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0814 - Mister Amok

0814 - Mister Amok

Titel: 0814 - Mister Amok
Autoren: Jason Dark
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Besonderes vor.«
    »Nun ja, das kann man nicht so direkt sagen. Es gibt schon einen Grund. Ich habe auch einen günstigen Zeitpunkt abgewartet, denn die letzten Untersuchungen ergaben, dass Sie sich sehr gut erholt haben, Mrs. Lester. Gratuliere.«
    »Ja, das hat man mir schon öfter gesagt.« Sie winkte ab, als könnte sie es nicht mehr hören. »Ich werde versuchen, stark zu sein und möchte Ihnen auch einige Fragen stellen dürfen.«
    »Selbstverständlich, Mrs. Lester, was immer Sie wollen.«
    Amy nickte. »Ich liege hier schon einige Zeit. Bei mir haben sich zahlreiche Fragen aufgetürmt. Eine davon quält mich besonders. Sie drehte sich um meinen Mann, Doktor. Ich möchte gern von Ihnen wissen, was mit ihm geschehen ist. Sagen Sie mir offen und ehrlich. Ist Sam tot? Ist er gestorben?«
    Dr. Feldman schaute sie an. Es war wieder eine dieser Situationen, wo er anfing, seinen Beruf nicht mehr zu mögen. Aber die Frau hatte eine Frage gestellt, und sie hatte auch ein Recht darauf, die entsprechende Antwort zu bekommen, wobei er bei der Wahrheit blieb.
    »Ja, Mrs. Lester, Ihr Mann ist tot…«
    ***
    Amy saß unbeweglich auf der Bettkante und hatte eigentlich damit gerechnet, zusammenzubrechen. Das geschah seltsamerweise nicht.
    Sie blieb starr hocken und spürte so etwas wie eine sanfte Beruhigung in ihrem Innern. Jetzt, wo die Ungewissheit vorbei war, da war sie sogar auf eine bestimmte Art und Weise froh, und sie bedankte sich bei Dr. Feldman mit einem leichten Nicken.
    »Wissen Sie, Mrs. Lester, ich bin ja selbst nicht am Unglücksort gewesen, ich habe mit Kollegen gesprochen. Man konnte Ihren Mann nicht mehr retten.«
    »Verstehe«, flüsterte Amy. »Können Sie mir denn sagen, wie er gestorben ist?«
    »Tja – hm…«
    Sie hob den Blick, erkannte die Verlegenheit des Mannes und fragte nach. »Warum sind Sie so zurückhaltend, Doktor?«
    »Es hat da wohl Probleme gegeben, deshalb wurde auch die Polizei eingeschaltet.«
    »Wegen des Unfalls doch – oder?«
    »Nein, nicht nur. Auch dieser Vorgang wurde natürlich zu Protokoll genommen. In erster Linie betraf es Ihren Gatten. Man fragte sich nämlich, wie es kam, dass sein Körper völlig verbrannt war.«
    »Durch Feuer!«
    »Liegt auf der Hand, Mrs. Lester. Nur kann es das nicht gewesen sein, denn auch der Wagen hätte ausgebrannt sein müssen. Er war nur an der rechten Seite zerstört. Der Regen hat noch hineingespült, aber ich möchte Ihnen Details ersparen.«
    Eine kalte Faust schob sich in den Magen der Frau. Sie war nicht mehr die gleiche. Sie merkte, dass sich ihr Innerstes veränderte. Das Grauen stahl sich hoch und umklammerte ihr Herz. Sie spürte den Druck auch hinter den Augen, und in ihrem Kopf begann es zu tuckern. Sam war verbrannt. War er verbrannt worden?
    Die schrecklichsten Vermutungen schossen ihr durch den Kopf.
    Furcht drang wie ein Nagel in sie ein. Er bohrte sich tiefer und tiefer.
    In ihrem Körper verwandelte er sich selbst in eine heiße Flamme, die alles zerstören wollte.
    Sie schwankte.
    Dr. Feldman sprang auf und hielt sie fest. »Bitte, Mrs. Lester, ich hätte es Ihnen nicht sagen sollen und…«
    »Nein, nein, es ist schon gut, dass Sie mir die Wahrheit erzählt haben, Doktor, es ist schon gut.« Sie atmete tief und versuchte dabei, das Zittern unter Kontrolle zu kriegen. »Ich habe damit gerechnet, dass Sam nicht mehr lebt. Wenn ich mich recht erinnere, hat etwas sein Gesicht zerstört, aber dass erverbrannt sein soll?« Sie schüttelte den Kopf. »Das kann ich nicht glauben.«
    »Die Experten haben sich nicht geirrt.«
    Sie nickte. »Ja, kann schon sein. Aber haben sie auch nach dem Grund geforscht?«
    »Ohne Ergebnis.«
    »Sie haben also nicht herausgefunden, was geschah?«
    »Leider nicht.«
    »Das ist seltsam«, murmelte sie und stand auf. Amy musste sich einfach bewegen. Sie konnte nicht länger sitzen bleiben, die Beine waren ihr schwer geworden, sie brauchte wieder eine Durchblutung, und sie trat langsam auf das Fenster zu.
    Dabei sah sie sich selbst in der Scheibe. Gleichzeitig wirkte das Rechteck wie ein Fenster, durch das Amy in die Vergangenheit schauen konnte, denn sie hatte den Eindruck, als würden sich die Kronen der Bäume dahinter verändern. Sie wurden von einer tiefen Dunkelheit umfasst. Regen peitschte hindurch. Amy sah sich wieder auf der nassen Straße liegen, und dann sah sie das Gesicht.
    Die andere Frau!
    Die unheimliche Person, die wie aus dem Nebel erschienen war und ihr geholfen hatte. Die Frau mit
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