtpunkt durch den Trank des Vergessens. Sie irrte durch die Zeiten, bis sie schließlich eine neue Heimat fand.«
    »Nicht bei dir.«.
    »Wohl in meiner Welt und in meiner Zeit. Es ist ein wunderbarer Platz, ein magischer Ort, und die Flammenden Steine sorgen dafür, dass sie auch mit der anderen Welt, der Verschwundenen und der Jenseitigen in Kontakt bleiben kann.«
    »Hast du das gewusst, Cliff?«
    Tandy wusste nicht, was er sagen sollte. Er rang nach Atem und suchte nach Worten. »Nein, genau nicht. Ich… ich weiß es nicht so recht, aber ich glaube ihm nicht.«
    »Er kennt Kara.«
    »Wer ist sie denn?«
    »Die Tochter des Delios, eines großen Magiers, der aber nicht auf meiner Seite stand, sondern uns bekämpfte. Sein großer Wunsch, einen Sohn zu bekommen, ist ihm versagt geblieben. Deshalb hat er seine Tochter so erzogen und ausgebildet, als wäre er ein Sohn von ihm. Und sie war eine sehr gelehrige Schülerin, das kannst du mir glauben. Kara war mächtig, selbst ich hätte vor ihr Respekt. Sie wusste auch von mir und dem Sternengötzen, sie hat mich gejagt, aber sie hat es nie geschafft, mich zu finden und zu töten.«
    »Und sie wird wissen, dass du zurückgekehrt bist«, sagte ich.
    »Woher sollte sie es?«
    Ich lächelte sie scharf an. »Habe ich nicht die Flammenden Steine erwähnt? Sie sind ihr Fenster nicht nur in die Vergangenheit, sondern auch in unsere Zeit. Und somit hat sich dein Schicksal erfüllt. Ja, der Kreis hat sich geschlossen. Du wirst das alles durchleben müssen, was du schon einmal in Atlantis erlebt hast. Die Jagd wird weitergehen, Zeo, und diesmal wird dich Kara nicht entkommen lassen, denn sie ist sehr, sehr stark geworden. Das Schwert mit der goldenen Klinge besitzt sie immer noch, in ihm ist eine starke Magie, und allein der Gerechte darf es führen.«
    Ich wusste nicht, ob eine Person wie Zeo noch blasser werden konnte. Mir jedenfalls kam es so vor. Ihr Gesicht sah aus, als hätte sie sich helle Asche über die Haut geschmiert, und die dunklen Augen wirkten wie tiefe in den Höhlen liegende Teiche in einer schwarzen, mondlosen Nacht.
    »Es freut mich, dass du es mir gesagt hast, John Sinclair. Aber es wird dir nicht helfen. Wenn ich mit dir fertig bin, werde ich mich um Kara kümmern.«
    Dieser letzte Satz hatte die Diskussion zwischen uns beenden sollen, und so war es auch.
    Sie fiel plötzlich nach unten.
    Ich wollte die Hände ausstrecken, um ihren Körper abzufangen, war das war nicht nötig. Schon drückte sich ein weicher Frauenkörper auf mich, der sich trotz des dünnen Stoffs anfühlte wie nackt.
    Ihr Gesicht befand sich dicht vor dem meinen. Ich hörte fremde Geräusche, ein Kratzen auf dem Boden, das einen Kreis um uns beide schlug. Als ich für einen Moment die Augen verdrehte und zu den Seiten hinschielte, sah ich die Schakale, die uns umrundeten.
    Zeos Gesicht schwebte über mir. Bleich, verzerrt, mit einer irren Gier im Blick. »Dein Blut!« keuchte sie und riss den Mund auf, der wieder zuschnappte. »Dein Blut und auch dein Fleisch, Sinclair, werde ich…«
    Ich stieß den Kopf hoch. Sie schrie auf. Ich hatte sie mit einer so genannten Kopfnuss getroffen. Ich erwischte sie unterhalb der Stirn und oberhalb des Nasenrückens. Wenn sie ein normaler Mensch gewesen wäre, hätte sie Schmerzen verspüren. Doch das war sie nicht.
    Sie wurde nur wütender, doch der plötzliche Angriff mit dem verbundenen Schock hatte sie aus dem Konzept gebracht. Selbst ihr Griff um meine Hände lockerte sich.
    Ich riss mich los.
    Dann rollte ich mich zur Seite und wollte auf die Beine kommen.
    Nein, ich war nicht schnell genug, und ich stand allein, während Zeo Helfer hatte.
    In eine sitzende Haltung hatte ich michgerade noch bringen können, dann aber waren die Schakale zur Stelle. Von verschiedenen Seiten sprangen sie wie lange, graue Schatten heran und wuchteten ihre struppigen Körper gegen mich.
    Ich riss noch die Arme hoch, hörte ein Frauenlachen und auch das Kichern meines verdammten Schulfreundes, dann landete ich wieder rücklings auf dem Boden.
    Ein Biss.
    Er traf nicht meine Kehle, sondern erwischte den hochgereckten und quergestellten Arm. Zum Glück drangen die Zähne nicht bis in mein Fleisch, sie schrammten nur über die
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher